Wagner Emil

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Biografie:
Emil Wagner
*24. Juni 1893 — (+) 12. September 1968
Emil Wagner war von Jugend an den Bergen mit Begeisterung zugetan. Schon als kleiner Bub ist er von seinem Vater, der so manche Erstersteigung gemacht hat, in die heimatlichen Allgäuer und Lechtaler Berge mitgenommen worden. In die erste Zeit seiner größeren Klettertouren fiel dann der erste Weltkrieg., den er von A — Z mitgemacht hat. Erst 1920 konnte er wieder zurückkehren.
In den zwanziger und dreißiger Jahren hat er dann unendlich viele schöne und große Bergfahrten unternommen. Seine ideale Einstellung erweckten schon in jungen Jahren den Wunsch, seinen Freunden und vor allem der Jugend die Begeisterung für das Bergsteigen zu vermitteln, ebenso das nötige Verständnis für die Gefahren. Im Jahre 1938 wurde er zum Vorstand der Sektion Kaufbeuren/Allgäu gewählt. Dieses Amt hat er über 30 Jahre mit großem Erfolg und unermüdlichem Einsatz geführt. Bei seinem Rücktritt wurde er im Jahre 1968 zum Ehrenvorsitzenden ernannt; im Mai 1930 ist er Mitglied des Österreichischen Alpenklubs geworden.
Außer den heimatlichen und den Tiroler Bergen kannte er die großen Schigebiete im Ötztal, in der Silvretta, in der Bernina und im Wallis. Die Berge im Reiche Kugys waren ihm wohlvertraut.
Kurz vor dem Ausbruch des zweiten Weltkrieges stand er auf dem Gipfel des Montblanc. Durch sein heiteres Wesen und seine Einsatzbereitschaft hat er sich viele Freunde erworben. Während der Zeit seiner Vorstandschaft im AV organisierte er unzählige Bergtouren, erschloß nicht nur der Jugend, sondern auch seinen Altersgenossen die Berge; immer ist es ihm, dank seiner Umsicht und Erfahrung, gelungen alle Teilnehmer an den Alpenvereinstouren gesund und unversehrt zurückzubringen.
Im Gebiete des Gran Paradiso hat er verschiedene Gipfeltouren mit einer größeren Gruppe Sektionsmitgliedern unternommen. Im Jahre 1963 war er im Dauphine, was ihn besonders beglückte. 1966 war er noch auf dem Monte Pasubio und hatte seine helle Freude an der prächtig blühenden Alpenflora.
Beliebt und verehrt ob seiner herzlichen, aufrechten Art, bescheiden und immer wanderfreudig war er bis zu seinem letzten Tag den Bergen verbunden. Sein plötzlicher Tod in Soglio, einem der schönsten Bergdörflein der Alpen, war ein würdiger Abschluß seines langen Bergsteigerlebens. Die leuchtenden Gipfel des Bergell hielten ihm die Totenwache. Alle, die eine Wegstrecke mit ihm wandern durften, werden um ihn trauern, aber auch das Bild eines vorbildlichen Bergsteigers und Wanderkameraden in schönster Erinnerung bewahren.
Else Moosmang
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1969, März/April, Folge 1364, Seite 50-51


Geboren am:
24.06.1893
Gestorben am:
12.09.1968