Mandl Alfred

(Bearbeiten)

Biografie:
Ing. Alfred Mandl - 70 Jahre!
Wir gratulieren Kamerad Ing. Alfred Mandl nachträglich zu seinem 70. Geburtstag !
Er gehört seit 1955 mit kurzer Unterbrechung unserer Führerschaft an und führte neben leichteren Kletterfahrten auch schwierige wie z. B. die Hochtor-Nordwand. Seine besonderen Führungen waren aber die kombinierten hochalpinen Bergfahrten in den Westalpen, wie Dom, Matterhorn, Zinalrothorn usw. im Wallis; Jungfrau, Mönch, Eiger usw. im Berner Oberland und zweimal den Montblanc. Bei den meisten dieser Fahrten half ihm seine Frau als Seilschaftsführerin, da seine Führungen immer bestens besucht waren.
Wir wünschen Ing. Mandl Gesundheit und noch viele schöne Bergfahrten!
Quelle: Edelweiss Nachrichten 34. Jahrgang, 1980, Heft 4, Seite 41

Ing. Alfred Mandl (+)
Alfred Mandl kam nach einem Fels- und Eiskurs der Sektion Edelweiß in unsere Führerschaft. Er hat sich sehr rasch eingelebt und hat nach kürzester Zeit schwere Klettertouren bzw. Eistouren in den Ostalpen geführt. In weiterer Folge hat er sich auf die Viertausender der Westalpen spezialisiert und hat dadurch viele Sektionsmitglieder zu sehr schönen Touren geführt. Schon im fortgeschrittenen Alter hat er noch den staatlichen Sommer-Tourenwartekurs absolviert und bestanden. Im Laufe seiner langjährigen Tätigkeit hat er 80 Viertausender mit seiner Frau Lisl und Teilnehmern bestiegen. Darüber hinaus hat er natürlich als sehr guter Bergsteiger viele schwierige Touren in Fels und Eis durchgeführt.
Quelle: Edelweiss Nachrichten 1987, Heft 2, Seite 21

Ing. Alfred Mandl
* 12. August 1909 ? (+) 18. Dezember 1986
Wieder hat uns ein Freund aus unserer Mitte verlassen. Das allein klingt schon traurig genug. Tiefer aber trifft es jene, die über den Toten zum letztenmal berichten sollen.
Wie war doch Alfred Mandl einer von diesen Freunden! Ausschußmitglied, langjähriger Hüttenwart unserer Erzherzog-Johann-Hütte, Handlanger, wenn es galt, dort oben Hilfe zu geben. Wie erzählte er uns mit Freude, als er den Blitzschutz installierte und die Stützen der Seilbahn persönlich begehbar machte. Da lag gute Laune in dieser Tat und Sorge hinterher, ob wohl alles auch in Zukunft so bleiben werde. Arbeit also, die sich als eine Art von Beglückung erwies.
Wie kam Alfred Mandl in unsere Reihen? So, wie es sich für einen kommenden Klubisten geziemt: Durch immer schwierigere Bergfahrten in allen Gruppen der Alpen. Also Gesäuse, Dachstein, Großglockner, Hochschwab, Watzmann usw., bis endlich auch die Sehnsuchtsberge der Westalpen herhalten konnten: Bergell, Badile-Nordkante, Wallis, Nadelgrat, Lyskamm, Weißhorn, Dent d'Herens, Berner Oberland, Montblanc-Längsüberschreitung mit allen Gipfeln mit seiner späteren Frau Lisl. Zirka 80 Viertausender wurden so zu gemeinsamem inneren Besitz.
Aber nicht nur an sich dachte Alfred Mandl. Schon 1951 leitete er einen Eis- und Felskurs auf der Kürsingerhütte, später dann Führungstouren für seine Sektion Edelweiß, und auch noch in den letzten Jahren beschäftigte ihn intensive Mitarbeit in der Bergwacht und im Naturschutzbund. Und gerade dies wurde zu einem besonderen Anliegen unseres toten Kameraden, wie uns seine Gattin, ebenfalls unser Mitglied, mitteilte.
Manchmal bewegen uns die einfachsten Sätze zu tiefster Empfindsamkeit. So steht in dem Brief der nunmehrigen Witwe an den ÖAK der schlichte Schlußsatz: ?Er war immer ein verläßlicher Bergkamerad." Welch erinnerungsvoller Lebenshorizont ist doch in diesen paar Worten enthalten. Am Grabe unseres verdienstvollen Kameraden wurde ihm folgendes Gedicht auf seine lange Reise mitgegeben:
?Die Berge sah ich, tausend Gipfel im weiten Rund auf stiller Rast.
Vom Aufgang bis zum roten Scheiden lag ihre Welt im Sonnenglast.
Da hab' vergessen ich die Erde, in deren Tal die Sorge wohnt,
ich bin dem Himmel nah gewesen, so hat mein Leben sich gelohnt."
Ing. Alfred Mandl ist aus unserer Mitte weggerückt. Wir werden uns seiner immer dankbar erinnern.
W. Reichenvater
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1987, Folge 1472, Seite 33-34



Geboren am:
12.08.1909
Gestorben am:
18.12.1986