Koch Ernst

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Biografie:
geboren in Imst (Österreich)
abgestürzt an der Aiguille de Bionnassay (Frankreich)

Ernst Koch wurde am 17. August 1904 in Imst, dem schönen Tiroler Oberland, geboren. Diese heimatliche Berglandschaft hat es dem jungen Menschen angetan. Schon während seiner Knabenjahre war er in seiner Freizeit immer wieder auf den nahen Berghängen und in den Wäldern zu finden. Mit welcher Liebe er die Wunder der Natur betrachtete, zeigten seine Gesteins-, Schmetterling- und Käfersammlungen. Das Imster Bergwerk am Tschirgant war des Knaben Klettergarten. Ein Wäscheseil von Muttern diente als Seilsicherung. siebenjährig bestieg er mit seinem Onkel schon den Großen Bettelwurf bei Hall und war mächtig stolz aus diese Leistung. Wie vor einem Wunder stand er an einem Sommernachmittag mit seinem Vater vor dem Gletschertor des Mittelbergferners und fuhr kosend über das ganze Eis, das damals noch tief ins Pitztal herunterreichte.
Während seiner Studienjahre in Hall und Innsbruck stieg er Sonntag für Sonntag und in jeder Freizeit mit seinen selbstangefertigten Kletterpatschen besonders im nahen Karwendel herum. Die bekanntesten Grate, Kanten und Wände gehörten ihm, wie etwa Südwand der Leutascher Dreitorspitze, Laliderer-Nordwand (Herzog- Fiechtl-Weg) und eine grosse Anzahl langer Gratüberschreitungen sowie die 2. Begehung der Drusenfluh-Südwand: aber auch manche Erstersteigung konnte er damals in sein Tourenbuch eintragen (so z. B. Hochkanzel über die Türme und die direkte Nordwand des Bettelwurfs). Es gab überhaupt keinen Bergstock in Tirol und Vorarlberg, der ihm nicht bekannt und vertraut gewesen wäre. Später dehnten sich seine Klettereien, Gletschertouren, Bergwanderungen und Schifahrten im ganzen österreichischen Gebiet aus. Sein hochalpiner Lieblingsaufenthalt in den Ostalpen blieb aber immer der wuchtige Kaunergrat. „Hier hast du alles, unternehmungslustiges Bergsteigerherz", sagte er immer wieder, „Eis, Fels, grüne Matten in eine grandiose Welt hinein gestellt!"
Erst in seinen späteren Lebensjahren lernte er die Hohe Tatra kennen, lockten mehrere Male die Eisberge des Engadins und die Berge um Zermatt. Noch im Jahre 1951 konnte er bei herrlichstem Herbstwetter zwölf der schönsten Gipfel nur das Matterhorn mit seinen jungen Kameraden besteigen. Der Lyskamm blieb in seiner Erinnerung besonders haften. Strahlenden Auges sagte er: „Dieser Kamm ist wie eine Silberbrücke, hinüber in die Unendlichkeit.“ Im Sommer 1952 sollte ihm der Montblanc und seine stolzen Wächter höchstes Gipfelglück mit seinen Jungbergsteigern bescheren. Das Schicksal hatte es aber anders gewollt. Wohl durfte er noch vom Montblanc aus die Wunderwelt der westlichen Alpen schauen, auf dem Rückweg von der Aiguille de Bionnassay nahm ihm aber am 29. August der Tod mit seinem jungen Seilgefährten Freund Jeitler alle erdenschwere. Ein Wächtenabbruch in der Länge von 45 bis 50 Meter warf die beiden Gefährten auf den nordseitig 1000m tiefer gelegenen Gletscher. In Saint-Gervais, in französischer Erde, ruht nun das treue Bergsteigerherz mit seinem jungen Kameraden.

Ernst Koch (+)
Ende August stürzte an der Aiguille de Bionassay im Montblanc-Gebiet gemeinsam mit seinem Gefährten Ernst Jaitler Ing. Ernst Koch tödlich ab. Koch war den Bergen zutiefst verbunden. Er wurde durch Veröffentlichungen, Kurse und Vorträge sowie durch seine Tätigkeit als Jugendfachwart für Bergsteigen in weiten Kreisen bekannt. Die „Naturfreunde", deren Tiroler Landessekretär er war, gedachten des Freundes und Bergsteigers Ernst Koch in einer Feierstunde in Innsbruck.
Quelle: Mitteilungen des DAV 1952, Heft 10, Seite 158

Quelle: Österr. Alpenzeitung 1953, Seite 25 ff

Koch Ernst, * Imst, + Aiguille de Bionassay (Absturz)
Schon während seiner Jugendjahre war er in seiner Freizeit immer wieder auf den nahen Bergen zu finden. In seinen Studienjahren in Hall und Innsbruck stieg er Sonntag für Sonntag und in jeder Freizeit, mit seinen selbstangefertigten Kletterpatschen, besonders im nahen Karwendel herum. Eine große Anzahl langer Gratüberschreitungen, aber auch manche Erstbegehung konnte er damals in sein Tourenbuch eintragen. Es gab überhaupt keinen Bergstock in Tirol und Vorarlberg, der ihm nicht bekannt und vertraut gewesen wäre. Später dehnten sich seine Klettereien, Gletschertouren, Bergwanderungen und Schifahrten im ganzen österreichischen Gebiet aus. Sein hochalpiner Lieblingsaufenthalt in den Ostalpen blieb aber immer der wuchtige Kaunergrat. Erst in seinen späteren Lebensjahren lernte er die Hohe Tatra kennen, lockten mehrere Male die Eisberge des Engadins und die Berge um Zermatt.
1932 trat in die NSDAP ein und wurde Kreisbeauftragter für die Gemeinschaft „Kraft durch Freude“.1938 wurde er HJ-Hauptgefolgschaftsführer und Reichsjugendfachwart für Bergsteigen.Nach dem Kriege war er Im Alpenverein Vorsitzender der Sektion Bludenz und Kreiswart für Vorarlberg.
1911 Best.Großer Bettelwurf,2725m, (Karwendel)
1926 1.Beg.Bettelwurf-Direkte Nordwand,2725m, (Karwendel)
1951 Best.Lyskamm,4527m, (Walliser Alpen)
1952 Best.Montblanc,4810m, (Montblancgebiet)
1.Beg.Hochkanzel-Südgrat „Grat der Hochkanzeltürme“,2575m, (Karwendel)
Beg.Leutascher Dreitorspitze-Südwand,2673m, (Wetterstein)
Beg.Laliderer-Nordwand,2583m, (Karwendel)
2.Beg.Drusenfluh-Südwand, 2827m, (Rätikon)
Gerd Schauer,Isny im Allgäu

Geboren am:
17.08.1904
Gestorben am:
29.08.1952

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