Südwestrippe der Steinkarwand
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Routen Details:
Hochtor, 2365 m. 1. Begehung der Südwestrippe der „Steinkarwand" zum Vorgipfel, 2233 m, durch Hubert Peterka (allein), Willi End und DDr. Wolfgang Strunz am 1. Juni 1958 als nachfolgende Seilschaft.
Allgemeines: Die Südwestrippe fällt unmittelbar vom Vorgipfel zum Steinkar und dessen Schneefeld (P. 1882 der AV-Karte) ab, ergibt die rechte (östliche) Einfassung der Südostwand („Steinkarwand") und überragt beständig die Südostschlucht, die sich links von der Südwestrippe befindet; im oberen Drittel ergibt ein steiler, hahnenkammartiger Parallelpfeiler mit einem dreizackigen Turmbau einen gewaltigen Steilabbruch gegen die Südostschlucht hinab. Zwischen diesem lotrechten Parallelpfeiler und der wesentlich flachgestreckteren Südwestrippe liegt eine Schrofenrinne gebettet, die beide Felsbildungen (Parallelpfeiler links und Südwestrippe rechts) trennt und gleichartig der Südwestrippe aufsteigt, auch gleichartig noch unter dem Vorgipfel, 2233 m, am Ostsüdostgrat („Gugelgrat") ausläuft. Die Südwestrippe besitzt im unteren Drittel einen Steilbereich, nach dem sie eine harmonisch verlaufende, sehr schöne Felsbildung wird, über der sich (durch die Schrofenrinne getrennt) der lotrechte Parallelpfeiler mit seinem Zackenturm aufbaut (dieser Parallelpfeiler wird nie betreten und bleibt weiterhin Problem). Einstieg am tiefsten Punkt der Südwestrippe, rechts von der ausmündenden Südostschlucht (H. Peterka u. K. Fischer, 23. September 1934, ÖAZ 1935/170, Gesäuseführer ÖAK 1954/223), 3 Stunden vom WH Kölbl.
Einzelheiten: Vorerst gutgestufter, doch bald steilerer Fels rechts hinan, rechts um den Steilabfall der unteren Südwestrippe herum, an einem steilaufstrebenden Riß vorbei (der die Kantenschneide erreichen läßt) und daneben rechts, über gleichfalls steile Wandstellen gerade aufwärts. Nach einem Überhang 5 m Quergang nach rechts auf eine schmale Rippe und über sie sehr luftig, später bei abnehmender Steilheit auf einen waagrechten Absatz der Südwestrippe (Steinmann; Anstieg Peterka). Oder: bereits beim erreichten Riß über den Einstiegsschrofen, durch ihn selbst aufwärts und über eine schräge Platte zu einem Überhang. Unterhalb davon 15 m Quergang nach rechts und über die Grat-schneide zum waagrechten Absatz der Südwestrippe (Steinmann; Anstieg End-Strunz). Nun gemeinsam über nicht steiles Gelände gerade zur wieder markant gebauten Südwestrippe hinan, in der rechts, zwischen zwei Felsköpfen, ein Kamin sichtbar ist. Wieder zwei Möglichkeiten: ohne diesem Kamin, in der Wand des linken Felskopfes über vorzüglich gestuften Steilfels unmittelbar aufwärts zu einer begrünten Schulter der Südwestrippe (Steinmann; Anstieg Peterka) oder durch den Kamin zwischen beiden Felsköpfen hinauf zur begrünten Schulter (Steinmann; Anstieg End-Strunz). Gerade weiter gegen den hahnenkammartigen Parallelpfeiler der Südwestrippe, doch an seinem Fuße unter einem Überhang (Steinmann) nicht auf einem Kriechband nach links an die Pfeilerkante, sondern: rechtshaltend in das einfachgestufte Gelände der Rinne zwischen Pfeilerbau und Südwestrippe, aus dem beliebig der Ausstieg gewonnen wird (Ausstieg End-Strunz), oder schon vom untersten Beginn scharf rechts auf die einfassende Südwestrippe und über sie vollständig empor (Ausstieg Peterka). Dieser Ausstieg ergibt sich am Ostsüdostgrat („Gugelgrat") knapp unter dem Vorgipfel, 2233 m.
Teilweise schwierige Kletterei (III-), Kletterzeit 2 1/2 Stunden vom Einstieg, Felshöhe 350 m; klettersportlich interessant und schön, bergsteigerisch zweitrangig, da abseitig verlaufend.
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1970, November/Dezember, Folge 1374, Seite 160
Datum erste Besteigung:
01.06.1958
Gipfel:
Hochtor - Südwest (Haupt) gipfel
Erste(r) Besteiger(in):
End Willi
Peterka Hubert
Strunz Wolfgang Dr. Dr.