Urban Erwin

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Biografie:
Dr. Erwin Urban (+)
In den Morgenstunden des 9. Juli war Dr. Erwin Urban mit seinem Seilgefährten Richard Wolf im Aufstieg zum Obergabelhorn in den Walliser Bergen. Aus noch nicht geklärten Gründen glitt hiebei Dr. Urban, der voranging, aus. Wolf konnte den Stürzenden nicht halten und wurde mit-gerissen. Den Sturz überstand Wolf, wohl erheblich verletzt, lebend, während Dr. Urban sofort tot war.
Erwin Urban liebte die Berge seit seiner Kindheit. Er wuchs förmlich in ihnen auf, und als reifer, mit schwerer Arbeitsbürde belasteter Mann widmete er jede Stunde seiner kargen Freizeit seinen so unendlich geliebten Bergen. Sein Tod war kein Bergunfall im gewöhnlichen Sinn, es war die Erfüllung des Schicksals eines Menschen, der sich mit den Bergen bis in sein Innerstes verbunden fühlte.
Mit Erwin Urban verlieren wir alle unendlich viel. Die Sektion, in deren Ausschuß er über ein Jahrzehnt maßgeblich tätig war, verliert in ihm einen klugen Ratgeber, wir verlieren in ihm einen feinsinnigen Schilderer der Berge, dessen Vorträge und Lichtbildnerkunst weit bekannt waren. Wir verlieren in ihm aber vor allem einen echten, treuen Kameraden. Besonders hart trifft dies die Gruppe unserer Bergkameraden, die sich mit Erwin Urban als ihren bewährten Leiter aufs engste verbunden fühlt, am härtesten aber seine Frau, die unseres tiefsten Mitgefühls versichert sei.
Quelle: Edelweiss Nachrichten 1964, Folge 8/9, Seite 46

Ministerialrat Dr. Erwin Urban zum Gedenken.
Als ich bei der letzten Hauptausschußsitzung der Sektion Edelweiß vor dem Beginn der Sommerferien mit meinem Sitznachbarn vereinbarte, dass er seinen Farblichtbildervortrag über den „Mount Kenya" im Rahmen der großen Sektionsabende im Herbst halten sollte, ahnte ich nicht, dass mein Gesprächspartner nur noch wenige Lebenstage vor sich hatte.
Schweiz: Bergdrama um Wiener Ministerialrat. Die Bergretter erklären: Es war die Hölle!" konnte man einige Tage später in den Wiener Zeitungen lesen.
Dr. Erwin Urban stieg am 9. Juli 1964 zeitig früh mit seinem Seilgefährten, dem Wiener Maler Richard Wolf, von Zermatt aus zum Obergabelhorn, einem der stolzen „Viertausender" des Wallis, auf. Die Gattinnen der beiden Bergsteiger blieben in Zermatt zurück. Sie erwarteten, ahnungslos von dem Schweren, das ihnen bevorstand, die glückliche Rückkehr ihrer Männer. Das Wetter war schön.
Aus nicht geklärten Gründen stürzte der Seilschaftsführer Dr. Urban am Großen Gendarmen des Berges, bei der Querung der Eisflanke, und riss seinen Gefährten mit in die Tiefe. Wolf brach sich einen Fußknöchel, er überlebte den Absturz. Dr. Urban war sofort tot. Er war so unglücklich gestürzt, dass er sich das Genick brach....
Inzwischen hatte sich das Wetter verschlechtert. Der Wettersturz verzögerte den Einsatz der Bergrettung aus Zinal, die von zwei anderen Bergsteigern alarmiert worden war. Durch den tobenden Schneesturm konnte der hilflose Verletzte erst nach fast 20 Stunden, die Leiche Dr. Urbans erst am darauffolgenden Tag durch den Gletscherpiloten Geiger mittels eines Hubschraubers geborgen werden. Der Tote wurde am 12. Juli in einem Leichenauto nach Wien überführt und am 17. Juli 1964 auf dem Wiener Zentralfriedhof zur letzten Ruhe bestattet.
Diese Schilderung des Unfalles (der in der Tagespresse unrichtig dargestellt wurde) verdanke ich Frau Resi Angerer, einer Mitarbeiterin der Sektion Edelweiß, die am Tage vor dem Unfall mit Dr. Urban auf dem Zinalrothorn war und wegen einer Verletzung an der Hand nach Zermatt abstieg, um einen Arzt zu konsultieren. Frau Resi Angerer war dann der Gattin des Toten bei den traurigen Wegen, die das Ereignis erforderte, behilflich und hat mir, tief erschüttert, den Hergang des Bergdramas, von dem sie nur durch einen Zufall verschont blieb, erzählt.
Unser Kamerad Dr. Urban hat in seinen 57 Lebensjahren viele Berge erstiegen. Er liebte die Alpen seit seiner Kindheit und widmete ihnen fast jede Stunde seiner kargen Freizeit. Er war dem Erlebnis des Berges zutiefst aufgeschlossen. Der österreichische Staat verliert in Dr. Urban einen gewissenhaften Beamten, der in verantwortungsvoller Stellung tätig war. Dr. Urban fungierte sogar bei der am 26. Mai 1964 in Genf begonnenen Wirtschaftskommission der UNO als Vertreter Österreichs in der Rechtsexpertengruppe. Der Österreichische Alpenverein verliert in Dr. Urban einen konzilianten Funktionär. Die Sektion Edelweiß betrauert den Verlust eines hervorragenden Ratgebers, eines begnadeten Schilderers der Berge und eines bekannten Bergphotographen. Die Sektionsgruppe „Bergkameraden" hat mit Dr. Urban den Leiter der Gruppe und den besten Kameraden der Berge verloren!
Karl Kolar, Wien
Quelle: Der Bergsteiger 1963/64, Heft 12, Seite 941

