Scharf Lois

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Biografie:
Rudolf Lois Scharf (+)
So mancher der Kriegsfreiwilligen aus dem flachen Lande hat bei den Tiroler Kaiserjägern und Kaiserschützen gedient und dabei die Bergwelt und Südtirol kennengelernt. Das Land, das sie im Hochgebirge der Südfront tapfer und treu verteidigen geholfen haben, ist ihnen bis über den Tod hinaus unvergessen geblieben. Ihm galt ihre Sehnsucht auch nach der tragischen Abtrennung, wenn sie in die Berge zogen, und für das Ringen um das Lebensrecht der Tiroler Volksgruppe hatten sie stets Verständnis und Hilfsbereitschaft. Viele von diesen alten Kriegern und begeisterten Bergsteigern stammten aus den Sudentenländern des alten Donaureiches und haben selbst nach dem zweiten Weltkrieg ihre Heimat und Hab und Gut verloren. Einer dieser Getreuen war auch der am 2. Jänner 1967 in Salzburg im Alter von 88 Jahren verstorbene Erschließer der Bergwelt des Borschen und Gründer des Borschenschutzhauses bei Billin, Ehrenmitglied seiner Heimatgemeinde Brüx, der Steuer-Oberverwalter a. D. Rudolf Lois Scharf; er war Träger des goldenen Edelweiß. Als Kriegsfreiwilliger rückte der Verstorbene zum 2. Kaiserschützenregiment nach Bozen ein, in dessen Reihen er die Abwehrkämpfe an der Südtiroler Front mitmachte. Als begeisterter Bergsteiger zog er noch bis in das hohe Alter jedes Jahr in die Berge seines geliebten Südtirol, an das er bis über den Tod hinaus dachte. Dies zeigt nachstehender Vers:
„Statt Blumen, die verwelken,
Hört meine Bitte wohl:
Helft lieber unsern Brüdern
Im deutschen Südtirol!"
den er selbst an den Schluß seiner Todesanzeige setzen ließ.
Ein alter Kaiserschütze und Bergkamerad zeigte seine vorbildliche Treue, die ihm selbst ein dauerndes Andenken sichert.
Karl Leipert
Quelle: Mitteilungen des ÖAV 1967, Heft 3/4, Seite 47

Gestorben am:
02.01.1967