Keyfel Ferdinand

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Biografie:
Keyfel Ferdinand, Landau a.d.Isar, später Rheinland, Norddeutschland, Schweiz, + Starnberg
Ferdinand Keyfel ist seit 1903 „Bayerland“ Bergsteiger,seit 1905 Schiläufer und hat fast alle Gebiete der Ostalpen besucht. Er war in den Apennin,Julische Alpen,er machte die gesamte Wettersteinüberschreitung,bestieg fast alle Kaisergipfel und das Karwendel war sein Lieblingsgebiet. Auch einige Erstbegehungen konnte er für sich verbuchen. Sein Lehrmeister war Hans Pfann. Mit ihm gelang ihm einige Touren im Berner Oberland. Noch 1953 machte er Begehungen in den Ötztaler Alpen,1954 im Adamellogebiet,1955 mit 74 Jahren in den Ortleralpem und bestieg den Cevedale.
In der alpinen Literatur ist Keyfel durch seine jahrzehntelange literarische Tätigkeit verewigt.

1904 1.Beg.Östliche Hochgrubachspitze,2284m, aus dem Griesener Kar durch die Rinne zwischen
Ackerlspitze und Östliche Hochgrubachspitze, (Wilder Kaiser)
1904 1.Beg.Kleinkaiser von Westen,2939m, (Wilder Kaiser)
1905 1.Beg.Kleinkaiserl-Nordwestgrat,2939m, (Wilder Kaiser)
1918 1.Beg.Schönberg-Nordwestflanke "Keyfel-Seyband-Führe",2302m, (Karwendel)
1918 1.Beg.Wörner-Ostgrat,2476m, (Karwendel)
1904 1.Beg.Zettenkaiser-Direkter Abstieg nach Osten,1953m, (Kaisergebirge)
1904 1.Beg.Mitterkaiser-Hauptgipfel-Ostflanke,IV+,230 HM,2001m, (Wilder Kaiser)
1910 1.Best.und Überschreitung Zahnkofel-Türme,III,2862m, (Langkofelgruppe)
1911 1.Beg.Lackenkarspitze (Lackenkarkopf)-Nordwand-Torwand,2416m, (Karwendel)
1914 1.Beg.Grabenkarspitze-Nordflanke,2472m, (Karwendel)
1921 1.Beg.Totenkirchl-Nordostwandsockel-Nordost-Schlucht „Sockelschlucht“,2193m,
(Wilder Kaiser)
1921 1.Winterbest.(Alleinbest.) Kaltwasserkarspitze,2733m, (Karwendel)
1955 Best.Monte Cevedale,3769m, (Ortleralpen)
1.Beg.Kaltwasserkarspitze-Nordwand,2733m, (Karwendel)
1.Beg.Bettelwurf-Nordwand,2725m, (Karwendel)
1.Beg.Überg.Grabenkarspitze,2472m, zur Östlichen Karwendelspitze,2537m, "Grabenkargrat",
IV, (Karwendel)
Beg.Roßloch-Umrahmung, (Karwendel)
1.Best.Regalpturm,2226m, (Wilder Kaiser)
1.Beg.Törlwand-Südwestwand,2197m, (Wilder Kaiser)
Überschr.Matterhorn,4478m, (Walliser Alpen)
Best.Montblanc,4807m, (Montblancgebiet)
Best.Gran Pardect, (Walliser Alpen)
Gerd Schauer, Isny im Allgäu


