Rossi Heinrich

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Biografie:
Von tiefer Trauer bewegt haben wir das Mitglied des Verwalwngsausschusses, unseren lieben Mitarbeiter und Freund
Herrn Studienrat a.D. Dr. Heinrich Rossi
am 8. Juni 1959 am städtischen Westfriedhof in Innsbruck zur letzten Ruhe geleitet. Der erste Vorsitzende, S. Magn. Univ.»Prof. Dr. Hans Kinzl, hat am offenen Grabe der Trauer des Österreichischen Alpenvereins ergreifend Ausdruck gegeben und mit Worten herzlicher Verbundenheit die Persönlichkeit des Verblichenen gewürdigt.
Die Wiege des knapp 45jährigen stand in Oberösterreich. Nach Hochschulstudien in Wien und Innsbruck ergriff er die Laufbahn eines Mittelschullehrers, die er aber nach einer schweren Kriegsverwundung nur kurz fortsetzen konnte. Seine Liebe galt der Jugend und den Bergen. Er war ein eifriger und guter Bergsteiger, der seine Freizeit im Winter und Sommer in den Bergen verbrachte. Seine gute Kenntnis vieler Ostalpengebiete und seine hervorragenden Charaktereigenschaften führten ihn 1950 zur Mitarbeit im Alpenverein, wo er zunächst im Ausschuß der Akademischen Sektion Innsbruck tätig war. Hier zeigte sich erst recht seine bergsteigerische Gesinnung bester Art, sein offenes, gerades Wesen und vor allem seine Kameradschaftlichkeit, die er in zahllosen Führungsbergfahrten der Sektion bewies. Bei den Hauptversammlungen des Alpenvereins, in denen er die Sektton vertrat, fiel sein klares Urteil, sein mannhaftes Eintreten für als richtig erkannte Lösungen und seine Inittattve auf. So war es folgerichtig, ihn als Mitglied des Verwaltungsausschusses vorzuschlagen, in den er auch 1957 gewählt wurde. Es war eine gute Wahl. Rossi übernahm die Sachgebiete Bergsteigen und in Zusammenarbeit mit Hofrat v. Falser das Bergführerwesen zur Betreuung. Mit großem Eifer und Tatkraft packte er sogleich die zu lösenden Fragen an, arbeitete sich schnell ein und entwickelte sehr bald ein eigenes Konzept für seine Arbeit, bei dem er zunächst das bergsteigerische Erleben in der Breite, die Ausbildung von Tourenwarten und das Winterbergsteigen im Auge hatte.
Leider wurde seine Tättgkeit schon sehr bald durch erste Anzeichen seiner Erkrankung unterbrochen. Schon im Frühjahr 1958 mußte er sich einer Operatton unterziehen, die uns allerdings die Schwere seines Leidens nicht ahnen ließ. Kaum genesen nahm er seine Arbeit wieder mit Eifer auf, doch Anfang September brach seine Krankheit mit erneuter Heftigkeit aus und ließ ihn mit kurzen Unterbrechungen nicht mehr zur Ruhe kommen, bis er ihr am 4. Juli 1959 erlag. Er hat sein Leiden trotz größter Schmerzen, und auch als ihm sein Zustand zur Gewißheit wurde, mannhaft getragen, nie geklagt und immer Zuversicht zur Schau getragen.
Der Tod Rossis hat in den Kreis der mittätigen Kräfte des Alpenvereins eine tiefe Lücke gerissen, die umso schwerer zu schließen sein wird, als wir auf eine erfolgreiche Tättgkeit für den Alpenverein die größten Hoffnungen setzen durften. Er wird aber in seinem Wesen, seinem Glauben an hohe Werte, seiner Tapferkeit, seinem Opfermut und seiner Kameradschaftlichkeit als Vorbild weiterleben und weiterwirken.
M.
Quelle: Mitteilungen des ÖAV, Heft 8, Seite 62