Ministerialrat Dr. Erwin Urban zum Gedenken
,Ach, der zu wissen begann und schweigt nun, ausgesetzt auf den Bergen des Herzens" (Rainer Maria Kilke).
Als ich bei der letzten Hauptausschußsitzung der Sektion Edelweiß vor dem Beginn der Sommerferien mit meinem Sitznachbarn vereinbarte, daß er seinen Farblichtbildervortrag über den „Mount Kenya" im Rahmen der „Großen Sektionsabende" im Herbst dieses Jahres halten sollte, ahnte ich nicht, daß mein Gesprächspartner nur noch wenige Lebenstage vor sich hatte.
„Schweiz: Bergdrama um Wiener Ministerialrat. Die Bergretter erklären: Es war die Hölle!" konnte man einige Tage später in den Wiener Zeitungen lesen.
Dr. Erwin Urban stieg am 9. Juli 1964 zeitig früh mit seinem Seilgefährten, dem "Wiener Maler Eichard Wolf von Zermatt aus zum Obergabelhorn, einem der stolzen „Viertausender" des Wallis, auf. Die Gattinen der beiden Bergsteiger blieben in Zermatt zurück. Sie erwarteten ahnungslos von dem Schweren, das ihnen bevorstand, die glückliche Rückkehr ihrer Männer. Das Wetter war schön. Aus nicht geklärten Gründen stürzte der Seilschaftsführer Dr. Urban am Großen Gendarmen des Berges, bei der Querung der Eisflanke, und riß seinen Gefährten mit in die Tiefe. Wolf brach sich einen Fußknöchel, er überlebte den Absturz. Dr.Urban war sofort tot. Er war so unglücklich gestürzt, daß er sich das Genick brach. Inzwischen hatte sich das Wetter verschlechtert. Der Wettersturz verzögerte den Einsatz der Bergrettung aus Zinal, die von zwei anderen Bergsteigern alarmiert worden war. Durch den tobenden Schneesturm konnte der hilflose Verletzte erst nach fast 20 Stunden, die Leiche Dr. Urbans erst am darauffolgenden Tag durch den Gletscherpiloten Geiger mittels eines Hubschraubers geborgen werden. Der Tote wurde am 17. Juli 1964 auf dem Wiener Zentralfriedhof zur letzten Buhe bestattet. Diese Schilderung des Unfalles (der in der Tagespresse unrichtig dargestellt wurde) verdanke ich Frau Resi Angerer, einer Mitarbeiterin der Sektion Edelweiß, die am Tage vor dem Unfall mit Dr.Urban auf dem Zinalrothorn war und wegen einer Verletzung an der Hand nach Zermatt abstieg, um einen Arzt zu konsultieren. Frau Resi Angerer war dann der Gattin des Toten bei den traurigen Wegen, die das Ereignis erforderte, behilflich, und hat mir, tief erschüttert, den Hergang des Bergdramas, von dem sie nur durch einen Zufall verschont blieb, erzählt.
Unser Kamerad Dr.Urban hat in seinen 57 Lebensjahren viele Berge erstiegen. Er liebte die Alpen seit seiner Kindheit und widmete ihnen fast jede Stunde seiner kargen Freizeit. Er war dem Erlebnis des Berges zutiefst aufgeschlossen. Der österreichische Staat verliert in Dr. Urban einen gewissenhaften Beamten, der in verantwortungsvoller Stellung tätig war. Dr. Urban fungierte sogar bei der am 26. Mai 1964 in Genf begonnenen Tagung der Wirtschaftskommission der UNO ab Vertreter Österreichs in der Rechtsexpertengruppe. Der Österreichische Alpenverein verliert in Dr. Urban einen konzilianten Funktionär. Die Sektion Edelweiß betrauert den Verlust eines hervorragenden Ratgebers, eines begnadeten Schilderers der Berge und eines bekannten Bergfotografen. Die Sektionsgruppe „Bergkameraden" hat mit Dr.Urban den Leiter der Gruppe und den besten Kameraden der Berge verloren.
Karl Kolar, Wien
Quelle: Mitteilungen des ÖAV 1965, Heft 1/2, Seite 12

Gestorben am:
09.07.1964