Tichy Herbert

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Biografie:
geboren in Wien (Österreich)
gestorben in Wien (Österreich)

Dr. Herbert Tichy in Nepal. Nach Pressemeldungen hat Dr. Herbert Tichy mit dem Sherpa Pasang Lama im westlichen Nepal drei Sechstausender erstmals erstiegen. Angeblich will er einen Ersteigungsversuch des Siebentausenders Saipal machen,
Quelle: DAV Mitteilungen 1954, Heft 2, Seite 30

Ehrung für Dr. Herbert Tichy.
In seiner Vaterstadt Wien erhielt Dr. Herbert Tichy, einer der Ersteiger des Tscho-Oyu, den Karl-Renner-Preis.
Quelle: DAV Mitteilungen 1955, Heft 3, Seite 44

Quelle: Alpinismus Jahrgang 2, 1964, Heft 5, Seite 30 ff

Prof. Dr. Herbert Tichy wurde 65 Jahre alt Am 1. Juni vollendete Herbert Tichy sein 65. Lebensjahr. Was ist er? Geologe, Forschungsreisender, Schriftsteller, besser gesagt Reisedichter, Inhaber zahlreicher Titel und Ehrenzeichen, Bergsteiger. »Man sagt, i bin a Bergsteiger, weil i an Achttausender gmacht hab, aber ist des a Beruf?« Er paßt überhaupt in keine Kategorie, der »Wanderer zwischen Staub und Sternen«, wie er schon bezeichnet wurde; zu schillernd ist die Persönlichkeit des großen, hageren Mannes, dessen gemessener und doch raumgreifender Schritt die lebenslange Wanderschaft ahnen läßt.
Man müßte ein Buch über ihn schreiben. Über den Abenteurer, der 1933 mit dem Motorrad nach Indien fuhr, um an seiner Dissertation über die Geologie des Himalaya zu arbeiten. Über den Verfasser von 25 Büchern, den Vorläufer der Hippies (lebenslang ohne Krankenkasse und Pensionsversicherung). Über den Reisenden, der als Pilger verkleidet zum heiligen Berg Kailas und als erster Europäer durch Westnepal ging, der Schüler eines Guru war, als diese noch die Einsamkeit des Himalaya und nicht den Beifall einer High Snobiety suchten. Und über den Bergsteiger, der schon vor fast 40 Jahren den Westalpenstil im Himalaya praktizierte, als er nur in Begleitung eines Sherpas versuchte, die 7728 m hohe Gurla Mandata zu ersteigen — mit reelen Chancen, die nur ein tagelanges Schlechtwetter 500 Meter unter dem Gipfel zunichte machte. 1954 gelang ihm schließlich mit Sepp Jöchler und Pasang Dawa Lama die Erstbesteigung des 8189 m hohen Cho Oyu. Die Sherpas — seine Freunde; Asien — seine geistige Heimstätte, wo er rund 15 Jahre seines Lebens verbrachte. Es schwingt auch etwas mit von der uralten Weisheit des Ostens in den Büchern und Vorträgen dieses Meisters des Understatement, etwas Unnennbares zwischen Über-den-Dingen-Stehen, Selbstironie und einem leisen Hauch Resignation. »Zurücklehnen und zuschauen ...« Ein Wissender? — Ein Weiser? — Ein Mensch!
Quelle: Der Bergsteiger 1977, Heft 7, Seite 409

Quelle: Der Bergsteiger 1978, Seite 410 und 415 (siehe Anhang)

Herbert Tichy
Vita *1. Juni 1912 Wien; Geologiestudium in Wien, Lahore, Benares, Dissertation: Geologische Probleme im Kashmir-Himalaya; Promotion Dr. phil. 1937 Wien. Buchautor und Journalist; Professor h. c.
Chronik Erstmals bekannt geworden 1933 durch eine damals spektakuläre Motorradfahrt von Wien nach Bombay. Es folgten an die 20 Großreisen, u. a. nach Indien, Afghanistan, Burma, Tibet, Alaska, China, Thailand, Japan, Mandschurei, Afrika, zuletzt Ende 1981 nach Nepal. Herbert Tichy ist eigentlich Gelegenheitsbergsteiger, weil ihn viele andere Bereiche des Lebens und der Welten nicht weniger faszinieren. Wichtigste Unternehmungen: Gurla Mandhata (7724 m, Tibet) bis 7200 m (1936), zwei 6000er im westlichen Nepal-Himalaya, Cho Oyu (8153 m), 1. Besteigung als Mini-Expedition (1954), 1. Begehung einer neuen Route am Kilimandscharo (1957), sieben 6000er im Chitralgebiet (Hindukusch, 1959). Tichys großes Werk sind seine Bücher, über 20, u. a. Cho Oyu (1955), Himalaya (1968), sechs Jugendbücher; noch im Handel: Auf fernen Gipfeln (Molden 1976), Traumland Kenia (Pinguin 1978), See an der Sonne (Orac-Pietsch 1980); sechs österreichische Buchpreise.
Quelle: Der Bergsteiger 1982, Heft 1, Seite 55-56

