Trenker Luis

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Biografie:
geboren in St. Ulrich (Italien)


Quelle: Der Bergsteiger 1971, Seite 166 ff (siehe Anhang)
Quelle: Alpinismus 1972, Heft 9, Seite 21

Luis Trenker,
vitaler Südtiroler aus St. Ulrich im Grödner Tal und wohl populärster Bergsteiger der letzten fünfzig Jahre, ist am 4. Oktober 80 Jahre jung. Dem diplomierten Architekten, der während des Ersten Weltkrieges Kommandant einer Bergführerkompanie an den Dolomitenfronten war, gelangen als jungem Bergsteiger zahlreiche schwierige Bergfahrten, darunter auch Erstbegehungen. Die Berge waren Hauptdarsteller in den meisten seiner Filme (u. a. Kampf ums Matterhorn, Berge in Flammen, Der Rebell, Der Berg ruft, Duell in den Bergen, Flucht in die Dolomiten usw.), für die er zahlreiche Ehrungen erhielt. Trenkers Buchveröffentlichungen wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Der »Sohn der Berge« blickt auf ein bewegtes Leben zurück: Er filmte, führte Regie, verfaßte Drehbücher, Romane, erlebte Welterfolge, war in Berlin, in England und in Hollywood zu Hause - und bleibt dennoch seiner Südtiroler Heimat treu.
Quelle: Der Bergsteiger 1972, Heft 10, Seite 632

Luis Trenker, 80 Jahre
Filmschaffender, Architekt Buchautor, Skiläufer und Bergsteiger Luis Trenker wurde in diesen Tagen 80. Was ihn mit uns Bergsteigern verbindet ? Generationen von uns hat er zu den Bergen geführt Generationen saßen mit heißen Gesichtern über seinen Bergbüchern und wollten die gleichen Teufelskerle sein wie er, klettern und Ski fahren wie keiner zuvor, über verschneite Almhütten springen und verwegene Schußfahrten im stäubenden Pulverschnee hinlegen ; so wie er wollte man wochenlang im Hochgebirge hausen und ganz lässig auf seine Art schneidige Klettertouren machen.
Und Bergsteiger ist er auch als Filmschaffender geblieben. Was heute keiner mehr zustande bringt den großen Bergfilm, darin war Luis Trenker ungeschlagener Meister.
Wir wünschen Luis Trenker noch viele sonnige Bergtage, solche, wie er sie auch in seinen unvergänglichen Bergfilmen immer wieder zeigt!
Quelle: Mitteilungen des ÖAV 1972, Heft 11/12 , Seite 178

Quelle; Der Bergsteiger 1977, Seite 594
Quelle; Der Bergsteiger 1977, Seite 603

Gold für Luis Trenker
Dem Erfolgsautor Luis Trenker wurde vom Bruckmann-Verleger Erhardt D. Stiebner als Dank und Anerkennung für über 40jährige Zusammenarbeit die wertvolle Auszeichnung »Goldmedaille 100 Jahre Bruckmann« verliehen.
Die Trenker-Bücher:
Die höchsten Berge der Welt,
Die schönsten Berge der Dolomiten,
Die schönsten Berge der Alpen,
Die schönsten Höhenwege der Ostalpen,
Die schönsten Höhenwege der Westalpen,
die Trenker gemeinsam mit Dumler herausbringt, haben in den letzten beiden Jahren die Auflage von 50 000 überschritten:
Quelle: Der Bergsteiger 1978, Heft 1, Seite 39

Luis Trenker
erhielt von der Münchner Faschingsgesellschaft Narrhalla den diesjährigen Karl-Valentin-Orden. Trenker hatte den bekannten Münchner Volksschauspieler noch selbst erlebt. Mit diesem Orden befindet sich Trenker in bester Gesellschaft. Bisher erhielten die Valentin-Auszeichnung: der CSU-Vorsitzende Franz-Josef Strauß, der Schauspieler Gert Fröbe, der Karikaturist Loriot und der Münchner Schriftsteller Sigi Sommer.
Quelle: Der Bergsteiger 1978, Heft 2, Seite 117

