Beikircher Werner

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Biografie:
* 18.8.1953 Bruneck,später Innsbruck,Sand in Taufers
Werner Beikircher
Vita: *19.8. 1953 in Bruneck. Humanistisches Gymnasium, anschließend und heute noch Medizinstudium in Innsbruck. Wohnort Sand in Taufers. Dazwischen, daneben und leider (eigene Formulierung) sportliche Karriere im Rennrodeln (Europameister, mehrfacher Staatsmeister; sechs Jahre Mitglied der italienischen Nationalmannschaft), Fußball und Schach. Wissenschaftliche (Ornithologie), kulturelle (Fotografie, Ausstellungen in mehreren europäischen Ländern) und ökologische Betätigung. Bücher: „Klettersteige der Ostalpen“, Athesia, Bozen, zusammen mit Reinhold Messner; Alpinführer „Tauferer-Ahrntal“, Athesia, Bozen; AVF „Rieserfernergruppe“, Bergverlag Rudolf Rother, München; Band 8 der Reihe: „Südtiroler Gebietsführer“, Athesia, Bozen.
Chronik: Herangeführt an die Berge durch die Eltern, wurden mit wechselnden Bergkameraden zuerst die Gebirge der engeren Heimat erlebte: Zillertaler Alpen, Venedigergruppe und Rieserfernergruppe boten vor allem lange, konditionell anspruchsvolle Unternehmungen. Der Kontakt mit den Kalkgebirgen war völlig anders als jener mit den Westalpen, der von einer anfänglichen Skepsis und nur unterschwelligen Begeisterung gezeichnet war. Das Fehlen von tief eingesogenen, universellen Merkmalen wie Eis, Wasser, Wald und Höhe führte zu einer bis heute andauernden gespaltenen Beziehung, der auch ein Schluss rätoromanischen Blutes keine tiefere Auslotung geben konnte.
Bereichernd in technischer und menschlicher Hinsicht das Zusammentreffen mit Hans Kammerlander Anfang der siebziger Jahre, soziologisch interessant und als Ktalysator wirkend die Bekanntschaft mit Reinhold Messner. Mit Hans entwickelte sich ein Vagabundenleben durch die meisten Eistouren der Ostalpen, Bergsteigen an Dreiherrenspitze-Nordwand, Piz-Badile-Nordostwand. Montblanc-Brenva-Flanke und sportlich engagiertes Klettern an Matterhorn-Nordwannd, Eiger-Nordwand und Cengalopfeiler. Erstbegehungen gelangen an Rötspitze, Hochgall, Wildgall, Wasserkopf, Sellatürmen, Großvenediger, dazwischen immer wieder schönes, elementares Bergerlebnis in Schweden, Jugoslawien und Frankreich. – Eine schwere Sportverletzung hatte die Taillähmung des linken Beines zur folge. Nach Genesung und Training gelange unter anderen: Blaitière-Westwand, Marmolada-Südwand, Monte-Agnèr-Nordwand, Les-Courtes-Nordwand, Tofana-Südwand.
Quelle: Bergsteiger Heft 4/1984, Seite 101-102

1971 Beg.Schwarzenstein-Ostwand,3368m, (Zillertaler Alpen)
1972 1.Alleinbeg.Hochgall-Ostgipfel-Hintere Nordwand,52°,360 HM,3354 m, (Riesenfernergruppe)
1973 Beg.Tour Ronde-Nordwand,3792m, (Montblancgebiet)
1973 Beg.Montblanc-Brenvaflanke „Moore Sporn“,IV,4807m, (Montblancgebiet)
1974 1.Beg.Rötspitze-Direkte-Nordwestwand,V-,Eis 50°,400 HM,3495 m, (Venedigergruppe)
1975 1.Alleinbeg.Hochgall-Eiskalotte „Eiskopf“-P.3354,70°-90°,350 HM,3354 m, (Rieserfernergruppe)
1976 Beg.Matterhorn-Nordwand „Schmid-Route“,V,60°,1100 HM,4478m, (Walliser Alpen)
1977 1.Beg.Wasserkopf-Nordwand „Kammerlander-Beikircher“,IV,45°,650 HM,3141m,
(Rieserfernergruppe)
1980 Winterbeg.Hochgall-Nordwand,3436m, (Rieserfernergruppe)
1981 4.Beg.Dreiherrenspitze-Nordostverschneidung,3499m, (Venedigergruppe,Tauern)
1981 Beg.Eiger-Nordwand „Heckmair“,V,1800 HM in 12 Std.,3970m, (Berner Alpen)
1982 1.Beg.2.Sellaturm-Nordwand „Alea iacta est“,2597m, (Sella,Dolomiten)
1983 1.Beg.Wildgall-Pfeiler zum Südostgrat,V,470 HM, (Rieserfernergruppe)
1.Beg.am Großvenediger,3674m, (Venedigergruppe)
Beg.Dreiherrenspitze-Nordwand,3499m, (Venedigergruppe,Tauern)
Beg.Piz Badile-Nordostwand „Cassin“,V+/A0,900 HM,3308m, (Bergell)
Beg.Cengalo-Pfeiler,3366m, (Bergell)
Beg.Blaitiére-Westwand,3522m, (Montblancgebiet)
Beg.Les Courtes-Nordwand,3856m, (Montblancgebiet)
Beg.Marmolata-Südwand,3343m, (Dolomiten)
Beg.Monte Agnér-Nordwand,1500 HM,2871m, (Pala,Dolomiten)
Beg.Tofana-Südwand,3225m, (Ampezzaner Dolomiten)

Quelle: Gerhard Schaur, Isny im Allgäu

Werner Beikircher
Medizinstudent in Innsbruck, klettert extrem und ist gleichzeitig Rodeleuropameister auf Naturbahn. Heuer warf ihn ein Unfall aus dem Rennen: er hatte sich mit der scharfen Kufe einen Nerv in der Kniekehle durchschnitten. Drei Wochen Krankenhaus.
Quelle: Bergwelt 1978, Heft 5

1972 - Hochgall Nordwand im Alleingang;
Juli 1975 - Hochgall-Eiskalotte (Eiskopf) - Punkt 3354m im Alleingang und mit der Seilschaft Konrad und Robert Renzler und D. Drescher;
August 1981 Dreiherrenspitze 3499m - Nordostverschneidung - 4. Begehung mit Hans Kammerlander - siehe Bericht "Schatten, Düsternis und Kälte - Die Nordostverschneidung der Dreiherrnspitze" in Bergwelt;
siehe auch bericht "Der rote Luftballon" - Eiger-Nordwand; klassisch und verquer in Bergwelt 1988, Heft 3;
Quelle: Archiv Proksch (Österr. Alpenklub)

Geboren am:
18.08.1953

Erste Route-Begehung