Erler Heinrich

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Biografie:
geboren in Berlin (Deutschland)

Heinrich Erler (28. Mai 1877 bis 18. März 1946)
Mit Heinrich Erler ist eines der treuesten Mitglieder unseres Klubs dahingegangen. Solange es ihm möglich war, hielt er mit dem ÖAK., dem er, wenn auch in Berlin ansässig, überaus anhänglich war, innige Fühlung aufrecht.
Heinrich Erler war gebürtiger Berliner und hat auch die meiste Zeit seines Lebens dort gelebt. Doch schon in früheren Jahren kam er mit seinen Eltern nach Tegernsee und nach Kreuth, wo diese alljährlich mit ihm längere Zeit verweilten. Und so waren es die dortigen Berge, Blauberg und Hirschberg, die er bereits als Kind erstieg. Die Liebe zu den Bergen führte Erler jedoch bald in die Hochalpen und vor allem ins Wallis, und in der Umgebung von Zermatt hat er viele Gipfel führerlos bestiegen. Am Matterhorn mußte er bei heraufziehendem Unwetter mit seinem treuen Freund Felix Bagl umkehren. 1906 versuchte er mit Dr. Zeller und Charles La Quiante das Weißhorn zu ersteigen; einige hundert Meter unter dem Gipfel stürzte er als Führender ab, wurde jedoch von seinen Kameraden am Seil gehalten. Drei Tage und Nächte mußten die Verunglückten ausharren, bis sie von einer Rettungsexpedition ins Tal gebracht wurden. Oberschenkelbrüche und Erfrierungen zwangen Heinrich Erler zu einem langen Krankenlager – aber 1909 brachte er, wie er sich ausdrückte, die Besteigung „ins Reine“. Auch in die Sächsische Schweiz kam Erler häufig, an der „Lokomotive“ ereilte ihn 1911 neuerlich das Schicksal, wobei er Brüche mit nachhaltigen Folgen davontrug. Doch auch dies hinderte ihn nicht, auch weiterhin, oft unter großen Strapazen, in die Berge zu ziehen.
In späteren Jahren war Heinrich Erler im Alpenverein tätig, hielt auch manche Vorträge über sine Bergfahrten, und auch einige Aufsätze erinnern an seine vielen Bergbesteigungen.
Besonders muß aber auch auf die schriftstellerische Leistung unseres verstorbenen Klubkameraden hingewiesen werden, die er in erster Linie für den Verlag unseres Klubmitgliedes Fritz Roth in Berlin ausübte. Vor allem machte er sich durch eine Reihe von Buchübersetzungen verdient, so „Kletterfahrten im Montblancgebiet und in den Dolomiten“ von Guido rey, „Jenseits begangener Pfade“ und „Als Letzter am Seil“ von E. R. Blanchet, „Das Buch vom Matterhorn“ von Mazzotti. Er bearbeitete ferner „Den Bergen verfallen“ von Eleonore Noll-Hasenclever und „Apachenfahrten“ von Heinrich Krempel u.a.m. Für den Österreichischen Alpenklub stellte Klubkamerad Erler viele Jahre hindurch die alljährlich in der ÖAZ erscheinenden Zusammenstellungen über neue und bemerkenswerte Bergfahrten in den Westalpen auf.
Wir Klubmitglieder in Österreich hatten leider nie die Freude, mit Heinrich Erler zu frohem Berggang ausziehen zu können. Aber einigen Wienern ist Heinrich Erler in unvergänglicher persönlicher Erinnerung geblieben; denn einmal führte ihn sein weg auch nach Wien, und die Stunden, die wir da mit diesem markigen, aufrechten Mann, der über einen feinen, liebenswürdigen Humor verfügte, verbrachten, werden uns stets als wertvoll erscheinen. Und so, wie wir damals den treuen Klubkameraden sahen und kennenlernen konnten, soll er uín unserer Erinnerung weiterleben.
Rolf Werner
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1950, Seite 52

Heinrich Erler
Der Übersetzter der beiden Bergbücher von E. R. Blanchet „Jenseits begangener Pfade“ und „Als Letzter am Seil“, des „Alpinismo Acrobatico“ von Guido Rey und des Matterhorn-Buches von Mazzotti, ist, wie erst jetzt bekannt wurde, am 18. März 1946 gestorben. Erler wurde am 28. Mai 1877 in Berlin geboren. Er war begeisterter Bergsteiger. Außer den genannten Übersetzungen bearbeitete Erler für die „Union Deutsche Verlagsanstalt“ die Lebensbücher von Eleonore Noll-Hasenclever und von Heinrich Krempel.
Quelle: Der Bergkamerad 1950 13. Mai, Heft 32, Seite 511


Geboren am:
28.05.1877
Gestorben am:
18.03.1946