Quelle: Der Spiegel 1982, Nr. 40, Seite 283
Quelle: Alpinismus 1982, Heft 10, Seite 10 ff

Luis Trenker, der Grandseigneur des Bergfilms (*4. 10. 1892 St. Ulrich), war beim 30. Bergfilmfestival der Stadt Trient wieder einmal die Hauptfigur. Wieder war ihm die Film-Rückschau gewidmet. Denn Trenker feiert in diesem Jahr seinen 90. Geburtstag. Es wurden sechs Spielfilme gezeigt, angefangen mit »Der Sohn der weißen Berge«, den Trenker mit Mario Bounard herstellte (und worin er bei den Hochgebirgszenen Regie führte). Dies war sein erster Tonfilm nach einem von ihm selbst nach einer wahren Begebenheit geschriebenen Drehbuch. Dann folgten zwei »Klassiker« aus der Mitte der dreißiger Jahre: »Der Kaiser von Kalifornien«, für den Trenker wieder nach Amerika ging (nach dem »Verlorenen Sohn«) und »Condottieri« über die Gestalt Giovanni de Medicis. Die Rückschau wird mit »Der Feuerteufel« aus dem Jahr 1940 fortgesetzt, der nach einem Verbot durch die Nazis Trenker zwang, den Aufstand gegen Napoleon nach Kärnten zu verlegen. Schließlich zwei Filme aus den fünfziger Jahren, beide in Italien gedreht: »Sperrkreis im Norden« mit Amedeo Nazzari und »Flucht in die Dolomiten«
Quelle: Der Bergsteiger 1982, Heft 7, Seite 66

Luis Trenker, Bergfilm-Denkmal aus Südtirol, der in einem Monat seinen Neunzigsten feiern wird (*4. 10. 1892 Sankt Ulrich/Grödental), hat kürzlich in Italien mit seinen großen Bergfilmen ein echtes Comeback erlebt: In Turin wurde eine Woche lang »II Cinema di Luis Trenker« gefeiert. Und wie man hörte, sollen die Trenker-Filme auch bei den Italienern bestens angekommen sein. Wir benützen hier die Gelegenheit, dem Luis Trenker einen ganz herzlichen Glückwunsch zu übermitteln, bestimmt auch im Namen unserer Leser.
Quelle: Der Bergsteiger 1982, Heft 9, Seite 69

