Nordostwand

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Routen Details:
Vordere Kopfwand (2072 m). 1. Ersteigung über die Nordostwand durch Willi End und Hubert Peterka am 28. Mai 1949.
Allgemeines: Von der Trennungsscharte zwischen der Hinteren Kopfwand (links) und der Vorderen Kopfwand (rechts) zieht eine lange Plattenverschneidung zu dem kleinen Hochkar hinab, das unmittelbar von der Hinteren Kopfwand-Nordwestwand überragt und von den riesigen Plattenfluchten des Nordostpfeilers der Vorderen Kopfwand begrenzt wird. Dieses Hochkar selbst stürzt wieder mit Wandbildung zu den Einstiegsterrassen ab, die von der „Halskogeltiefe" (nach AV.-Karte) erreichbar sind. Im rechten Teil dieser Wandbildung beginnen weniger steile, grasbedeckte Steilfelsen, die am einfachsten das erwähnte kleine Hochkar erreichen lassen. (Noch weiter rechts und etwas höher oben befindet sich der Einstieg des Nordostpfeilers; Anstieg W. End, F. Proksch und H. Peterka; 8. August 1948). Links neben den grasbedeckten Steilfelsen leitet der Nordwestwandweg der Hinteren Kopfwand (Anstieg H. Peterka; 9. August 1948) zum kleinen Hochkar empor. Aus diesem wird die beginnende Riesenverschneidung der Plattenflucht als Anstieg bis in die Gipfelscharte benützt.
Bester Zugang zum Einstieg (gemeinsam mit dem Zugang zum Nordostpfeiler) mittels Abstieges über die Gabellucke-Nordostwand. Darüber siehe „Allgemeines und Einzelheiten" beim Ersteigungsbericht über die Gabellucke-Nordostwand.
Einzelheiten: Von einem blockigen Vorbau unter der Ostseite des Nordostpfeilers Einstieg (Steinmann). Durch den senkrechten, von Schichten gebildeten Riß aufwärts, kurzer Quergang nach rechts und gerade empor zu einem Überhang (30 Meter). Hinter diesem nach links in eine Verschneidung, die von den Platten des Nordostpfeilers gebildet wird. Eine Seillänge in ihr hinan und schräg links aufwärts zu Latschen und weiter schräg links in das eingangs erwähnte Hochkar (Steinmann). Durch dieses schräg links aufwärts bis zum höchsten Punkt. Vor einem auffallenden Doppelkamin auf einem gestuften Pfeiler aufwärts und von seiner Mitte Quergang nach rechts in den Kamin. Derselbe wird verfolgt und mit einem abermaligen Linksquergang der vorhin erwähnte Pfeiler erreicht und bis zu seiner Gipfelhöhe erklettert. Rechts in der durch Blöcke verkeilten Kaminrinne weiter zu einer von zwei mächtigen Felsblöcken überbrückten Höhle und nach links, in die Fortsetzung der Verschneidung. In dieser, oder in der rechten Begrenzungswand aufwärts zu einer Geröllstufe, ober welcher sich, von mehreren Höhlen durchbrochen, eine Verschneidung aufschwingt. Meist rechts in der Plattenwand dieser Verschneidung aufwärts zu einem Überhang; darunter 10 Meter gerade über einen Plattenüberhang aufwärts zu Stand bei einem beginnenden Band in der Nähe der Verschneidung. Dieses wird etwa 20 Meter nach rechts verfolgt. Aber Platten gerade empor, zu einer auffallenden schwarzen Höhle im Grunde der mächtigen Verschneidung (Steinmann und Karten). Rechts herum und durch kurze gestufte Kamine und Wandstellen in die sichtbare Ausstiegsscharte.
Sehr schwierige, teilweise besonders schwierige Kletterei; Kletterzeit 2 1/2 Stunden. Felshöhe 600 Meter. Landschaftlich großartige Kletterfahrt.
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1949, Folge 1247, Seite 172
Datum erste Besteigung:
28.05.1949
Gipfel:
Kopfwand Vordere
Erste(r) Besteiger(in):
End Willi
Peterka Hubert