Der Wiener Herbert Tichy, Erfolgsautor, Bergsteiger und Weltreisender, Doktor phil. und Professor h.c., hat am 1. Juni seinen 70. Geburtstag gefeiert - in Nepal, wo ihm 1954 die Erstbesteigung des Cho Oyu (8153 m) geglückt war. Herzlichen Glückwunsch! Herbert Tichy, der zu unseren ständigen Mitarbeitern gehört, hat Heft 1/82 zum Thema »Abenteuer« eingeleitet und wurde im Bergsteiger-Lexikon der gleichen Ausgabe (Seite 55) vorgestellt
Quelle: Der Bergsteiger 1982, Heft 7, Seite 66

Quelle: Mitteilungen des DAV 1982, Seite 230 f

Prof. Dr. Herbert Tichy
*1. Juni 1912 ? (+) 26. September 1987
(Nicht gehaltene Rede [Familienwunsch] am Grab des Verstorbenen am 8. Oktober 1987 auf Am Waldfriedhof Kaltenleutgeben, Niederösterreich.)
Das Präsidium des Österreichischen Alpenklubs entbietet seinem bekannten Mitglied Prof. Dr. Herbert Tichy die letzten Grüße. So kann man es auch sagen. Wollen wir es so sagen? Letzte Grüße? Nein! Einer Persönlichkeit wie der seinen lassen sich letzte Grüße nicht entbieten. Denn Herbert Tichy ist ja nur als körperliche Erscheinung nicht mehr in unserer Mitte. Seine Taten jedoch sind lebendig und werden lebendig bleiben, solange die Menschen an den Geist des Menschen glauben und ihn zu verwirklichen trachten, so wie es unser Verstorbener in großartiger Weise mit seinen Lebensmaximen Forschung ? Tat ? Geist getan hat.
Geist ? als Wille zur Ordnung.
Tat ? als kraftvolle Lebensäußerung.
Forschung ? um das gegenwärtig Wirkende zu erweitern.
Ist es jetzt noch notwendig, wenn wir von diesen seinen sittlichen Grundsätzen wissen, von seinem Achttausender zu berichten, von seiner Welt der Religionen, von seinem Bergsteigen als Glaubensbekenntnis, von seiner Persönlichkeit, von seinen Büchern, von seinen Schriften, von seinen Reisen? Wollen wir ihn verletzen? So, als ob die hier Anwesenden und der Österreichische Alpenklub in seiner Gesamtheit nicht davon Kenntnis hätten, wer er wirklich war? Er war jener Stille, der, wo es nur ging, sich den öffentlichen Meinungen entzog. Sein Leben als Agenturmeldung war kein Kapitel in seinem Leben. Freilich, der letzten Meldung konnte auch er sich nicht entziehen. Obwohl wir glauben, wissen zu dürfen, daß er es getan hätte, wäre es noch in seiner Macht gelegen.
Also wollen wir ihn grüßen. Aber, wie gesagt, nicht zum letztenmal. Sondern immer dann, wenn wir Hand an den Fels legen, wenn unsere Steigeisen griffig unsere weiteren Schritte bergwärts lenken und wenn wir auf unseren Gipfeln wiederum einmal mehr erkennen dürfen, daß sich nur Gipfel einander sehen lassen.
Ich höre aus weiter Ferne Pasang, seinen Hochträger während der Cho-Oyu-Expedition, zu uns herüberrufen, als er vom Tode seines einstigen ?Herrn" erfuhr, und der Österreichische Alpenklub schließt sich diesem Rufe in tiefer Verbundenheit an und weiß diesen Ruf auch wohl zu deuten: ?0. K., Sahib, viel Glück, Sahib!".
H. Barobek
Quelle: Österreichischer Alpenklub 1987, Folge 1476, Seite 106

Tichy Herbert,Dr. * Wien, + Wien
Herbert Tichy war ein österreichischer Autor, Geologe, Journalist und Bergsteiger. Die meiste Zeit seines Lebens verbrchte er in Asien. 1933 fuhr er mit Max Reisch auf dem Motorad von Wien nach Bombay. 1935 wanderte er von Indien nach Tibet zum "heiligen" Berg Kailash. Er durchquerte als erster 1952 Westnepal und bestieg fünf "kleinere" Gipfel.
Seine Erstbesteigung vom Cho Oyu erfolgte am 19. Oktober 1954 mit Sepp Jöchler und Pasang Dawa Lama.
Herbert Tichy arbeitete als Geologe, Journalist und Schriftsteller in Asien, Ozeanien, Afrika, Nordamerika und Europa.

1933 Motorradfahrt von Wien nach Bombay
1936 Expedition Indien,Burma,Tibet,Afganistan (Kalasch)
1938 Expedition nach Alaska
1953 1.Durchqerung Westnepal und 1.Besteigung von zwei 6000er, (Himalaya,Nepal)
1954 1.Best.Cho Oyu,8201m, (Himalaya,Nepal/Tibet)
1957 1.Beg.Kilimandscharo "Tichy-Route",5895m, (Tansania,Afrika)
1959 1.Best.von sieben 6000er, (Chitralgebiet,Hindukusch)
1963 Afrikaexpedition von Kapstadt bis Nairobi
1971 Expedition nach Nepal
Quelle: Gerhard Schauer, Isny im Allgäu


Geboren am:
01.06.1912
Gestorben am:
26.09.1987
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application/pdf Herbert_Tichy_-_Bergsteiger_07_78.pdf
application/pdf 1052161555Herbert_Tichy_-_Bergsteiger_07_78.pdf