Wir gratulieren
Herrn Luis Trenker zum 90. Geburtstag am 4.10.1982. Lange bevor es den mal lachend, mal voller Dramatik unter unterschiedlich geformten Hüten rausschauenden Luis Trenker gab, als man noch keinen Trenker-Kord, Trenker-Hut, Trenker-Film und Trenker-Wein kannte, existierte natürlich der Trenker-Luis auch schon, der Grödner Bub, einer von vielen in St. Ulrich, die den Sommer als Hirten auf den Bergen verbrachten, im Winter schnitzen lernten, in den Spinnstuben den alten ladinischen Sagen lauschten und von der großen Welt träumten, vorerst aber nur ehrfürchtig zum Langkofel hochblickten.
Die Mutter was Ladinerin. Sie verkörperte das, was man unter einer Mutter versteht — wenigstens damals noch verstand. Der Vater stammte aus dem Inntal, ein rechtschaffener und fleißiger Mann. Von der Mutter hatte Luis das Künstlerische in die Wiege gelegt bekommen, vom Vater den Willen zu harter Arbeit. Der noch gar nicht selbstbewußte Bub durfte nach Innsbruck auf die Höhere Schule. Nicht als „Der verlorene Sohn", sondern einer besseren Ausbildung wegen, die ihm schließlich das Architekturstudium in Wien ermöglichte.
Als Zwanzigjähriger gab er der deutschen Schriftstellerin Clara Viebig und dem Verleger Franz Ullstein Skiunterricht, führte den Sektfabrikanten Söhnlein auf den Sass Rigais. Damals, 1912, hatte er schon einen Namen unter Felskletterern. 1912 war ihm mit Hans Pescosta der schlanke, glattwandige Große Campanile del Murfreid erstmals durch die Nordostwand gelungen: "Besonders elegante und sehr luftige Kletterei, eine der schönsten in den Grödner Dolomiten", lobte der ansonsten in der Bewertung anderer Leistungen sehr zurückhaltende Gunther Langes. Am Torre del Siella eröffnete Trenker in der Südwestwand eine klassische Kaminroute. Ein anderer Kamin glückte in der Sass-de-Mesdi-Südwand. Am Ersten Sellaturm holte er sich die Südwestverschneidung. Mit III—IV hat die alte Führerliteratur diese Routen eingestuft. Inzwischen sind sie zu Recht teilweise höher bewertet: V-er Stellen klingen an. Und dieser Schwierigkeitsgrad zählte vor dem I. Weltkrieg zum höchsten. Vielleicht hätte Trenker als Kletterer einen ähnlichen Stellenwert eingenommen wie als Buchautor und Filmmann, wäre ihm mit Hans Dülfer 1914 die Furchetta-Nordwand gelungen, in welcher die Seilschaft bis zu der nach Dülfer benannten Kanzel vorstieß.
Es gibt zwei Arten von Popularität: Die unnahbare, um nicht zu sagen unmenschliche, geladen mit Egoismus, und die volkstümliche des guten Menschen, die die Seele ausstrahlt. Letztere dringt bei Verehrern tiefer ein, erweist sich als langlebig.
Wir sitzen uns gegenüber in seinem Bozener Haus. Der Rote füllt die Gläser. An den Wänden hängen neben feinen Gemälden die Porträts der Kinder, zwei Jungen, ein Mädchen. Die Tür ziert eine Batikarbelt seiner Tochter. Seit 54 Jahren ist Luis Trenker mit derselben Frau verheiratet. Sie, Sekretärin, ein unverbildetes Mädel aus dem Vinschgau, nimmt Anrufe entgegen, koordiniert Termine, verspricht Autogrammkarten, wimmelt Neugierige ab. Der Tag des 90jährigen ist ausgefüllt. Er würde gerne öfter in die Sauna im Garten gehen, sich mehr um den herumtollenden Schäferhund kümmern. In der Garage steht ein flotter BMW.
Luis Trenker ist einer der ganz wenigen Menschen, die Zeit ihres Lebens schon Legende sind. Er trägt den breitkrempigen Borsalino-Hut, das weinrote Maschen am Hemdkragen, eine Bundhose. So kennt und liebt ihn sein weltweites Publikum. Sprühendes Temperament gemischt mit lockerer Spontaneität wird nicht nur im Fernsehen ausgestrahlt, sondern prägt auch die ganz private Unterhaltung. Im Zimmer stehen Kopien mit Motiven der Bronzetüren von St. Zeno in Verona herum. Warum er sie gekauft habe, fragte ihn seine Frau. Weil sie schön sind - einfach schön sind. Er ist glücklich darüber, wie über die vielen anderen schönen Dinge, die sein Heim so großzügig wohnlich gestalten. Heute will er noch auf den Friedhof nach St. Ulrich fahren und das elterliche Grab richten. Am Abend erleben seine Filme eine Renaissance im Rahmen des Festivals von Trient, auch da muß er hin. Für morgen hat sich ein Fernsehteam angesagt. Der Geburtstag wirft Schatten voraus. Eine Volkshochschulgruppe aus Deutschland möchte ihn besuchen; nachmittags schauen gelegentlich seine Söhne vorbei. Am Sonntag die Messe in der alten Grieser Pfarrkirche.
Helmut Dumler
Quelle: Mitteilungen des DAV 1982, Seite 391

