Nordostwand - "Unmittelbare"

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Routen Details:
Großer Priel (2 514 m), Erstbegehung der unmittelbaren Nordostwand. Die Linzer Bergsteiger Gernot und Gisbert Rabeder, Elisabeth Albl und Rudolf Olbrich (alle HG bzw.Sektion Linz) begingen am 3. September 1965 erstmals die unmittelbare Nordostwand des Großen Priels (Totes Gebirge). Die neue Führe verläuft durch den nördlichen Wandteil, also rechts der alten Durchstiege von Damberger (1911) und Treuschitz (1935), die die markante, weit aus der Wand vorspringende Felsrippe benützen. Die Wand hat eine Höhe von 600 m und festen, sehr plattigen Fels. Die Erstbegeher bewerten die Schwierigkeit mit III-IV, zwei Seillängen
mit V. Die Kletterzeit beträgt etwa 5 Stunden. Dieser Anstieg erscheint der schwierigste und angeblich schönste auf den Großen Priel.
S. W
Quelle: Der Bergsteiger 1965/66, Heft 7, Seite 604



GROSSER PRIEL, 2514 m, Unmittelbare NO-Wand
Allgemeines: Der Große Priel, die höchste Erhebung des Toten Gebirges, bricht nach Nordosten in das Kirchtagkar mit einer breiten, ca. 600 m hohen Wand ab. Die Erstbegeher, Robert Damberger (1911) und Ignaz Treuschitz (1935), benützten eine markante Felsrippe, die aus der Wand weit vorspringt. Der neue Anstieg führt durch den nördlichen Wandteil, der rechts vom Nordgrat und links von der erwähnten Rippe begrenzt wird. Schwierigkeit III bis IV, 2 Seillängen V, 5 Stunden, 600 m fester, sehr plattiger Fels.
Der schwierigste, aber auch der schönste Anstieg auf den Großen Priel. 1. Begehung am 3. 9.1965 durch Gemot und Gisbert Rabeder, Elisabeth Albi und Rudolf Olbrich (alle HG. bzw. S. Linz).
Der Weg: Etwa 100 m unterhalb der Arzlochscharte auf der Stodertalseite befindet sich ein ebener, schutt- oder schneeerfüllter Boden.
Von hier steigt man in die geneigten, ungemein zerfressenen Platten des unteren Wandteiles ein. Über den Plattenkegel 100 m empor auf einen Schuttplatz unter einer schwarzen Wandstufe (II). Schräg rechts auf der breiten Plattenrampe bei abnehmender Schwierigkeit auf eine begrünte Schotterterrasse oberhalb des untersten Wandabbruches. Nun schwach links haltend über mehrere Plattenzonen mit z. T. schwierigen Abbruchen bis unter einen, schon aus dem Kar sichtbaren, auffallenden gelben Fleck, über dem sich die Wand überhängend aufbäumt (200 m, III). Auf Bändern links empor an eine Kante und an ihr 60 m hinauf, zuletzt schwieriger (Überhang, IV, H), zu zwei großen, verkeilten Blöcken, über sie zu einem Stand (H) am Beginn einer 70 m hohen Plattenverschneidung (Schlüsselstelle). In der Verschneidung schwierig (V) 20 m hinauf zu einem Haken, dann mit Hilfe einer waagrechten Schichtfuge (Untergriff) 10 m abdrängend nach links (V) zu einem schönen Stand an der Kante (H). Nun an der Kante 20 m hinauf, auf einem schmalen Band in die Verschneidung zurück und über einen Überhang auf einen Schuttplatz (V). Von hier schräg links auf ein breites Band, auf dem von links der alte NO-Wand-Anstieg (Weg Treuschitz) heraufführt. Unter dem großen Überhang schräg rechts aufwärts über sehr lose Blöcke auf ein Köpfl und zu einer großen, abgesprengten Platte links aufwärts in einen Winkel, von dem aus brüchige Risse nach drei Seillängen auf die letzte Schulter des Nordgrates vor dem Gipfel führen. Auf dem Grat in 20 Minuten zum Gipfel.
S. W.
Quelle: Mitteilungen des ÖAV 1966, Heft 3/4, Seite 36
Datum erste Besteigung:
03.09.1965
Gipfel:
Priel Großer
Erste(r) Besteiger(in):
Albl Elisabeth
Olbrich Rudolf
Rabeder Gernot
Rabeder Gisbert