Froidl Hermann

(Bearbeiten)

Biografie:
Hermann Froidl
Vita *2. 8. 1939 in Zwiesel im Bayerischen Wald. Handelsschule; erlernter Beruf: Großhandelskaufmann; derzeit im Sportartikelhandel tätig. Seit 1970 Berg- und Skiführer. Verheiratet, vier Kinder. Lebt in München.
Chronik Hermann Froidl begann 1945 mit dem Bergsteigen: Am Anfang standen Bergwanderungen im Bayerischen Wald, die ihn auf alle Gipfel dieses Mittelgebirges führten. 1953/54 begann er, angeregt durch eine Besteigung des Watzmanns, mit dem Klettern. Als »Waldler« fing er mit den Granitfelsen in seiner Heimat an. Aber nicht nur im Sommer, nein, auch im Winter war er als Kletterer aktiv: Er kletterte durch die Eiswände der Arberseewand (100 bis 200 m hoch), mit primitivsten Mitteln. 1958 kaufte er sich, zusammen mit seinem Freund und langjährigen Kameraden Arnold Hasenkopf, ein Hanfseil. Mit diesem konnte es nun in anspruchsvolleres Gelände gehen: Im Kaiser durchstiegen die beiden die »Dülfer« an der Fleischbank-Ostwand. 1959 gelang Hermann eine frühe Begehung der Nordwestwand der Kleinen Halt (V bis VI) und der Schüsselkarspitze-Südost-wand. 1960 glückten ihm viele schwierige Routen, unter an-deren: »Schüle-Diem« am Predigtstuhl, Direkte Südwand der Benediktenwand, Oberreintalturm, Brych-Führe, Kleine Zinne, Gelbe Kante, Große Zinne, Comici-Route und Göll-Trichter am Hohen Göll. Im selben Jahr verheiratete er sich und wurde zum Militärdienst eingezogen. 1965 gelangen ihm wieder eine Reihe sehr schwieriger Routen, darunter: Direkte Martinswand, »Schober« am Unteren Schüsselkarturm. 1968 war das Jahr der großen Westalpentouren: Contamine-Riß an der Aiguille du Midi, Dent-du-Géant-Südwand, die Nordwestwand der Pointe Albert und der Südgrat der Aiguille Noire. 1969 begann Hermann mit der Skiüberschreitung aller Hauptkämme des Bayerischen Waldes (210 km). Im Jahr 1970 fing er mit dem Führen von Trekkinggruppen an. Diese Tätigkeit führte ihn in die großen Gebirge der Welt: 1970 Kaukasus, 1971 Himalaya, 1972 Ostafrika (Kibo, Mount Kenia) und Mexiko, 1973 wieder Himalaya, 1974 Grönland, 1975 Pamir, später noch Peruanische Anden und schließlich, als letzte große Fahrt in außereuropäischen Gebirgen, Neuseeland, wo ihm die Überschreitung der drei Gipfel des Mount Cook gelang. In allen diesen Gebirgen konnte er wichtige Gipfel, zum Teil auf neuen Routen, besteigen. Seit 1974 hat die Führertätigkeit immer mehr zugenommen (Hunderte von Führungstouren, zum Teil sehr anspruchsvolle Routen und zahlreiche Kletterkurse). — 1963 veröffentlichte Hermann Froidl seinen Bayerwald-Führer (viele der Granitfelsen wurden von ihm zum ersten Mal erstiegen) im Selbstverlag. Der immer lustige Hermann hat noch ein ganz großes Ziel: mit einem guten Spezi die großen Westalpenwände zu durchsteigen.
-g-
Quelle: Der Bergsteiger 1983, Heft 12, Seite 67-68


Geboren am:
02.08.1939

Erste Route-Begehung