Hanausek Ernst

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Biografie:
Wir gratulieren dem im gesamten Alpenvereinsbereich ob seiner prächtigen Lichtbilder und Vorträge bestens bekannten langjährigen Vorsitzenden des Zweiges Baden bei Wien Sektionsrat I. R., Dr. Ernst Hanausek , zur Verleihung des Josef-Schöffel-Förderungspreises.der alljährlich durch das Land Niederösterreich in Erinnerung an den »Retter des Wiener Waldes« an um den Naturschutz in diesem Bereich besonders verdiente Persönlichkeiten verliehen wird. (Dr. Hanausek hat den Geldpreis von S 15.000 wieder für gemeinnützige Zwecke aufgeteilt, wofür ihm besonderer Dank gebührt).
G.
Quelle: ÖAV Mitteilungen 1980, Heft 1, Seite 27

Ernst Hanausek
* 16. März 1894 - (+) 4. Juni 1987
Dr. Ernst Hanausek wurde am 16. März 1894 ge-boren und wohnte in Baden, im Haus seiner Eltern, in der Braitnerstraße 22; sein Vater war k.k. Südbahnbeamter, aber auch schon sein Großvater war ein "alter Badener", Schwimmeister in der Mineralschwimmschule.
Nach der Matura am Badener Gymnasium studierte Ernst an den Universitäten Wien, Graz und Innsbruck Jus, nach Ende des ersten Weltkrieges promovierte er zum Doktor der Rechte. Auf die Grazer und Innsbrucker Studienzeit geht eine alte Freundschaft mit Clemens Holzmeister und Luis Trenker zurück.
Von 1915 bis 1918 war Hanausek Soldat; er kämpfte als Oberleutnant d. R. im 1. Regiment der Tiroler Kaiserjäger (an der Marmolata, Valpiana und am Ortler), ausgezeichnet war er mit der Großen Silbernen Tapferkeitsmedaille.
1921 heiratete Hanausek Elfriede Prinz, eine Tochter des damaligen Bezirkstierarztes Dr. Hans Prinz in Baden.
Seine berufliche Laufbahn begann er nach Kriegsende im Rechtsbüro der Österreichischen Bundesbahnen und war ab 1933 im Verkehrsministerium als Sektionsrat tätig.
Den jungen Ernst zog es früh in die Berge; 1912 half er mit, als die Brüder Malcher die Badener Hütte des DuÖAV am Großvenediger erbauten. Da er im ersten Weltkrieg unter Oberst Bilgeri das Schifahren erlernt hatte, waren von da an durch viele Jahrzehnte der Tourenschilauf und das Bergsteigen seine besondere Liebe. Viele Orte, die heute im alpinen Schilauf sehr bekannt sind. hat Hanausek schon in den zwanziger und frühen dreißiger Jahren besucht und seine Spuren durch den Schnee gezogen; Kühtai, Samnaun, Silvretta, Montafon, Arlberg, Kirchberg, Saalbach, Radstädter Tauern, Planai und wie sie alle heißen, waren ihm schon vor 50 Jahren und früher bestens bekannt! Auf hunderten Gipfeln der Ost- und Westalpen zwischen Rax. Großglockner und Ortler, aber auch auf dem Matterhorn, Monte Rosa, Montblanc u. a. erlebt er Gottes herrliche Natur. Hanausek war langjähriges Klubmitglied (Nr. 12. seit 1922); 75 Jahre gehörte er dem ÖAV an und war durch 41 Jahre erster Vorsitzender der Sektion Baden, von 1934 bis 1938 Mitglied des Hauptausschusses des DuÖAV. In all dieser Zeit war ihm die Tätigkeit und Ausbildung der Alpenvereins-Jungmannschaft und -Jugendgruppe ein besonderes Anliegen. Viele junge Badener und Badenerinnen haben auf seinen Spuren die Liebe zu den Bergen entdeckt.
Was Hanausek zu seiner Zeit so bekannt gemacht hat, war seine schon damals hervorragende Leistung auf dem Gebiet der Lichtbildnerei und damit verbunden seine Tätigkeit als Vortragender im In-und Ausland.
Ich selbst habe mit Ernst Hanausek einen lieben Klubkameraden verloren, mit dem ich schöne Schifahrten im Bereiche der Draugsteinhütte. in den Radstädter Tauern, gemacht habe. In der letzten Zeit sahen wir uns oft im Strandbad Baden und frischten alte Erinnerungen auf.
Wir alle wollen unseres lieben Ernst immer gerne gedenken. Möge ihm, dem unermüdlichen Wanderer und Bergsteiger, die Badener Heimaterdeleicht werden. Berg-Heil!
W. Reichenvater
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1987, Folge 1475, Seite 90-91


Geboren am:
16.03.1894
Gestorben am:
04.06.1987