Stegemann Harald
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Biografie:
Harald Stegemann (+)
Die Sektion Lübeck hat einen schweren Verlust erlitten. Unfaßbar plötzlich für seine Freunde und Mitarbeiter ist Harald Stegemann, der 1. Vorsitzende der Sektion, am 17. April 1962 im Alter von 58 Jahren für immer heimgegangen. Noch vier Tage vor her hatte er in voller Schaffenskraft die Mitgliederversammlung geleitet und mit lebhafter Freude von der günstigen Entwicklung des Sektionslebens berichten können. Am 24. April gab ihm eine unübersehbar große Trauergemeinde, darunter seine Bergfreunde, die Jugend gruppe und Abordnungen der Sektionen Hamburg, Flensburg, Gleiwitz und Lüneburg das letzte Geleit.
Harald Stegemann hat sich hohe Verdienste um die Sektion Lübeck erworben, der er 37 Jahre lang angehört hat. Mehr als 30 Jahre war er als Vorstandsmitglied tätig, und der Wiederaufbau der Sektion nach dem Kriege ist das große Werk, das er während der 15 Jahre seines Vorsitzes mit schönem Erfolg durchgeführt hat. Jugendgruppe, Ausbildungswesen und Nachrichtenblatt sind sei ne ganz persönlichen Schöpfungen. Als Bergsteiger lag ihm besonders das Arbeitsgebiet der Sektion, der „Lübecker Weg“ im Hochstubai, am Herzen. Über diese Arbeit hinaus ging sein Wirken im Verband der nordwestdeutschen Sektionen, die ihn im Jahre 1950 mit dem Aufbau und der Organisation des Vortragswesens beauftragten. Die Arbeit, die er auf diesem Gebiet geleistet hat, ist für den ganzen Alpenverein vorbildhaft und richtungweisend geworden. Herr von Bomhard würdigte das Werk des Verstorbenen mit folgenden Worten: „Harald Stegemann ist durch seine unermüdliche Arbeit, die er zusammen mit Gattin und Schwester durch mehr als ein Jahrzehnt im Rahmen der Vortragsgemeinschaft der nordwestdeutschen Sektionen leistete, eine für die kulturelle Tätigkeit unseres Vereins mitentscheidende Persönlichkeit geworden. Seine Kenntnisse und sein Rat
wirkten über den Kreis der von ihm betreuten Sektionen hinaus, so daß wir uns in schwierigen Fragen des Vortragswesens gerne und dankbar seiner Hilfe bedient haben. Sein plötzlicher Tod hinterläßt auch im Kreis des
gesamten Deutschen Alpenvereins eine schmerzliche Lükke, die nicht leicht geschlossen -werden kann. Die von ihm begonnene Arbeit weiterhin zu fördern ist der beste Weg, sein Andenken wachzuhalten."
Noch im vergangenen Sommer konnte Harald Stegemann mit seiner Ehegattin auf dem Gipfel des Großvenedigers
stehen. Nun ist er aus einem Leben, das fast ausschließlich seiner Sektion und dem Alpenverein galt, in die Höhen überirdischer Gefilde abberufen worden. Die Sektion wird das Andenken an diesen tatenfrohen, in jeder Hinsicht vorbildlichen Menschen und Bergsteiger für immer in hohen Ehren halten. G. P.
Quelle: DAV Mitteilungen 1962, Heft 6, Seite 106 f
Geboren am:
1904
Gestorben am:
17.04.1962