Marburg Eduard C.
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Biografie:
gestorben in Griesheim (Deutschland)
Dr. Eduard C. Marburg
Am 2. September 1925 starb nach einer schweren Operation unser liebes Mitglied Dr. phil. Eduard C. Marburg in Griesheim a. M., wo er seit fast 25 Jahren als Chemiker in der chemischen Fabrik ?Griesheim-Elektron" tätig war, zuletzt als Vorstand des wissenschaftlichen Laboratoriums. Marburg, der einer geachteten Frankfurter Familie entstammt, war im Jahre 1893 nach München gekommen, um Chemie zu studieren, zuerst an der Technischen Hochschule, dann an der Universität. Hier lernte ich ihn näher kennen. Aus dem Fachgenossen wurde allmählich ein Turengefährte, Kamerad und schließlich Freund. Im W.S. 1897/98 trat er unserem Verein bei, also erst kurz nach Beendigung seiner Studienzeit und vor Verlassen Münchens. Daran mag es wohl liegen, daß er weiteren Kreisen im A.A.V.M. weniger bekannt geworden ist und im inneren Vereinsleben nicht die seiner Begabung entsprechende Rolle gespielt hat. Seine Liebe zu den Bergen war schon früh erwacht durch den oftmaligen Aufenthalt, seiner Familie in Oberstdorf i. A. Die Marburgs waren dort wohlbekannte Stammgäste und besaßen ein eigenes Grundstück am schönen Freibergsee, wo sich oft im Freundeskreis ein freies fröhliches Naturleben abspielte, an dem Marburg ebenso wie an derbem urwüchsigem Humor eine große Freude hatte. Marburg gehörte zu den glücklichen Menschen, die den für sie passenden Beruf kennen, der sie ganz befriedigt und erfüllt. Aber trotzdem war er nicht nur Berufsmensch, sondern hatte vielseitige lebhafte Interessen, namentlich für Philosophie und die schönen Künste. Auch in der Liebhaberphotographie leistete er Ausgezeichnetes. ? Wir durchstreiften gemeinsam die Bayerischen Alpen, den Kaiser, die Rofan-Gruppe und die Stubaier Alpen. Besonders lebhaft in Erinnerung ist mir noch unsere winterliche Besteigung der Ellmauer Halt-Spitze im Jahre 1896.
Mit Marburg ist ein gütiger, warmherziger und begeisterungs-fähiger Mensch, ein guter Kamerad, und ein sehr tüchtiger Chemiker dahingegangen. Und ich habe mit ihm einen lieben treuen Freund aus der Jugendzeit verloren. Ehre seinem Andenken!
Dr. Otto Rabe
Quelle: Jahresbericht des Akademischen Alpenvereins München 1924/25, Seite 5
Gestorben am:
02.09.1925