Gantzhorn Ralf
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Biografie:
Gantzhorn Ralf, * in Eutin (Schleswig-Holstein),später Hamburg, + Cheselenflue oberhalb der Stöckalp beim Abseilen
Ralf Gantzhorn, trotz seiner norddeutschen Wurzeln mittlerweile professioneller Bergfotograf, begeistert sich seit Jahren für diese Art des Bergsteigens zwischen Wien und Nizza.
Die Kamera ist seit über 30 Jahren ständiger Begleiter. Während am Anfang einfach nur die Dokumentation einer Reise im Vordergrund stand ist sie seit 2004 Berufswerkzeug.
Die intensive und authentische Darstellung hochalpiner Touren steht im Mittelpunkt seines Schaffens. Dutzende von Reisen führten ihn dabei in fast alle Gebirge dieser Erde. Besonders angetan hat es ihm aber die Kombination von Bergen und Meer. Deswegen ist es nicht verwunderlich, dass Patagonien mit über fünf Jahren an Reiseerfahrung und Schottland zu seinen absoluten Lieblingszielen gehören.
Schon 1985 reiste der Wahlhamburger Ralf Gantzhorn nach Patagonien zum Bergsteigen und Fotografieren. Das wilde Land ließ ihn nicht mehr los. 23 mal nahm er an Expedition nach Patagonien teil. Sieben mal reiste er an den südlichen Zipfel Patagoniens nach Feuerland. Fünf Jahre seines Lebens verbrachte Ralf in diesem schönen Gebiet.
Ähnlich ging es ihm mit den Dolomiten,denen er mit seinen unvergleichlichen Fotos in zahlreichen Bildbänden ein Denkmal setzte. Doch in die Berge wollte Ralf nie entgültig ziehen. Er liebte zu sehr Hamburg und das Meer.
2002 1.Best.Blanca Nieve,ca.1500m, (Navarro-Kette,Darwin-Kordilleren,Südamerika)
2002 1.Best.Caperucita Roja,ca.1500m, (Navarro-Kette, Darwin-Kordilleren, Südamerika)
2010 3.Best.u.1.Beg.Monte Sarmiento Westgipfel-Nordwand „Die Odyssee Magellans”,
WI 4+,2145m, (Feuerland,Argentinien/Chile)
2007 Beg.Fitz Roy „Franco-Argentina-Route“,VII+/A1,3441m, (Patagonien)
2012 1.Beg.Monte Giordano-Westgrat „Shark’s Fin Ridge“,M 7,1517m,
(Darwin Cordillera,Chilenisch Feuerland)
2013 Beg.Kleine Zinne-Südkante „Gelbe Kante”,VI-,350 HM,2857m, (Sextener Dolomiten)
2013 Beg.Torre Venezia-Südwand „Tissi“,VI+,600 HM,2337m, (Civettagruppe,Dolomiten)
2013 Beg.Torrione Marcella-Westwand „Nikibi“,VII+,220 HM, (Pass Giao,Dolomiten)
2017 Beg.Balmhorn-Südostgrat „Gitzigrat“,IV-3698m, (Berner Alpen)
2017 Beg.Doldenhorn-Nordostgrat „Galletgrat“,III, bis 45°,3638m, (Berner Alpen)
2017 Überschr.Blümlisalp,III,bis 50°,3664m, (Berner Alpen)
2017 Beg.Lauterbrunner Breithorn-Westgrat,IV,bis 45°,3780m, (Berner Alpen)
2017 Beg.Jungfrau-Innerer Rottalgrat,III,bis 45°,4158m, (Berner Alpen)
Beg.Weisshorn-Nordgrat,4505m, (Walliser Alpen)
Beg.Lötschentaler Breithorn-Blanchetgrat, 3785m, (Berner Alpen)
Beg.Grundschartner-Nordkante "Mittergrat",V+/A1,600 HM,3061m, (Zillertaler Alpen)
Beg.Torre Trieste-Südwand "Carlesso-Sandri",VI+/A3,850 KM,2458m, (Civetta,Dolomiten)
Beg.Tofana di Rozes-Südpfeiler "Pilastro",3225m, (Ampezzaner Dolomiten)
Beg.Salbitschijn-Westgrat,VI,1340 KM,2981m, (Urner Alpen)
Beg. Montblanc-Maudit-Südostgrat "Kuffnergrat",IV,800 HM,4465m, (Montblancgebiet)
Beg.Montblanc du Tacul "Teufelsgrat",4248m, (Montblancgebiet)
Beg.Crozzon di Brenta-Ostnordostwand „Via delle Guide”,VI,800 HM,3135m, (Brenta
Beg.Cima d'Ambiez "Via del Soddisfazione",VI+,3102m, (Brenta)
Gerd Schauer, Isny im Allgäu
Ralf Gantzhorn, Jahrgang 1964, wurde in Eutin bei Schleswig-Holstein geboren und zählte zu den renommiertesten Outdoor- und Landschaftsfotografen Deutschlands. Während ihn die Kamera anfänglich nur zur Dokumentation seiner Reisen begleitete, wurde sie ab 2004 zum Berufswerkzeug.
