Wödl Gottlieb

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Biografie:
Gottlieb Wödl
Am 9. Februar 1956 starb infolge einer heimtückischen Krankheit unser langjähriges Mitglied Gottlieb Wödl. Geboren am 28. Mai 1897, war er seit früher Jugend begeisterter Bergsteiger, der sich bei seinen Fahrten auch in alles Naturleben vertiefte, Pflanze und Tier der Bergwelt kannte. Musisch veranlagt, pflegte er im Kreise der Familie das Klavierspiel und Kammermusik. Die „stillen Königreiche", wie sein Vater Hans die Schladminger Tauern nannte, verloren in ihm einen treuen Diener und Schilderer, In Aufsätzen, die seinerzeit im „Alpenfreund" und „Bergsteiger" erschienen, beschrieb er seine Fahrten; in formvollendeten lyrischen Gedichten zeigte sich sein reiches Innenleben.
Es sei gestattet, hier in der Geschichte seines Lebens etwas zurückzuschauen, um den stillen, manchem verschlossen erscheinenden Gottlieb zu verstehen. Sein Vater, Hans Wödl (geboren 9. November 1863, gestorben 20. August 1937 in der Wödlhütte [Schladminger Tauern]; Vizepräsident des Klubs 1920 - 1924, Schriftleiter der ÖAZ 1894 bis 1920), hatte 40 Jahre lang die Schladminger Tauern studiert und für sie unermüdlich geworben. Den Anstoß zu dieser Arbeit gab der Klubpräsident Edmund Forster (1896 bis 1901), der gleichzeitig als Obmann der im Jahre 1885 gegründeten Alp. Ges. „Preintaler" tätig war. Die „Preintaler", zuerst eine Tischrunde im Klub, dann bestrebt, jeder einzeln für sich die Klubmitgliedschaft zu erwerben, hatten in Anbetracht der traditionsgemäßen Anzahl von 30 Mitgliedern ein riesiges Arbeitsgebiet und drei Hütten. Daher war und blieb es verständlich, daß die Obmänner der Gesellschaft ihre Mitglieder, jung und alt, wie Kolroser, Pillwax, Siebeneicher, Franz Wödl (Bruder des Hans), Clarner, Hans Wödl, seine Söhne, zu Neufahrten in alle Winkel „ihrer" Berge schickten. So war auch Gottlieb Wödl in der Freizeit vorwiegend in den Schladminger Tauern. Er sah sich dort nach Erst- und Zweitbegehungen um und besuchte einsame Gipfel, wie Lanschfeldkarkamm, Mitterberg-, Duisitz-, Schiedeckkamm u. a. Die Greifenstein-Nordkante erkletterte er mit seinem 60jährigen Vater und überschritt mit ihm Schneider und Himmelreich. Mitglied des Klubs und der „Preintaler" seit 1919, war Gottlieb auch bei der Burschenschaft „Olympia". Die letzten Jahre lebte er, von Leiden gequält, im Kreise der Familie und besuchte noch einige Aussichtsberge seiner Bergheimat.
In der Familie Hans Wödls war ich vor Jahren zu Gast. Gottlieb saß beim Klavier. Hinter ihm an der Wand sah ich ein großes Gemälde von Otto Barth, darstellend eine Föhre in der Kampfregion des Hochgebirges, im Kalkfelsen wurzelnd. Der Baum ließ mich grübeln, während wir wartend saßen. „Er wuchs hoch hinweg über Mensch und Tier. Und wenn er reden wollte, er würde niemand haben, der ihn verstünde" (Nietzsche). Gottlieb begann sein Spiel. Die aufwühlenden Töne der Mondscheinsonate erklangen. Der Baum sprach jetzt zu Gottlieb: „In die freie Höhe willst du, nach Sternen dürstet deine Seele ..." Damals verstand ich Beethoven, dafür danke ich heute Gottlieb.
Der Klub betrauert den frühen Verlust des treuen Mitgliedes. Die Reihe der alten Mitglieder der „Preintaler" aber lichtet sich. Emanuel Friedl, K. H. Grundwald, Walter Wödl (vermißt seit 1945), Fritz Hinterberger, Dr. H. Hitzker und jetzt Gottlieb Wödl verließen uns für immer.Dr. F. R.
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1956, Mai/Juni, Folge 1287, Seite 98

Sohn von Hans Wödl
Gottlieb Wödl war seit früher Jugend begeisterter Bergsteiger, der Pflanze und Tier der Bergwelt kannte.
Er war Mitglied der „Preintaler" seit 1919 und machte Bergtouren und Neufahrten in alle Winkel „seiner" Berge, den Schladminger Tauern. Er sah sich dort nach Erst- und Zweitbegehungen um und besuchte einsame Gipfel, wie Lanschfeldkarkamm, Mitterberg-, Duisitz-, Schiedeckkamm u. a. Die Greifenstein-Nordkante erkletterte er mit seinem 60jährigen Vater und überschritt mit ihm Schneider und Himmelreich.
1922 1.Beg.Greifenstein-Rechte Nordpfeilerkante,2397m, (Schladminger Tauern)



Geboren am:
28.05.1897
Gestorben am:
09.02.1956

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