Meikel Georg

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Biografie:
Georg Meikel (+)
Am 18. Juni d. J. ist der k. Oberamtsrichter Georg Meikel von München in den Ammergauer Alpen beim Übergang vom Frieder (2050 Meter) zur Kreuzspitze (2185 Meter), einer unschwierigen Gratwanderung, tödlich verunglückt. Er kam auf einem Gemswechsel, vermutlich durch das Ausbrechen eines Trittes, zu Fall, glitt über einen kurzen Schrofenhang auf ein Schneefeld und verletzte sich dabei so schwer, dass nach zwei Stunden der Tod eintrat. Mit Meikel, der als Richter und juristischer Schriftsteller über die Grenzen seiner Heimat hinaus sich einen Namen gemacht hat, verliert auch die alpine Sache einen ihrer eifrigsten und warmherzigsten Anhänger. Für die S. Hochland unseres Vereins aber, der er über 10 Jahre angehörte, bedeutet sein Tod den herbsten Verlust. Ihr widmete der Verunglückte als Schriftführer und 2. Vorsitzender Jahre hindurch seine ganze Kraft. An den Vorarbeiten für den Bau der Hochlandhütte und der bergsteigerischen Erschließung des Hüttengebietes nahm er hervorragenden Anteil. Durch zahlreiche Vorträge, die Führung von Touren und Unterweisung in der Technik des Seilgebrauchs (vgl. „Mitteilungen" 1911, S. 155 ff.) erwarb er sich besondere Verdienste. Er war ein Alpinist aus innerem Berits heraus, abhold dem bloßen Sportstum, den seine begeisterte Freude an der Berqwelt auf fast alle bekannteren Gipfel der Ostalpen führte. Dabei gelang ihm vermöge seiner reichen alpinen Erfahrung und seines gediegenen technischen Könnens manche schwierige Bergfahrt, besonders in seinem geliebten Karwendel. Als Mensch war Meikel von seltener Bescheidenheit und Lauterkeit des Charakters und erfreute sich mit Recht allgemeiner Beliebtheit. Sein Andenken wird in der S. Hochland und bei allen, die ihn kannten, stets unvergeßlich bleiben.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1916, Seite 124


Gestorben am:
18.06.1916