Schilling Carl W.

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Biografie:
gestorben in Freiburg im Breisgau (Deutschland)

Prof. Dr. Carl W. Schilling (+)
Am 5. Mai 1967 verschied der Ehrenvorsitzende und langjährige Erste Vorsitzende der Sektion Freiburg-Breisgau, Prof. Dr. med. Carl Wilhelm Schilling, im Alter von 77 Jahren im St. Josefs-Krankenhaus in Freiburg. Ein gnädiger Tod hat ihn von seinem schweren Krankenlager erlöst. In der Stätte, an der er selbst als bekannter und erfahrener Internist lange Jahre segensreich gewirkt hatte, vollendete sich sein Leben.
Die Sektion Freiburg hat mit Carl W. Schilling einen vielseitigen, man darf wohl sagen, einen einzigartigen Mann verloren. Nicht nur in seinem Beruf als Arzt, sondern auch auf anderen Gebieten entwickelte er eine große Aktivität. Schon als junger Student in München war er Gast in der Sektion Bayerland und machte dort die ersten Kletterversuche. Kaum hatte er nach den Wanderjahren und dem ersten Weltkrieg seine Tätigkeit in seiner Heimatstadt Freiburg wieder aufgenommen, trat er der Sektion Freiburg bei. Seine Touren führten ihn vor allem in die West- und Ostalpen und dabei auf zahlreiche Vier- und Dreitausender.
Versammlungsverbote, gesperrte Grenzen, beschlagnahmte Hütten waren die traurige Hinterlassenschaft des zweiten Weltkrieges. Man darf es als eine glückliche Fügung ansehen. daß die Sektion gerade in den Jahren des Wiederbeginns und der äußeren wie inneren Sammlung Carl W. Schilling an der Spitze hatte. In die Jahre seines Wirkens als Erster Vorsitzender von 1950-1960 fallen der glückliche Zusammenschluß der beiden Sektionen Freiburg und Breisgau und der in kluger Vorausschau geplante und verwirklichte Erweiterungsbau der Freiburger Hütte. Dem schnellen Entschluß folgte bei ihm die Tat. So wurde im Jahre 1956 auf seine Initiative hin bereits wenige Tage nach der Rückgabe der Hütte aus der Treuhänderschaft der Erweiterungsbau beschlossen und in Angriff genommen, wobei sich Schilling auch hier als ein glänzender Organisator erwies.
Seine Persönlichkeit war umfassend. Sie erschöpfte sich nicht in einer äußeren Betriebsamkeit, sie war vielmehr geprägt durch eine klare und sichere geistige Haltung. Bergsteigen war für ihn ein Ausdruck echter und wahrer Lebensform. In einer durch das Bergsteigen geläuterten Lebensauffassung sah er den letzten und höchsten Wert des Alpinismus. In dankbarem Gedenken an Carl Wilhelm Schilling sollen nochmals die Schlußworte aus einem seiner Vorträge anklingen: „Vieles, was uns das Leben bietet, verebbt und verblaßt. Was wir aber im Zeichen des Edelweißes erkämpft haben, wird stets in unserer Erinnerung bleiben."
Schäufele
Quelle: Mitteilungen des DAV 1967, Heft 4, Seite 108-109


Gestorben am:
05.05.1967