Schrom Karl

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Biografie:
Karl Schrom
Am 25. Juni 1957 starb unser Klubkamerad Karl Schrom im 73. Lebensjahr, Rechnungsrat i. P., Perchtoldsdorf; am 1. Juli wurde er am dortigen Ortsfriedhof zu Grabe getragen.
Lange ist es her, daß wir uns als junge „Reichensteiner" in den Gesäusewänden die ersten alpinen Sporen holten. Der Wettersturz in der Dachstein-Südwand war wohl unser eindrucksvollstes Bergerlebnis; eine ganze Nacht hielt uns die Wand in ihrem Banne, und wir mußten uns hart durchkämpfen.
Schon als Jüngling lockten Schrom die Mödlinger Felsen und der Peilstein mit der Arnsteinnadel; dort schulte er sich in der Klettertechnik.
Glockner- und Dolomitentouren, wie Fünffingerspitze, Fermeda und andere, besonders aber die Langkofel-Südostgrat-Überschreitung hatten damals, knapp nach der Jahrhundertwende, noch guten Klang. Auch die Watzmann-Ostwand, die höchste Ostalpenwand, war noch sehr bemerkenswert und galt als eine der längsten und schwierigsten Bergfahrten der Nördlichen Kalkalpen.
Später hörte man wenig von seiner alpinen Tätigkeit, außer von der Neutour auf den Großen Koppenkarstein über den Nordostgrat. Doch der stete Verkehr mit seinem besten Bergkameraden Friedrich Stürmer und dessen Sohn, dem er im Werdegang zum Bergsteiger mit Rat und Tat zur Seite stand,- sowie das rege Interesse an der alpinen Literatur und nicht zuletzt seine über 50 Jahre anhaltende Treue zum Österreichischen Alpenklub und der AV-Sektion „Reichenstein", zeugen, daß unser lieber Schrom trotz seines schweren Leidens sich seinen jugendlichen Bergidealismus bis zu seinem Tod erhalten hat.
Die nun noch ganz wenigen verbleibenden Bergfreunde werden Dir und Deiner einstigen lieben Kameradschaft ein dankendes und ehrendes Gedenken bewahren.
Heinz Jandesek
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1957, Folge 1296, Seite 218-219


Gestorben am:
25.06.1957

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