Sorenson Tobin
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Biografie:
Tobin Sorenson, * Kalifornien (USA) , + 5.10.1980 Solo-Versuch Alberta-Nordwand abgestürzt
Tobin Sorenson war in den späten siebziger Jahren einer der besten Allround-Bergsteiger der Welt. Er war ein verrückter Vogel und absolut einmalig. Tobin war Sohn eines Predigers, kam aus einer kirchlichen Gemeinde und Religion war ein großer Teil seines Lebens.
Tobin Sorenson war ein Draufgänger. Vorsicht war nicht seine Sache. Er stürzte sich voll Begeisterung und völlig furchtlos auf jeden Berg und am liebsten allein. Viele Stürze im Fels prägten seine Kletterlaufbahn. Niemand war überrascht, als er beim Versuch eines Alleinganges in der Nordwand des Mount Alberta tödlich abstürzte.
Aus ihm wurde schnell ein Weltklassekletterer, der ständig auf der Suche nach neuen Routen war. Sorenson spielte in seiner eigenen Liga, als die Ausrüstung noch primitiver war und konnte im Yosemite-Nationalpark 5.12-Trad-Klettern, auf Bigwall-Alpinrouten brillieren und hartes Eis bezwingen. Er suchte seine Kletterabenteuer am Suicide Rock, Joshua Tree, Suicide und Tahquitz bis zum Yosemite und zu hohen Gipfeln in mehreren Ländern. Ihm gelangen die schwierigsten Freeclimb-Routen und Bigwalls im Yosemite.
30 Jahre lang wurde die zweite Begehung der legendären „Sergé-Gousseault-Route“ auf dem Walker-Pfeiler der Grandes Jorasses Gordon Smith und Tobin Sorenson zugeschrieben. Heute sieht es so aus, als ob die Route, die sie erklommen, fast völlig unabhängig von der Gousseault-Route war, viel direkter und höchstwahrscheinlich eine der schwierigsten Routen war, die damals in den Alpen bestiegen wurden. Im September 1977, nach einem früheren Versuch mit Nick Colton, nutzten der der hochtalentierte Amerikaner Tobin Sorenson und der schottische Bergsteiger Gordon Smith, einer der bedeutendsten britischen Alpinisten der 70er Jahre, eine Variante rechts von der ursprünglichen Route, um ihren Aufstieg in zweieinhalb Tagen abzuschließen. Sie verwendeten etwa ein halbes Dutzend Haken, nur einen Bruchteil dessen, was die Erstbesteiger in der „Gousseault-Route“ benötigten.
Sorenson gelang mit Alex MacIntyre die erste Besteigung des „Harlin Direct“ am Eiger im alpinen Stil. Als Tobin Sorenson am 5. Oktober 1980 bei einem Solo-Aufstieg an der Nordwand des Mount Alberta in den kanadischen Rocky Mountains abstürzte, verlor die Welt einer der besten Allround-Kletterer und Alpinisten dieser Generation.
Rick Accomazzo war sein bester Freund und Bergpartner.
1972 Beg.Tahquitz Rock „Valhalla-Route“,5.11a,“,2696m, (San Jacinto-Bergkette,Riverside County,Südkalifornien, USA)
1974 1.Freie Beg. „Hyperion“,
1975 Beg.Mount Watkins „Sheraton Watkins“,2590m, (Yosemite-Nationalpark)
1976 1.Beg.Tahquitz Rock „Grenn Arch-Route“,2696m, (San Jacinto-Bergkette,Riverside County,Südkalifornien, USA)
1976 1.Beg.Tahquitz Rock „Green Arch-Route“,2696m, (San Jacinto-Bergkette,Riverside County,Südkalifornien, USA)
1977 Beg.Grandes Jorasses-Nordwand „Gousseault-Desmaison-Führe“,4208m, (Montblancgebiet)
1977 3.Beg.Eiger-Nordwand-Direttissima „John Harlin Gedächtnis-Route“,3970m, (Berner Alpen)
1978 Winterbeg.Eiger-Nordwand-Direttissima „John Harlin Gedächtnis-Route“,3970m, (Berner Alpen)
1978 Beg.Washington Column-Ostwand „Astroman“,5.11c,1935m, (Yosemite Valley)
1.Beg.Aiguille du Dru „Couloir Direct“,3754m, (Montblancgebiet)
1.Beg.Dent du Requin „Sorenson-Eastman-Führe“,3422m, (Montblancgebiet)
Alleinbeg.Grandes Jorasses-Nordwand „Walkerpfeiler“,VI/A1,1200 HM,4208m, (Montblancgebiet)
Alleinbeg.Grandes Jorasses-Nordwand „Linceu“,4208m, (Montblancgebiet)
Alleinbeg.Eiger-Nordwand „Heckmair-Route“,V,Eis 55°,1800 HM,3970 m, (Berner Alpen)
Winteralleinbeg.Matterhorn-Nordwand „Schmid-Route“,V,60°,1100 HM,4478m, (Walliser Alpen)
Beg.Montblanc du Tacul „Super-Couloir“,4248m, (Montblancgebiet)
Gerd Schauer, Isny im Allgäu
Gestorben am:
05.10.1980