Spitzenstätter Walter

(Bearbeiten)

Biografie:
Walter Spitzenstätter "Spitz"

Walter Spitzenstätter hat in seiner alpinen Laufbahn viele schwierige Kletterfahrten in den Ost-und Westalpen unternommen. Schon als junger Mensch hat er sich für das Bergsteigen begeistert. Im Winter war es das Skibergsteigen,im Sommer das Klettern das ihn faszinierte. Er betreibt das extreme Bergsteigen seit 1958. Mit 16 Jahren war er schon als starker Kletterer bekannt. Bald fand Walter Spitzenstätter in jeder freien Minute in den Kalkkögel, im Karwendel und im Wetterstein die Herausforderungen. Er kletterte schon damals durch die schwierigsten Wände seiner Heimat bei Innsbruck. Mit Helmut „Heli“ Baldauf konnte er eine Erstbegehung an der Südwand der Scharnitzspitze mit 270 Höhenmeter durchführen.Viele Erstbegehungen und schwere Wiederholungen großer Wände folgten und sind von ihm geklettert worden. Er galt als einer der besten und beständigsten Spitzenkletterer seiner Generation. Mit Robert Troier und Kurt Schoißwohl, später mit Otti Wiedmann gelangen ihm praktisch alle schwierigen Anstiege der damaligen Zeit in Tirol. Sein bergsteigerischer Höhepunkt war die direkte Nordwestwand der Riepenwand.
Am 1. August 1987 stiegen Walter Spitzenstätter und Elmar Zobl auf neuem Wege vom Wandfuß im östlichen Teil der Nordwand des Kleinen Solstein auf idealer Linie direkt zum Gipfel.
Schon sehr bald schloss sich Walter Spitzensätter der Alpinen Gesellschaft der Gipfelstürmer an. Es ist die Vereinigung der Leistungsträger in der Innsbrucker Bergsteigerszene und war mit Otti Wiedmann eine überaus erfolgreiche Seilschaft.
In 28 Tourenbüchern stehen ca.7200 Gipfel, 2785 Tiroler Gipfel, 2550 Nordtiroler Gipfel, ca. 1000 schwere Klettertouren und ca.15 schwierige Erstbegehungen. Mit 70 Jahren kletterte er noch die „Comici“ an der Nordwand der Großen Zinne.
Zwischen 1971 und 1973 war er Landesleiter der Tiroler Bergrettung, dabei zeigte er starkes Engagement im Bergrettungsbereich. Immer wieder stellte sich Spitzenstätter als Bergretter, auch noch mit 78 Jahren, zur Verfügung. Für über 50 Jahre ehrenamtliche Mitarbeit im Ausschuss des Alpenvereins Innsbruck wurde Walter Spitzenstätter die Ehrenmitgliedschaft verliehen.