Ralf Gantzhorn, trotz seiner norddeutschen Wurzeln mittlerweile professioneller Bergfotograf, begeisterte sich seit Jahren für diese Art des Bergsteigens zwischen Wien und Nizza und in Übersee.
Die Kamera ist seit über 30 Jahren ständiger Begleiter. Während am Anfang einfach nur die Dokumentation einer Reise im Vordergrund stand, ist sie seit 2004 Berufswerkzeug. Seine packenden Schilderungen und Fotos von seinen Erlebnisse waren als Autor in seinen Büchern, in Bergsportmagazinen, bei Vorträgen, im Gespräch für den Zuhörer und Leser begeisternd.
Die intensive und authentische Darstellung hochalpiner Touren steht im Mittelpunkt seines Schaffens. Dutzende von Reisen führten ihn dabei in fast alle Gebirge dieser Erde. Besonders angetan hat es ihm aber die Kombination von Bergen und Meer. Deswegen ist es nicht verwunderlich, dass Patagonien mit über fünf Jahren an Reiseerfahrung und Schottland zu seinen absoluten Lieblingszielen gehören. Immer wieder ist er zu wilden Abenteuern in die Alpen und zu den Granitriesen nach Patagonien aufgebrochen
Der norddeutsche Kletterer, Alpinist und Bergsportfotograf Ralf Gantzhorn ist an der Cheselenflue tödlich verunglückt. Auf dem Weg ins Wallis machte er Halt im Gebiet Cheselenflue oberhalb der Stöckalp. Bei einem Abseilmanöver kam es am Mittwochnachmittag jedoch zum tödlichen Unfall.
Ralf, der als erster Norddeutscher den Granitriesen Fitz Roy in Patagonien bestiegen hatte, der immer wieder zu wilden Abenteuern zwischen Alpen und Südamerika aufgebrochen war, Ralf, der uns alle mit packenden Schilderungen und noch packenderen Fotos seiner Erlebnisse begeistern konnte, in seinen Büchern, in Bergsportmagazinen, bei Vorträgen, im Gespräch.
Das Abenteurertum wurde ihm 1964 in Eutin (Schleswig-Holstein) nicht in die Wiege gelegt. Doch nachdem er das Klettern im Ith entdeckt hatte, war ihm das norddeutsche Flachland bald zu eben und zu klein. Eins seiner ersten großen Ziele war Patagonien, das er an die dreißig Mal besucht hat.
Ralf lebte seinen Traum. Er war begeisterter Kletterer und Bergsteiger, und er machte sein Hobby als Bergfotograf zum Beruf. Damit war er eine große Inspiration. Einfach tun, was man für richtig hält. Einfach Aufbrechen in die weite Welt. Die Grenzen verschieben. Mit dieser im besten Sinne kompromisslosen Haltung hat er viele Ziel erreicht. In den Bergen, im Leben, im Job.
Ralf hatte immer Pläne. Und er war unglaublich professionell. Er bereitete sich akribisch vor, beim Planen, beim Training in der Kletterhalle in Hamburg. Am Berg war alles perfekt organisiert und durchgetimt, er war im richtigen Moment am richtigen Ort. Auch mit klobiger Kameraausrüstung kletterte er schwierigste Routen, um die Magie des Augenblicks einzufangen.
Er hatte das Auge für die Situation, den Augenblick, die Schönheit in den kleinen und den großen Dingen. Manche von Ralfs Bildern sind magischer als der Augenblick selbst. Sie erzählen von der Freiheit der Berge, von der Schönheit der Welt, vom Lohn der Mühen, gemeinsam mit Freunden unterwegs zu sein. Damit ist Ralf für immer einer der großen Erzähler der Berge.
Vor ein paar Tagen habe ich seine Beschreibung der Besteigungsversuche am Monte Sarmiento in Richard Goedekes bald erscheinenden Buch über das norddeutsche Bergsteigen gelesen. Sieben Mal war Ralf ans Ende der Welt in Feuerland gesegelt und hatte es unter widrigsten Bedingungen bis auf den Ostgipfel des Eisriesen geschafft, um dann zu sehen, dass der Westgipfel doch etwas höher ist. Natürlich wollte er wieder hin um auch den Hauptgipfel zu besteigen.
Nun steht Ralf auf dem Gipfel einer anderen Welt. Er wird uns sehr fehlen.
Axel Hake
Geboren am:
1964
Gestorben am:
24.06.2020