Südostwand

(Bearbeiten)
Routen Details:
Kleiner Kirchturm (2369 m). Erste Ersteigung über die Südostwand durch Max Rohrer, Hubert Rüsch und Wilhelm Welzenbach am 19. Juli 1925. Höhe 500 m; 5 Std.; überaus schwierig.
Man erreicht den Fuß der Wand:
1. Von der Knorrhütte indem man auf Weg 157 des Wettersteinführers Ausgabe 1921 ins Kirchlkar quert und von hier absteigend über Plattenbänder unter dem Kleinen Kirchturm hindurch auf dessen Südostseite gelangt;
2. Von der Reintalangerhütte auf Weg 158.
Dem Fuße der S.O.-Wand ist eine Plattenrampe vorgelagert, die steil von links nach rechts emporzieht. Unter ihrem Abbruch über glatte Platten nach rechts aufwärts bis zu einem gelben Winkel, aus dem ein kurzer überhängender Riß nach links zu einem Stand führt (sehr schwierig). Von hier über eine glatte Platte und einen weiteren kurzen Riß nach links ansteigend gewinnt man leichteres Gelände. Erst leicht, dann schwerer etwa 40 m nach rechts empor zu einem niederen Abbruch; über ihn und eine anschließende 15-20 m lange Rinne zu einem Geröllfleck.
Links davon ist unter einer leicht überhängenden Wand eine glatte Platte eingelagert. Durch einen 5-6 m langen äußerst schwierigen Quergang gewinnt man von rechts her einen Riß am östl. Rand der Platte; durch diesen an ihre obere Kante und an guten Griffen luftig 12 m nach links um eine Ecke. Von hier durch ein Rißsystem etwa 30 m empor, dann schwach links haltend über Wandstellen und Risse auf ein Schrofenband. Dieses verfolgt man nach rechts und steigt dann gerade zu einem Grasband unter senkrechter Wand an. Von hier führt ein Spalt nach links empor zu einem guten Stand. Der hier ansetzende senkrechte Riß wird 15 m überaus schwierig durchklettert und weitere 10 m zu einem Bande angestiegen. Nun eine Seillänge nach rechts in eine Steilrinne. In ihr oder links davon 30 m empor gegen einen schwarzen Zacken, der sich aus der Wand abhebt. Unter ihm nach links aufwärts zu einem Stand. Von hier führt ein Riß und anschließend ein Erosionsspalt nach 30 m zu einem blockerfüllten Kamin, nach dessen Durchkletterung man einem Schuttplatz erreicht. Durch blockerfüllte Steilrinnen und einen anschließenden glatten Riß gewinnt man nach 30 m einen Schuttbalkon (hier macht die Wand eine deutliche Biegung nach Osten). Auf einem Schuttband einige Meter nach rechts und 15 m überaus schwierig über eine von Wasserstreifen überzogene glatte Wand gerade aufwärts zu einem schlechten Stand. (Haken zur Sicherung des Zweiten.) Einige Meter nach links auf ein großes Plattenband und über dieses nach rechts empor (etwa 2 Seillängen) bis zu seinem Ende. Hier 8 m gerade empor, und in einer Schleife nach rechts ausholend zu einer gelben Wand. Unter ihr nach rechts in ein Schartel und weiterhin über ein schrofiges ansteigendes Band bis zu dessen Ende. Einige Meter nach links um eine Kante und über einen Plattenschuß zum Gipfel.
Quelle: 33. Jahresbericht des Akademischen Alpenvereins 1924/1925, Seite 53-54
Quelle: 21. Jahresbericht (Vereinsjahre 1925-1927) der DÖAV Sektion Bayerland 1928, Seite 22-23 (gleichlautend wie oben)

Datum erste Besteigung:
19.07.1925
Gipfel:
Kirchturm Kleiner
Erste(r) Besteiger(in):
Rohrer Max
Rüsch Hubert
Welzenbach Wilhelm Willo