Westwand Direkte

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Routen Details:
Lehnender Kopf (2405 m), Direkte Westwand
1. Begehung der etwa 300 m hohen Direkten Westwand durch Albert Precht und Hans Neumayer am 30. 5.1981 in 61/4 Std. Kletterzeit.
Ausgesprochen schöner, fester Fels, mit sehr interessanten Kletterstellen. Material: 3 Zwischenhaken, 7 Standhaken, einige Sanduhrschlingen sowie 1 Klemmkeil blieben im Fels. Die Route ist vermutlich durch den terrassenartigen Aufbau in der Gipfelzone nach längerer Schlechtwetterperiode (Schneefall) noch einige Tage naß.
Talort: Werfen.
Zustieg: Auffahrt mit Pkw in Richtung Eisriesenwelt. In halber Höhe bei Linkskurve ist eine Wegtafel »Mahdegg«; von hier folgt man einem kleinen Steig ca. 10 Min. Bei markanter Hochjungwaldgrenze zweigt ein Steiglein im spitzen Winkel nach links ab. Dieses aufwärts bis unmittelbar vor die steile Wand (2 Std.). Bis in den Hochsommer liegen hier Schneereste, diese werden zum Wandfuß gequert. Im Rechtsbogen gelangt man zu einer Rampe, die den untersten Teil der sogenannten Winkelroute darstellt. Am Beginn der Rampe beginnen markante Schuppenriße, die den Plattenpanzer durchziehen und darüber in einen ausgeprägten Verschneidungswinkel führen. Über zwei übereinanderliegende Terrassen erreicht man die Ausstiegsrisse.
Die Führe: 1. SI: Schräg rechts zum Rißbeginn, kurzes Steilstück und leichter zu Absatz.
2. SI: Hangelleiste nach links und anschließend senkrechten Riß sehr schwierig in leichteres Gelände zu Absatz mit Standhaken.
3. SI: Schräg links in den abdrängenden Schuppenriß (Schlüsselstelle 1 Haken und festgeschlossener Klemmkeil zur Sicherung, V+).
4. SI: Leicht links zum rechten Rand der »Weißen Schuppe« und gleich Querung über Platte in den rechtsgelegenen Riß, diesen hinauf zu Absatz mit Sanduhrschlinge (Standplatz).
5. SI: Nach rechts in das weiterführende Rißsystem auf die erste Terrasse (Standhaken im Verschneidungseck).
6. SI: Die gut griffige Verschneidung empor zu kleinem Absatz.
7. SI: Rauhe senkrechte Verschneidung empor, bei der ersten Möglichkeit links hinaus zu kleinem Absatz auf Plattengiebel. Von ihm Hangelquergang in die Hauptverschneidung zurück und aufwärts zur zweiten Terrasse. Standhaken bei kleiner Unterbrechung inmitten der Terrasse.
8. SI: Die Terrasse nach rechts zur ersten Möglichkeit, die kurze Unterbrechung zur dritten Terrasse zu erklettern. Inmitten des Steilstückes Standplatz.
9. SI: Einen Riß leicht linksziehend auf die dritte Terrasse und diese nach rechts zum Fuße des Ausstiegsrisses.
10. bis 12. SI: Immer im Riß eines riesigen Wandwinkels empor (gute Standplätze) auf Absätze (obere Schlüsselstelle in Rißmitte(.
13. bis 14. SI: Die Terrasse nach rechts in den Wandwinkel, eine 5 m hohe Unterbrechung zur Ausstiegsterrasse und weiter in einigen Minuten zum Gipfel.
Abstieg: Am einfachsten in ca. 5 Min. zur Plateau-Übergangsroute und von dort zum Ödlhaus.
-tp-
Quelle: Der Bergsteiger 1982, Heft 2, Seite 46-47


Datum erste Besteigung:
19.09.1948
Gipfel:
Lehnender Kopf
Grafik:


Erste(r) Besteiger(in):
Palaoro Franz
Schlager H.
Schlager Rudi
Wintersteller Fritz