Abstieg nach Nordwesten

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Routen Details:
Der zweite Ersteiger, Dr. Werner, hat seine Tour in den »Mittheilungen« und der Österreich. Alpenzeitung a. a. O. beschrieben. Er brach mit dem Führer Alois Tipotsch aus Rosshag von der Kuchelmoosalm am 31. Juli 1895 um 3 Uhr 35 Min. früh auf, stieg um 7 Uhr 20 Min. in die Wand des Westgrates ein und erreichte durch fünf sehr schwierige Kamine, gefährlich und exponiert, um 8 Uhr 15 Min. den Grat in halber Höhe, von dort steil und exponiert den Gipfel um 9 Uhr 55 Min. Um 10 Uhr 35 Min. wieder aufbrechend, gelangte er, die technisch nicht so schwierige, aber durchwegs sehr exponierte Westwand in der Richtung auf die Gamsscharte durchkletternd, dicht neben der Scharte um 1 Uhr 5 Min. wieder auf den Gletscher. In einem Briefe an mich stellt Dr. Werner die Schwierigkeiten dieser Tour weit über die des Grossen Greiners. Da der Schwarzkopf seine beiden Grate auf der Zillerseite hat, liegen dort seine Anstiege, die glatten senkrechten Abstürze der Rainbachseite sind unersteigbar. Er lockt auch von dort mehr an: von den Zillerhütten, und mehr noch vom Jägerhaus in der Au, thront er mit seinen massigen Graten als stolzer Gipfel; vom Rainbachthale aus, wo kein Gratpfeiler seiner schmalen Wandlinie Relief und Nachdruck giebt, wird er durch die stolzeren Nachbarn im Süden und Norden verdunkelt.
Quelle: Auszug aus dem Artikel die Reichenspitzgruppe von Dr. Fritz Koegel; Zeitschrift des DÖAV 1897, Seite 208-209
Datum erste Besteigung:
31.07.1895
Gipfel:
Schwarzkopf Nördlicher (Zillertaler Alpen)
Erste(r) Besteiger(in):
Tipotsch Alois
Werner R. Dr.