Benet Johann Joseph
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Biografie:
Benet Johann Joseph (Bennen Josef) "Garibaldi", Bergführer,
* Steinhaus (Wallis,Schweiz,)
+ Haut de Cry (Wallis)(Schneebrett)
Johann Joseph Benet "Bennen"
Die Engländer nannten Benet fälschlicherweise Bennen.
Erstbesteigungen: Aletschhorn (Berner Alpen), Alphubeljoch, Alt-Weisstor, Col d'Oren, Weisshorn, Zwillingsjoch (alle Walliser Alpen).
Johann Joseph Benet war nicht nur ein beliebter Bergführer, sondern auch ein recht wilder Kerl. Bedarf es dafür noch weiterer Beweise als die Erstbesteigung zweier berüchtigter Viertausender der Schweiz,Weisshorn und Aletschhorn, dann sind es vielleicht die Umstände seines Todes. Am 28. Februar 1864 geriet er mit seinem Freund Louis Boissonnet am Haut-de-Cry (2969m) im Unterwallis in ein Schneebrett und galten als mutmaßlich erstes Lawinenopfer im Zuge einer winterlichen Hochtour.
Von den Bergen fühlte sich der Schweizer Bergführer-Pionier seit jeher angezogen. Wie könnte es bei dem Geburtsort auch anders sein. Benet kam am 2. November 1824 in Steinhaus im Kanton Wallis zur Welt. Das kleine Dorf - es gehört zur Gemeinde Ernen, die heute in Summe nicht viel mehr als 500 Einwohner zählt - liegt am Eingang ins Goms und nur 21 Kilometer vom Rhonegletscher entfernt.
Er verdiente sich sein Brot als Zimmermann und Bergführer. Ähnlich wie Melchior Anderegg oder Christian Almer - zwei weitere Schweizer Bergführerlegenden derselben Generation - begann Benet als Touristen-Führer im Dienste eines Hotels, des Eggishorn-Gasthofs. Das Hotel Seiler in Zermatt war im Goldenen Zeitalter des Alpinismus ein Hot-Spot, eine Art Kontaktbörse, wo heimische Bergführer und die -größtenteils britischen - Bergsteiger zueinanderfanden.
Benet und die Briten
Die Kameradschaft mit einem Iren sollte auch Benets Werdegang prägen: John Tyndall, ein Polizistensohn der es aus bescheidenen Verhältnissen zum renommierten Physiker brachte. Er forschte unter anderem zur Licht- und Wärmestrahlung in der Atmosphäre "Tyndall-Effekt" und war der Erste, der für die Gletscherbewegungen eine veränderte Konzentration der Treibhausgase verantwortlich machte. Um Gletscher besser erforschen zu können, unternahm er 1856 eine Reise in die Schweiz.
Doch seine alpinistischen Ambitionen waren noch viel größer: 1861 will er aufs noch unbestiegene Weisshorn, die mächtige 4.505 m hohe Pyramide in den Walliser Alpen, die Tyndall als "perhaps most splendid object in the Alps" bezeichnete. Für dieses Vorhaben engagiert er Johann Joseph Benet, der sich zu diesem Zeitpunkt bereits einen Ruf als hervorragender Bergführer erworben hat und von den Engländern "Bennen" genannt wird. John Tyndall soll ihm später aufgrund seines innovativen Bergsteigerstils sogar den Titel "Garibaldi der Bergführer" verliehen haben.
Jubelschreie am Gipfel die Abenteurer zum Gipfel auf. Nach zehn Stunden erreichen sie den schmalen Ostgrat und arbeiten sich zum Ziel vor. In seinem Bericht "Mountaineering in 1861. A vacation tour" schreibt Tyndall: "Ein grosses Prisma von Granit oder Gneis bildete den Abschluss des Grates, und von ihm lief ein messerbreiter Grat von weissem Schnee zu einem kleinen Punkte. Wir gingen am Kamm entlang, betraten den Punkt, und augenblicklich überflog unser Auge den ganzen Horizont. Wir standen auf dem höchsten Gipfel des gefürchteten Weisshorns." Dank Tyndall kennen wir auch die Emotionen, die dieser Moment in Johann Joseph Benet auslöste: "Die lange zurückgehaltenen Gefühle meiner beiden Gefährten brachen in einen wilden und oft wiederholten Jubelruf aus. Bennen warf seine Arme in die Luft und schrie wie ein Walliser".
Benet sollte in seiner Bergführer-Laufbahn noch weitere Meilensteine setzen. Abermals mit seinem irischen Freund John Tyndall erreicht er im Folgejahr, 1862, erstmals die Südwestschulter des Matterhorns, den heutigen Pic Tyndall. Bereits im Sommer 1859 bestieg er zusammen mit Peter Bohren als Erster das 4193 m hohe Aletschhorn, Im Jahre 1861 bestiegen Leslie Stephen und F.F. Tuckett mit den Schweizer Bergführern Melchior Anderegg, Johann Joseph Bennen und Peter A. Perren den Montblanc zum ersten Mal über Aiguille du Gouter und den Bossesgrat. Sie verbanden damit zwei bekannte Routen: Saint Gervais-Tete Rousse-Aiguille du Gouter-Col de Dome, die beinahe ein Jahrhundert früher durch die Führer von Bourrit-Marie Couttel und Francois Guidet-gefunden worden war.
Die Erstbesteigung des Weisshorns erfolgte am 19. August 1861 durch John Tyndall, Johann Josef Benet und Ulrich Wenger über den Ostgrat, der heutigen Normalroute.
Zusammen mit Bergführer Ulrich Wenger startet die Seilschaft am Freitag, 16. August 1861 von der Belalp aus, dem bevorzugten Sommersitz John Tyndalls. Nicht weniger als 44 Sommer verbrachte er hier, das "Tyndall-Zimmer" im Hotel Belalp wird zu seinen Ehren bis heute im Originalzustand belassen. Am 18. August verlassen die drei Alpinisten um 13 Uhr das Dorf Randa am Fuße des Weisshorns und erreichen am Abend unweit der heutigen Weisshornhütte einen Biwakplatz auf knapp 3.000 m. Um halb vier Uhr des Folgetags brechen
1858 Best.Finsteraarhorn,4275 m, (Berner Alpen)
1859 Best.Vers.Matterhorn,4478m, (Walliser Alpen) (???);
1859 1.Best.Aletschhorn über Nordost-und Nordgrat,4195 m, (Berner Oberland)
1861 1.Best.Weißhorn über Ostgrat "Normalroute",III,45°,4505m, (Walliser Alpen)
1861 1.Beg.Montblanc über Aiguille du Goûter u.Bosses-Grat,4807m, (Montblancgebiet)
1862 1.Best.Matterhorn-Pic Tyndall von Süden,4240m, (Walliser Alpen)
1.Best.Alphubeljoch, (Walliser Alpen)
1.Best.Alt-Weisstor, (Walliser Alpen)
1.Best.Col d'Oren, (Walliser Alpen)
1.Best.Zwillingsjoch, (Walliser Alpen)
Gerd Schauer
Zimmermann und Bergführer;
1859 - Ersteigungsversuch am Matterhorn mit F.V. Hawkin(???);
1859 - erste Besteigung des Aletschhorns;
1861 - erste Ersteigung des Weißhorns;
Quelle: Archiv Proksch (Österr. Alpenklub)
Geboren am:
11.11.1819
Gestorben am:
1864