Mayr Maurilius H.

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Biografie:
Hofrat Ing. Maurilius Mayr.
Die erhebend verlaufene Feier des 40jährigen Bestandes der S. Gmünd am 28. August erhielt dadurch eine besondere Weihe, daß bei diesem festlichen Anlasse dem Gründungs-Mitglied Hofrat Ing. Mauritius Mayr, Regierungsforstdirektor i. R., das goldene Edelweiß für die über 50jährige Vereinszugehörigkeit überreicht wurde. Gleichzeitig wurde Hofrat Mayr auch die Urkunde über die
Ehrenmitgliedschaft überreicht, die ihm der aus der Sektion hervorgegangene Wintersportverein Gmünd verliehen hat.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1937, Folge 12, Seite 324

Maurilius H. Mayr 80 Jahre
Eine der bekanntesten Persönlichkeiten des
Kärntner Alpenvereinswesens, Regierungsforstdirektor i. R. Hofrat Ing. Maurilius H. Mayr, feierte am 21. Dezember 1951 in seiner Geburtsstadt Gmünd in Kärnten seinen 80. Geburtstag.
Nach mannigfachen Studien und arbeitsreichem, pflichterfülltem Leben als Forstingenieur in Graz und Wien, im Waldviertel und in Linz, Südtirol und Kärnten trat Hofrat Mayr als Regierungsforstdirektor für Kärnten in den wohlverdienten Ruhestand. Als Leiter der Landesfachstelle für Naturschutz in Kärnten hat sich Hofrat Mayr vor
allem für die Erhaltung der Gamsgrube eingesetzt, und es ist mit sein Verdienst, daß dieses einzigartige Naturschutzgebiet in der Glocknergruppe bisher kein Opfer der Technik geworden ist.
Für uns besonders wichtig aber ist die Tätigkeit Hofrat Mayrs auf bergsteigerischem Gebiete. Bereits seit 1886 ist er Mitglied unseres Alpenvereins und gleichzeitig Mitgründer der Sektion Gmünd des DÖAV. Mit seinem inzwischen verstorbenen Schwager, dem einstigen Gmünder Apotheker Frido Kordon, führte Hofrat Mayr in seinen jungen Jahren zahlreiche Erstbesteigungen in der herrlichen Bergwelt der Ankogelgruppe durch, und er
gilt daher mit Frido Kordon als der Erschließer dieser östlichsten Gruppe der Hohen Tauern. Weitere Bergfahrten, darunter zahlreiche Erstbegehungen, führten ihn in die Ennstaler Alpen, in die Ortlergruppe und in die Südtiroler Dolomiten. Auf mehreren Westalpenfahrten bestieg Hofrat Mayr eine Reihe von Viertausendern, darunter das Matterhorn, den Montblanc und die Jungfrau. Hofrat Mayr hat u. a. auch Afrika, Indien und Schweden bereist. Seine selbstgedrehten Filme und Farbfilme erfreuen immer wieder alt und jung an den Sektionsabenden des ÖAV. Das vielseitige Schaffen Hofrat Mayrs wurde daher auch von vielen Seiten gewürdigt. Nicht nur seine dienstliche Tätigkeit, die ihm u. a. den Franz-Josefs-Orden und das große silberne Ehrenzeichen der Republik Österreich einbrachte, fand allgemeine Anerkennung, sondern ebenso seine außerberufliche Arbeit. So ist Hofrat Mayr heute Ehrenbürger der Stadt Gmünd, Ehrenvorsitzender der Sektion Gmünd des ÖAV, Ehrenmitglied des ?WSV Gmünd? usw. sowie Inhaber des Ehrenzeichens des österreichischen
Naturschutzbundes. Eine besondere Ehrung aber stellte die Verleihung des erst vor kurzem geschaffenen Ehrenzeichens für 60jährige Mitgliedschaft beim Alpenverein an Hofrat Mayr am Vorabend seines 80. Geburtstages dar.
Trotz seiner 80 Jahre ist Hofrat Mayr auch heute noch ein Bergsteiger und Skiläufer der Tat. Die 3362 m hohe Hochalmspitze ist für ihn noch immer ein alljährliches Ausflugsziel, und noch zieht er auf Ski durch die winterlichen Berge. Was Wunder, daß die bergbegeisterte Jugend seiner Heimat mit ehrfurchtvoller Liebe zu diesem Vorbild aufblickt.
Möge unserem Hofrat Mayr noch eine lange Reihe glücklicher Lebensjahre mit vielen sonnigen Bergtagen beschieden sein!
A. R.
Quelle: Berge und Heimat 1952, Heft 05, Seite 194

Maurilius Mayr
Es war Ende Juni 1894. Ich wollte über den Peternpfad die Heßhütte erreichen und dann am nächsten Tag den Versuch unternehmen, über den Grat vom Hochtor zum Ödstein zu gelangen, der in dieser Richtung noch nicht überschritten war.
Am Peternpfad lernte ich Igo Kaup und Mauritius Mayr kennen, und als sie von meinem weiteren Vorhaben hörten, baten sie, mitmachen zu dürfen. Ich lernte hier zwei außerordentlich liebe Menschen kennen, doch ein seltenes Geschick wollte es, daß wir uns nie mehr im Leben begegneten.
Vor einigen Jahren erhielt ich von dem Verstorbenen, Dipl.-Ing. Maurilius Mayr, einen Brief, in dem er sich mit den freundlichsten Worten unserer Gratbegehung erinnerte, mir von seinen zahlreichen Touren in den Alpen, insbesondere der Ankogelgruppe, erzählte, und wie er als Forstmann stets der Natur verbunden war. In dieser amtlichen Eigenschaft hat er auch längere Zeit in Afrika verweilt. Ing. Mayr lebte in Gmünd. Seinen Wunsch, der sich mit dem meinen verband, uns wiederzusehen, hoffte ich am einfachsten durch eine Reise nach Kärnten zu erfüllen, wo sich ja auch unser einstiges Klubmitglied und langjähriger Freund Prof. Ing. Kleinwächter in Obervellach aufhielt,
Mit der gelösten Fahrkarte in der Hand betrat ich die Straße, wurde ganz plötzlich von einem Augenübel befallen und konnte die Reise nicht antreten. So habe ich zwei wertvolle Menschen, die nie aus meiner Erinnerung getreten sind, nicht mehr wiedergesehen.
Theodor Keidel
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1956, Jänner/Februar, Folge 1285, Seite 26


Geboren am:
21.12.1861

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