1958 1.Beg.Scharnitzspitze-Direkte Südwand „Spitzenstätter-Baldauf-Führe“,VI-/A1,255 KM,2463m, (Wetterstein)
1958 15. Beg.Lalidererspitze-Nordwand-Nordverschneidung „Rebitsch-Lorenz“,VI+/A0,800HM,2583m, (Karwendel)
1958 Beg.Dachl-Roßkuppe-Nordverschneidung „Todesverschneidung“,VI+, (Ennstaler Alpen,Gesäuse)
1958 Beg.Große Zinne Nordwand „Comiciführe“,VI+/A0,400 HM,2999m, (Sextener Dolomiten)
1959 1.Beg.Direkte Martinswand „Spitzenstätter-Trojer“,VI/A2,1330m, (Karwendel)
1959 17.Beg.Große Zinne-Nordwand(Direttissima) „Hasse-Brandler“, VI+A/3,500 HM,2999m, (Sextener Dolomiten)
1959 1.Beg.Ehnbachklamm-Jungmannschaftsriß, (Karwendel) / 1959
1959 1.Winterbeg.RAC-Turm-Südostwand, (Stubaier Alpen) / 15.02.1959
1959 1.Beg.(Winterbeg.)Scharnitzspitze-Direkte Südwand „Spitzenstätterführe",2463m, (Wetterstein)
1959 Beg.Lalidererspitze-Nordwand-Nordverschneidung „Rebitsch-Lorenz“,VI+/A0,800HM,2583m, (Karwendel)
1960 10.Beg.Petit Dru-Südwestpfeiler „Bonattipfeiler“,VI/A2,1100 HM,3733m, (Montblancgebiet)
1961 1.Beg.Frau Hitt-Nordwand,2269m, (Karwendel)
1961 1.Winterbeg.Kleiner Wandkopf-Direkte Martinswand „Spitzenstätter-Trojer“,VI+,1330m, (Karwendel)
1962 6.Beg.Monte Stevia-Nordwandriß,VI+,2555m, (Puez,Dolomiten)
1962 32.Beg.Eiger-Nordwand „Heckmair-Route“,V,Eis bis 55°,1800 HM,3970 m, (Berner Alpen)
1962 3.Beg.Laliderer Dreizinkenspitze-Nordwand „Ha-He-Verschneidung“,VI+/A0,Eis 50°,1000 HM,2603m, (Karwendel)
1962 1.Winterbeg.Possmannturm-Direkte Ostwand, (Karwendel)
1962 1.Winterbeg.Kleine Ochsenwand-Nordpfeiler „Himmel und Erde",2553m, (Stubaier Alpen)/ 25.02.1962
1963 8.Beg.Punta Tissi-Nordwestwand „Philipp-Flamm“,VI/A1,1130 KM,2992m, (Civettagruppe)
1963 4.Beg.u.1.Freie Beg.Goldkappl-Südwand „Rebitsch-Frenademetz-Führe“,VI+,400 HM,2793m,
(Tribulaungruppe,Kalkkögel,Stubaier Alpen)
1963 1.Beg.Hechenberg-Direkte Südverschneidung „Spitzenstätter-Schoißwohl“,VI/A0,1757m, (Karwendel)
1963 1.Beg.Kleiner Wandkopf-Martinswand-Südwand-Ostriss „Spitzenstätter-Schoißwohl“,VI,600 HM,1330m,
(Karwendel)
1963 1.Beg.Schlicker Zinnen-Zinnensockel-Westverschneidung, (Stubaier Alpen) / 1963
1963 1.Beg.Speckkarspitze-Nordwesteck-Westwand „Variante Spitzenstätter-Schoißwohl“, 2621m, (Karwendel)
1963 1.Beg.Speckkarspitze-Westwand „Südlicher Durchstieg-Variante“,VI+,2621m, (Karwendel)
1963 1.Beg.Karwendlerturm-Nordkante, (Stubaier Alpen) / 1963
1963 Beg.Ortler-Nordwand „Ertl-Schmid-Führe“,bis 60°,1200 HM,3902m, (Ortlergruppe)
1963 26.Beg.Westliche Zinne-Nordwand „Schweizerweg“,VI/A3,2973m, (Sextener Dolomiten)
1964 4.Beg.u.1.Winterbeg.Riepenwand-Hauptgipfel-Direkte Nordwestwand „Rebitsch-Loserth“,VI,350 HM,2774m, (Kalkkögel,Stubai)
1964 Beg.Königspitze-Nordwand,IV,Eis 60°,625 HM,3859m, (Ortlergruppe)
1964 1.Winterbeg.Nordeck-Westwand „Rausch-Dampfl",2450m, (Stubaier Alpen) / 19.01.1964
1965 1.Beg.Nordeck-Nordostwand „Rechte Route",2450m, (Stubaier Alpen) / 03.10.1965
1967 1.Winterbeg.Marmolata Punta di Rocca-Südwand „Vinatzer-Castiglioni“ mit Livanosausstieg,VI+/A2,800 HM,3309m, (Dolomiten)
1968 Beg.Westliche Zinne-Nordwestkante „Scoiattolikante“,VI+,2973m, (Sextener Dolomiten)
1969 Beg.Cima Su Alto „Große Verschneidung“,VI/A3,2951m, (Civetta,Zoldiner Dolomiten)
1970 Beg.Furchetta-Nordwestwand,V-VI,3025m, (Geisler-Gruppe,Dolomiten)
1971 Beg.Monte Agner-Nordwand,V,2872m, (Pala,Dolomiten)
1972 Beg.Martinswand-Westriß,VI,1330m, (Karwendel)
1972 Freie.Beg.Cima Su Alto-Nordwestwand „Livanos/Gabriel“,VII+,800 HM,2951m, (Civetta,Zoldiner Dolomiten)
1973 Freie Beg.Piz Badile-Nordostwand „Cassin“,VI+,900 HM,3308m, (Bergell)
1974 Beg.Torstein-Südwestverschneidung „Schinkoverschneidung“,VI-/A1,850 HM,2947m, (Dachsteingebirge)
1974 Beg.Rotwand „Via Paolo“,VI+,2806m, (Rosengarten)
1975 Beg.Crozzon di Brenta-Nordostpfeiler,VI+,3135m, (Brenta)
1976 Beg.Cengalo-Nordwestpfeiler,VI-,3366m, (Bergell)
1977 Beg.Großes Mühlsturzhorn-Direkte Südkante „Hinterstoißer-Kurz“,VI/A2,350 HM,2235m, (Berchtesgadener Alpen)
1978 Beg.Fleischbank-Pfeiler „Pumprisse“,VII,300 HM,1749m, (Wilder Kaiser)
1980 Beg.Cima-Scotoni-Südwestwand,VI,2874m, (Fanes,Dolomiten)
1981 Beg.Tällistock-Südwestwand,VI-,2875m, (Urner Alpen
1982 Beg.Piz Gemelli-Nordwestkante „Bügeleisenkante“,V+/A1,850 HM,2680m, (3261m), (Bergell)
1982 Beg.Sciora di Fuori-Nordwestkante,VII,3169m, (Bergell)
1982 Beg.Graue Wand-Südwand „Niedermann Route“,VI-/A2,400 HM,3172m, (Urner Alpen)
1982 Beg.Salbitschijen-Gesamter Westgrat,V+,2981m, (Urner Alpen)
1982 Beg.Aiguille de Blaitiére-Westwand „Brownriss“,VI/A2,800 HM,3522m, (Montblancgebiet)
1986 Beg.Aiguille du Petit Dru-Nordwand „Allain/Leininger-Allainriss“,V-VI/A2,Eis 45°,900 HM,3733m, (Montblancgebiet)
1987 1.Beg.Kleiner Solstein-Direkte Nordwand „Spitzenstätter-Zobl-Führe“,2641m, (Karwendel)
1988 Beg.Wetterhorn-Nordwand/Nordwestpfeiler,3701m, (Berner Alpen)
1988 Beg.Stockhorn-Südgrat,V+,2190m,Verbindungsgrat zum Bietschhorn-Südostgrat,VI-,3934m,Abstieg über Bietschhorn-Südwestgrat bis Visp ins Rohnetal, (Berner Alpen/Walliser Alpen)
1988 Beg.Les Droites-Direkter Nordpfeiler,VI,1200 HM,4000m, (Montblancgebiet)
1991 Beg.Matterhorn-Nordwand „Schmid-Route“,V,60°,1100 HM,4478m, (Walliser Alpen)
2010 Beg.Große Zinne Nordwand „Comiciführe“,VI+A/0,400 HM,2999m, (Sextener Dolomiten)
2015 Überschr.Nördlicher Schwarzkopf-Westgrat zum Nordgrat,3079m, (Zillertaler Alpen)
2015 Beg.Ehnbachklamm „Jungmannschaftsriss“,VII, (Karwendel)
Beg.Montblanc-Zentraler Freneypfeiler „Direttissima“,VI-/A2,50°,950 HM,4810m, (Montblancgebiet)
2.Beg.Riepenwand-Nördlicher Vorgipfel-Nordwestwand „Bachmann-Kettner“,VI,350 HM,2774m, (Kalkkögel,Stubai)
9.Beg.Riepenwand-Westwand, 2774m, (Kalkkögel,Stubaier Alpen)
10.Beg.Riepenwand-Westwand „Riepenverschneidung“,2774m, (Kalkkögel,Stubaier Alpen)