Neunzig Jahre
In diesem Jahr vollendeten zwei allzeit getreue Klubkameraden ihr neunzigstes Lebensjahr. Zu diesem seltenen Ereignis beglück-wünscht der Österreichische Alpenklub herzlichst
Hubert Hibl, 23. September 1892 — 23. September 1982, und Luis Trenker, 4. Oktober 1892 - 4. Oktober 1982.
Für Ing. Hibl fand im Klubheim im Kreise alter Freunde eine kleine Feier statt, über die Klubkamerad Dipl.-Ing. Paul Wertheimer wie folgt berichtete.
„Am 23. September 1982 feierten wir mit unserem Klubkameraden Ing. Hubert Hiebel dessen 90. Geburtstag. Jeder von uns, der den quicklebendigen, unternehmungslustigen und kontaktfreudigen Jubilar sah, freute sich mit ihm über diese Gnade des Schicksals. Wir hörten von seinen Touren — vor einigen Jahren war es noch der Mt.-Blanc-Gipfel gewesen — und er lachte und sang mit uns um die Wette. Kurzum, es war ein richtiger ‚Hüttenzauber', wenn auch im Herzen der Großstadt. Mancher von uns Älteren aber hat im Stillen wohl ein Stoßgebet getan: ‚Lieber Gott, laß mich auch auf solche Art so alt werden !, denn ein wenig Egoisten sind wir doch alle. Unser Jubilar ist ähnlich wie unser Klubkamerad, Luis Trenker, ein beredtes Beispiel dafür, daß Bergsteigen tatsächlich jung erhält."
Unser Luis Trenker aber wurde weltweit gefeiert, und wir alle vom ÖAK waren dabei bestimmt nicht die Letzten, umsomehr, da Trenker, nach dem Hinscheiden unseres hoch geschätzten Richard Heinritz, zum Mitglied Nr. 1 vorgerückt ist.
Beiden Jubilaren nochmals ein herzliches Berg-Heil!
S. W.
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1982, November/Dezember, Folge 1446, Seite 111-112

Trenker Alois Franz, "Luis",St.Ulrich Südtirol, + Bozen,
1906 Beg.Sass Songher-Südwand,IV+,600 HM,2665m, (Gardenzzastock,Puezgruppe,Dolomiten)
1907 Best.Sass Rigais,3130m, (Geislergruppe,Dolomiten)
1912 1.Beg.Großer Murfreidturm-Nordostwand "Pescosta-Trenker Führe,Trenker-Riß",IV,
400 HM,2724m, (Sellastock,Dolomiten)
1912 1.Beg.Dritter Sellaturm-Nordwestgrat "Trenker",2688m, (Sella,Dolomiten)
1913 1.Beg.Torre del Siella-Südwestkamin "Trenker-Kamin",2831m, (Sella,Dolomiten)
1913 1.Beg.Sass de Mesdi-Südwand-Südwandkamin,IV,2760m, (Puez-Gruppe)
1913 1.Beg.Erster Sellaturm-Südwand-Südwestverschneidung "Trenkerriss",V-,150 HM,2533m,
(Sella,Dolomiten)
1914 1.Beg.Furchetta-Nordwand "Dülfer", (Geisler-Gruppe,Dolomiten)
1917 1.Beg.Kleine Fermeda "Via di Ciamins",III,300 HM,2814m, (Geisler-Gruppe,Dolomiten)?
1922 1.Beg.Piz Gralba-Westwand "Kiene-Trenker-Führe",III,2974m, (Sella,Dolomiten)
1981 Beg.Großer Murfreidturm-Nordostwand "Jungburschenweg",IV,400 HM,2724m,
(Sella,Dolomiten)
Beg.Pordoispitze-Pordoiwand,2950m, (Sella,Dolomiten)
Beg.Crozzon di Brenta-Nordkante "Crozzonkante",IV+,1000 HM,3135m,(Brenta)
Gerd Schauer Isny im Allgäu



Geboren am:
04.10.1892
Gestorben am:
12.04.1990
application/pdf Trenker Luis - Bergsteiger 1971-3, Seite 166.pdf
application/pdf Zum_Tod_von_Luis_Trenker_-_Bergsteiger_90_07.pdf

Erste Route-Begehung