Ein treuer Karwendelfreund. Der Münchner Bergsteiger und Schriftsteller Ferdinand Keyfel feierte Mitte Oktober ein „Karwendel-Jubiläum", nämlich seinen 25. Besuch dieser prächtigen und abgeschiedenen Gebirgsgruppe und seine 12. Ersteigung der Kaltwasserkarspitze. Für das Karwendel gelten andere Maßstäbe als für überlaufene Gebirgszüge der Nördlichen Kalkalpen, und es gibt wohl kaum einen zweiten Bergsteiger, der ein dutzendmal auf dem Scheitel der stolzen Kaltwasserkarspitze gestanden hätte. Besonders schwer wiegt ein Alleinbesuch Keyfels: die erste Winterersteigung des Gipfels an der Jahreswende 1920/21. Schon vor dem Kriege führte er eine der ersten Begehungen der steil abfallenden Nordwand sowie der Bettelwurf-Nordwand und des zersägten Grabenkargrates aus. Ernste Bergsteiger-Pflicht erfüllte Keyfel später bei den Bergungen Verunglückter aus den beiden düsteren Nordwänden. Eine Roßloch-Umrahmung mit zwei eingeschalteten Biwaks zählte in der Vorkriegszeit noch zu den großzügigen Karwendelfahrten. Überhaupt liebte Keyfel Freinächte unterm Sternenzelt, und jeder erlebte Sonnenaufgang war dem romantisch empfindenden Mann ein köstliches Geschenk. Als Schiläufer betätigte er sich früh; schon 1910 zog er die Spur seiner Bretteln quer durch das Karwendel über Hohl- und Lamsenjoch, und auch manche Bergzinne sah ihn als winterlichen Gast. Anschließend sei noch zweier Karwendelhütten gedacht: Erst kürzlich konnte der 30jährige Bestand des stattlichen Karwendelhauses gefeiert werden und auch die kleine Birkkar-Hütte am Schlauchkarsattel hat bereits ein Vierteljahrhundert über sich Hinwegwettern lassen.
Fritz Schmitt
Quelle: Mitteilungen des Deutschen Alpenvereins 1938/39, Deutscher Bergsteigerverband im NS. Reichsbund für Leibesübungen, Folge 2 November, Seite 56

Ferdinand Keyfel — ein Fünfundsiebziger.
Wenn einer aus unserer Gilde 75 Jahre alt wird und immer noch unbeschwert Berge besteigen kann, dann darf man ihm wirklich gratulieren. Bei Ferdinand Keyfel trifft das zu. Er wurde am 30. Mai 1881 als Sohn eines Arztes in Landau/Isar geboren, bestand das Staatsexamen als Apotheker und Chemiker, besuchte die Akademie der Tonkunst und trat nach einigen Apothekerjahren in München zur Presse über. 20 Jahre wirkte er als Redakteur der „München-Augsburger Abendzeitung" und führte hier eine alpine Spalte und eine illustrierte Reise-und Verkehrsbeilage ein.
Seit 1903 gehört Ferdinand Keyfel der Sektion Bayerland an. Über fast alle Ostalpengruppein hinaus war er auch im Appenin und in Montenegro bergsteigerisch tätig. In seinem Lieblingsgebiet, dem Karwendel, gelang ihm die erste Winterersteigung der Kaltwasserkarspitze. Als seinen alpinen Lehrmeister bezeichnete er Hans Pfann. In den Westalpen bestieg er ein Dutzend Viertausender, darunter Matterhorn und Montblanc. Auch in den letzten Jahren besuchte Keyfel noch erfolgreich die Zentralalpen (1953 Ötztaler Alpen, 1954 Adamello, 1955 Ortlergruppe). In der alpinen Bibliographie ist sein Name durch jahrzehntelange literarische Tätigkeit verzeichnet, und beim Wiederaufbau des Deutschen Alpenvereins arbeitete er anfangs im Kulturreferat mit.
Quelle: DAV Mitteilungen 1956, Heft 6, Seite 102

Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1960, Seite 100f

Ferdinand Keyfel (+)
In Starnberg bei München starb in seinem 78. Lebensjahr Ferdinand Keyfel. Er wurde am 30. Mai 1881 in Landau an der Isar geboren, bestand das Staatsexamen als Apotheker und Chemiker, wurde aber bald Pressemann und betreute als Redakteur der „München-Augsburger Abendzeitung" Alpines, Reise und Verkehr. 1903 trat er dem aktiven Bergsteigerkreis der Sektion Bayerland bei, wo er in Hans Pfann seinen alpinen Lehrmeister fand, Keyfel besuchte fast alle Ostalpengruppen; hier waren der Wilde Kaiser und das Karwendel seine Lieblingsgebiete. Neben kleineren Erstlingsfahrten gelang ihm die erste Winterersteigung der Kaltwasserkarspitze als Alleingänger. In den Westalpen bestieg er ein Dutzend Viertausender, darunter Montblanc und Matterhorn, Auch als Siebziger besuchte er noch Ötztaler" Alpen, Adamello, Ortler und Karnische Voralpen. Wegen seiner Tätigkeit als alpiner Schriftsteller wurde er beim Wiederaufbau des Alpenvereins in München gebeten, im Kulturreferat mitzuarbeiten.
Quelle: DAV Mitteilungen 1960, Heft 1, Seite 17

Quelle: Der Bergsteiger Band 23 (1955/56), Seite 125

Geboren am:
30.05.1881
Gestorben am:
15.12.1959

Erste Route-Begehung