Gerd Schauer, Isny im Allgäu

Vita *21. 12. 1940 Innsbruck; Schulzeit, Optikerlehre, arbeitet heute als Optiker in Innsbruck.
Chronik Walter Spitzenstätter ist wohl einer der beständigsten Spitzenkletterer seiner Generation. Seit nun mehr als 20 Jahren ist er im sechsten Grad zu Hause. Dabei gelangen ihm so schwierige Begehungen wie Laliderer-Nordverschneidung (VI+, 1958), Große-Zinne-Direkte Nordwand (VI+, 1959), Bonattipfeiler an den Drus (VI—, 1960), Eiger-Nordwand (1962), HA-HE-Verschneidung an der Dreizinkenspitze (VI+, 1962), Goldkappel-Südwand (VI+, 1963) Königsspitze-Nordwand (1964), Westliche-Zinne-Nordwestkante (VI+, Scoiattoli-Kante, 1968), Große Verschneidung an der Cima Su Alto (VI 1969), Furchetta-Nordwestwand (V—VI, 1970), Monte-Agnèr-Nordwand (V, 1971), Martinswand-Westriß (VI, 1972), Torstein-Südverschneidung (VI, Schinko-Verschneidung, 1974), Nordostpfeiler am Crozzon di Brenta (VI+, 1975), Cengalo-Nordwestpfeiler (VI—, 1976), Pumprisse an der Fleischbank (VII, 1978), Scotoni-Südwestwand (VI, 1980) und Tellistock-Südwestwand (VI—, 1981). Daneben kann »Spitz«, wie ihn seine Freunde nennen, auch noch einige Erstbegehungen vorweisen, u. a. Direkte Martinswand (VI+, 1. Beg. 1959 und 1. Winterbeg. 1961), Hechenberg-Südverschneidung (VI, 1963), Marmolada-di-Rocca-Südwand (VI, 1. Winterbeg. 1967). Walter Spitzenstätter ist seit 1957, dem Jahr, in dem er mit Bergsteigen anfing, in der Alpinen Gesellschaft der Gipfelstürmer und bei der Bergrettung Innsbruck. Zwei Jahre war er Landesleiter der Bergrettung Tirol und war wesentlich am Aufbau der Flugrettung in Österreich beteiligt. In seiner Eigenschaft als Bergretter war er bei fast allen großen Lalidrer-Rettungen dabei.
Quelle: Der Bergsteiger 1982, Heft 6, Seite 57-58



Geboren am:
21.12.1940

Erste Route-Begehung


Erste Route-WinterBegehung