Menghin Ernst
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Biografie:
Innerhalb von wenigen Tagen verlor im Jänner 86 der AVS zwei liebe Freunde und wertvolle Mitarbeiter
Wenige Tage später, am 30. Jänner starb Ernst Menghin nach schwerer Krankheit im Alter von 78 Jahren. Er stammte aus einer traditionsreichen Bozner Kaufmannsfamilie. Schon in den Jugendjahren fand er den Weg in die Berge, in die Dolomiten ebenso wie in die Eisberge der Zentralalpen. Als Soldat im Zweiten Weltkrieg wußte man seine Erfahrung zu schätzen. Er wurde 1944/45 nach Südtirol versetzt um hier einen Gebirgsrettungs-dienst aufzubauen. So wurden schon 1944 unter seiner Leitung Fels- und Eiskurse abgehalten. 1944/45 war er an der Leitung der Schule für Gebirgsrettungsdienst in Plan de Gralba beteiligt. Nach dem Kriege gehörte Menghin zu den Mitbegründern des AVS. Auch als dieser Fuß gefaßt hatte, galt sein besonderes Interesse dem Aufbau des Bergrettungsdienstes. Seine Erfahrung kam ihm zugute, seine persönlichen Beziehungen zu Männern wie Wastl Mariner, G. Neureuther, Dr. Rometsch und Wiggerl Gramminger. So entstanden unter seiner Leitung die ersten Bergrettungsstellen in Südtirol. Die Möglichkeiten waren sehr gering, die Mittel äußert bescheiden und der Anfang sehr schwer. Doch es gelang Menghin, freiwillige Bergsteiger von der Idee zu begeistern, es fanden sich Mittel und Wege zur Ausbildung und zur Ausrüstung, wenn auch alles noch in den Anfängen steckte. Doch der Grundstein war gelegt, die Idee der freiwilligen Hilfeleistung im Gebirge bei Unfällen war geboren, von Ernst Menghin tatkräftigt gefördert, bis er nach sechs Jahren die Leitung an-deren Hände übergab.
Der BRD verdankt Ernst Menghin seine Entstehung. In beispielloser, uneigennütziger Klein-arbeit hat er die Ideale des BRD vertreten und verbreitet, unter damals wirklich widrigsten Umständen. So wird der BRD und der ganze AVS dem Vorkämpfer des Hilfsdienstes im Gebirge im Falle der Not ein ehrendes Andenken bewahren.
Hermann Seebacher.
Quelle: AVS Mitteilungen 1986, Heft 2, Seite 21
Gestorben am:
30.01.1986