Peskosta Josef

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Biografie:
Kadettaspirant Josef Peskosta (+)
Der Sohn des bekannten Grödner Bergführers Pescosta ist auf den galizischen Schlachtfeldern als Held gestorben. Knapp vor Pfingsten ergab sich für das Bataillon des I. Tiroler Kaiserjäger-Regiments, dem Pescosta angehörte, dadurch eine höchst gefährliche Lage, daß sich die Russen in einem vorgelagerten, dem Schußbereich der Unfern entrückten Wassergraben festgesetzt hatten, von wo aus ein nächtlicher Sturm drohte. Da erbot sich Kadett Pescosta freiwillig zur Vertreibung der Russen. Mit wenigen Kaiserjägern schlich er sich an den Graben und suchte durch Schleudern von Handgranaten die Russen zu verjagen. Trotz wütenden Schnellfeuers machte er noch viermal den gleichen Weg.
Beim fünften Versuch traf ihn eine Feindeskugel. Aber der Zweck war erreicht: die Gegner waren erschüttert und als ein Kamerad mit einer Patrouille vorrückte, um den schwerverwundeten Pescosta zu bergen, ergaben sich 5 russische Offiziere und 300 Mann. Pescosta wurde in das Korpsspital gebracht, wo ihm der Korpskommandant, Feldmarschalleutnant Roth, persönlich die Goldene Tapferkeitsmedaille überreichte. Leider war alle ärztliche Kunst vergebens, am Pfingstsonntag wurde der junge Held im Beisein des Korpskommandanten und dessen ganzen Stabes zur letzten Ruhe gebettet.
Pescosta war Universitätshörer; er hatte einen der Führerlehrkurse unseres Vereins mit bestem Erfolg mitgemacht und 1902 auch die behördliche Bestellung als Bergführer erlangt. Er war ein ausgezeichneter Felskletterer. Nun hat der prächtige junge Mann, der Großes erwarten ließ, dem Vaterlande mit Aufopferung seines Lebens einen wichtigen Dienst geleistet. Tirol kann stolz sein auf solche Söhne. So lange diese Helden die heilige Heimat bewachen, kann ihr kein Feind etwas anhaben!
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1915, Seite 139


Gestorben am:
1915