Smoluchowski von Smolan Marian v.

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Biografie:
Smoluchowski von Smolan Marian, * Polen,1895/96 Paris,1896/97 Glasgow,1897/98 Berlin,
1899-1905 Cambridge,1913-1917 Krakau
+ an der Ruhr

Einige Erstbesteigungen in den Dolomiten und Karpaten

1891 1.Best.Großer Rotstein von Westseite,3147m, (Rieserfernergruppe)
1891 1.Beg.Torkofel-Südgrat,II,2964m, (Geisler-Gruppe,Dolomiten)
1891 1.Beg.Bärenkopf-Südgrat,2938m, (Ortleralpen)
1892 1.Best.Le Meisules-Mittelgipfel (Sas dai Ciamorces),2996m, (Meisulesgruppe,Sella,Dolomiten)
1892 1.Best.Le Meisules-Ostgipfel (Sas dai Ciamorces),2994m, (Meisulesgruppe,Sella,Dolomiten)
1892 1.Best.Gamsburg (Ciastel di Ciamorces),2948m, (Meisulesgruppe,Sella,Dolomiten)
1892 1.Best.Sass da Lec (Sas da lec del Pisciadù), von Norden,II,2935m, (Meisulesgruppe,Sella,Dolomiten)
1892 1.Best.Torre del Sass da Lec,2936m, (Meisulesgruppe,Sella,Dolomiten)
1892 1.Beg.Piz Selva von Südosten "Mühlsteiger-Schlucht" im Abstieg,2941m, (Sella,Dolomiten)
1892 1.Best.Piz de Ciavazes über Nordostgrat,2828m, (Sella,Dolomiten)
1892 1.tour.Best.Östliche Cirspitze von Westen "Normalweg",II,2583m, (Puez-Gruppe,Dolomiten)
1892 1.Best.Schluderzahn,3250m, (Ortler Alpen)
1892 1.Beg.Schluderzahn-Südwestgrat,3258m, (Ortleralpen)
1892 1.Beg.Gratübergang Schluderspitze,3230m zum Schluderzahn über Nordostgrat,3258m, (Ortleralpen)
1892 1.Beg.Schluderspitze-Nordostgrat,3230m, (Ortleralpen)
1892 1.Beg.Laaser Spitze (Orgelspitze)-Südwestgrat,3304m,von der Schluderscharte, (Ortleralpen)
1893 1.Best.Gabelspitze über Westanstieg,3076m, (Venedigergruppe)
1894 1.Best.Zehner (Sass dals Diesc)-Ostwand von Nordosten "Normalweg",III,2916m, (Sella,Dolomiten)
1894 1.Best.Laurinswand,2819m, (Rosengarten)
1894 1.Best.Settsaß (Sett-Saß),2571m, (Falzaregopaß,Dolomiten)
Gerd Schauer, Isny im Allgäu

Prof. Dr. Marian v. Smoluchowski (+)
Der Rektor der Universität Krakau, Prof. Dr. Marian v. Smoluchowski, ist Mitte September nach kurzem Leiden infolge Ruhrerkrankung verschieden. Mit ihm verlor die Wissenschaft einen hervorragenden Vertreter, denn Prof. v. Smoluchowski galt als einer der ersten Physiker unserer Zeit. Aber auch die Gemeinde der Bergfreunde hat mit seinem hinscheiden einen schweren Verlust erlitten, denn v. Smoluchowski hat auch als Alpinist hervorragendes geleistet. Mit der Geschichte der Wiener akademischen Sektion unseres Vereins und mit der der Erschließung der Grödener Dolomiten ist der Name Smoluchowski innig verbunden. Die Brüder Maria und Tadeus v. Smoluchowski haben unzählige erstklassige Hochturen vollführt und speziell in den Grödener Dolomiten Besonderes geleistet. Allen Zeitgenossen wird das Brüderpaar, das stets höchste Leistungsfähigkeit mit gewinnendster Bescheidenheit verewigte, in sympathischer Erinnerung sein, und alle, die Marian v. Smoluchowski gekannt haben, werden dem viel zu früh Geschiedenen ein treues Gedenken bewahren.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1917, Seite 121

Smoluchowski besuchte das Gymnasium der Theresianischen Akademie, wo Alois Höfler (1853–1922) zu seinen Lehrern zählte. Nach der Reifeprüfung studierte er seit 1890–94 an der Univ. Wien Physik bei Franz S. Exner (1849–1926) und Victor v. Lang (1838–1921). Während seiner Schul- und Studienzeit führte Smoluchowski mit seinem Bruder Tadeusz einige Erstbesteigungen in den Dolomiten aus und war später in den Karpaten bergsteigerisch aktiv. Nach dem Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger 1894 / 95 wurde er 1895 zum Dr. phil. promoviert. Es folgten Studienaufenthalte in Paris bei Gabriel Lippmann (1895 / 96), in Glasgow bei Lord Kelvin (1896 / 97) und in Berlin bei Emil Warburg (1897 / 98). 1898 erwarb S. die Venia legendi für Physik an der Univ. Wien, habilitierte sich 1899 nach Lemberg um und wurde dort 1900 ao., 1903 o. Professor für theoretische Physik. 1905/06 folgte ein weiterer Auslandsaufenthalt in Cambridge im Cavendish Laboratory bei Joseph John Thomson, 1913 folgte Smoluchowski einem Ruf auf den Lehrstuhl für Experimentalphysik der Univ. Krakau. 1917 zum Rektor gewählt, starb er vor der Inauguration an der Ruhr.
S. beeinflußt die Entwicklung der Physik bis heute. Seine Arbeiten wurden 2006 in der wiss. Literatur 151mal zitiert. Smoluchowski und Albert Einstein schufen unabhängig voneinander etwa gleichzeitig die Theorie der Brownschen Bewegung, wobei Smoluchowski seine Arbeit umfassender war. Smoluchowski wurde damit zum Begründer der stochastischen Physik. Von großer Bedeutung sind seine „Wolfskehlvorträge“ von 1916: „Drei Vorträge über Diffusion, Brownsche Molekularbewegung und Koagulation von Kolloidteilchen“. 1917 folgte der „Versuch einer mathematischen Theorie der Koagulationskinetik kolloidaler Lösungen“ (in: Zs. f. physikal. Chemie 92, 1917, S. 129–68). Diese Arbeiten und seine posthum erschienene Analyse „Über den Begriff des Zufalls und den Ursprung der Wahrscheinlichkeitsgesetze in der Physik“ (in: Die Naturwiss. 6, 1918, S. 253–63) waren seiner Zeit weit voraus und hatten großen Einfluß auf die Entwicklung der Physik. Smoluchowski untersuchte, welche Eigentümlichkeiten erfüllt sein müssen, damit von einem mathematischen Wahrscheinlichkeitsgesetz gesprochen werden kann.
Quelle: Preining, Othmar, „Smoluchowski von Smolan, Marian Wilhelm Teofil Ritter“, in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 514 [Onlinefassung]; URL: http://www.deutsche-biographie.de/pnd118615084.html

Geboren am:
28.05.1872
Gestorben am:
05.09.1917

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