Schmidhuber Hans

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Biografie:
geboren in Innsbruck

Quelle: Der Bergsteiger 1985, Heft 7, Seite 89

Schmidhuber Hannes, Bergführer, Innsbruck, + Rettungseinsatz in den Kalkkögeln
1930 1.Beg.Scharnitzspitze-Südwand „Schmidhuberkamin“,V+/A0,2463m, (Wetterstein)
1932 1.Winterbeg.Hechenberg-Südwand „Westlicher Weg“,1943m, (Karwendel)
1933 1.Beg.Lalidererspitze-Nordwand „Auckenthalerweg“,VI,2583m, (Karwendel)
1933 1.Beg.Riepenwand-Hauptgipfel-Westwand „Auckenthaler-Schmidhuber“,VI,2774m,
(Kalkkögel,Stubaier Alpen)
1933 1.Beg.Martinswand-Südwand „Westlicher Weg“,1330m, (Karwendel)
1934 1.Beg.Kleine Ochsenwand-Westwand „Schmidhuber-Lang",2553m, (Kalkkögel,Stubaier Alpen)
1935 1.Beg.Östliche Praxmarerkarspitze-Nordwand „Auckenthaler-Schmidhuber“,VI,550 HM, (Karwendel)
1935 1.Beg.Kleine Ochsenwand-Nordpfeiler „Himmel und Erde",2553m, (Kalkkögel,Stubaier Alpen)
1936 1.Beg.Scharnitzspitze-Südwand „Schmidhuberkamin“,V+/A0,2463m, (Wetterstein)
1938 1.Beg.Kumpfkarspitze „Schmidhuber-Variante“,2375m, (Karwendel)
1954 1.Winterbest.Zwölferkogel,2988m, (Stubaier Alpen)
Gerd Schauer, Isny im Allgäu

Erschöpfungstod eines bekannten Bergrettungsmannes.
Am 4. Oktober ereignete sich in der Riepen-Nordwestwand (Kalkkögel) ein schweres Bergunglück. Bei der Rettung einer in Bergnot geratenen Zweierseilschaft (Bichler-Wackerle), die unter schwierigsten Wetterbedingungen vor sich ging, verstieg sich die Gruppe Schmidhuber-Glätzle-Cartellieri, wobei die Retter infolge eines Schneesturmes zum Biwakieren gezwungen waren. Dabei kam es bei Schmidhuber, der sich bereits völlig verausgabt hatte, zu einem ersichtlichen Kräfteverfall bei totaler Unterkühlung des Körpers. Glätzle, der die Führung übernehmen mußte, versuchte zuerst, wieder den Ausweg nach oben zu finden, doch mußte dieser Versuch mangels jeglicher Sicht bei Nebel und Schneetreiben aufgegeben werden. Es blieb nur noch der Abstieg hinunter ins Schlicker-Kar, jedoch dadurch erschwert, daß die ?Schlosserei", bereits bei der Bergung der tags zuvor Verunglückten aufgebraucht worden war. Sdimidhuber gab sich von dem Augenblick an auf, als die Hilferufe, die zwar gehört wurden, vergebens im Nebel verhallt zu sein schienen. Die Rettung der verstiegenen
Helfergruppe Schmidhuber-Glätzle-Cartellleri blieb einem zweiten Rettungseinsatz vorbehalten, weil die im Gelände befindliche Gruppe den verletzten Bichler nach Innsbruck brachte. Schmidhuber blieb nun, als der zweite Abend im Fels an brach, allein in der Wand, weil Glätzle und Cartellieri um Hilfe zur Adolf-Pichler-Hütte abstiegen, wo sie gegen 8 Uhr abends eintrafen. Gegen Mitternacht traf eine Rettungsmannschaft unter Führung von Herbert Ohnmacht, der bereits die Nacht vorher am ersten Bergungsversuch beteiligt war, ein und ging sofort auf die Suche nach Schmidhuber. Glätzle, der sich Erfrierungen an beiden Füßen zugezogen hatte, folgte
nach und kam gerade zurecht, als Schmidhubers Leiche abgeseilt wurde. Hannes Schmidhuber hat sich im Bergrettungsdienst und als Jugendführer des AV. große Verdienste erworben.
Die Gendarmerie im Stubaital und die französischen Alpenjäger in Telfes, die zur Suche aufbrachen, konnten sich nur noch an der Zutalschaffung des Toten beteiligen.
Quelle: Der Bergsteiger Heft 02 November 1953, Seite 14

Wie alljährlich, so wurde auch am 20. November 1953 in Mai land der von der Internationalen Vereinigung für alpinen Geist (?Ordine del Cardo") gestiftete ?Preis für Alpine Solidarität" vergeben, unter anderen auch dem Innsbrucker Bergsteiger Schmidhuber, der bei einer Rettungsaktion in den Stubaiern sein Leben verlor. Auch der Kaplan von Ridnaun, Franz Staud, wurde damit ausgezeichnet.
Quelle: Der Bergsteiger 1943/54, Heft 05 Feber 1954, Seite A 51

Geboren am:
24.02.1908
Gestorben am:
05.10.1953

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