Nordkante

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Routen Details:
Gimpel 2176 m. Erster Aufstieg über die Nordkante: Willy Merkl und Begl. am 5. August 1923.
Der prächtige Nordwandabsturz wird östlich von einer scharfen Kante begrenzt, deren unterer, senkrechter Abbruch ungangbar erscheint. Die aus¬geprägte Kante erreicht man oberhalb dieses Abbruches über eine Zone wul¬stiger Felsen, die vom unteren Teil des Nordwandbandes durch die pralle Wandflucht unterhalb des geraden Nordwandweges nach links emporzieht.
Man steigt zunächst in der Mitte des Bandes auf den mit Geröllstücken bedeckten Platten empor, quert aber dann nicht auf das schrofige Gelände der Begrenzungskante hinaus, sondern durchklettert eine Steilstufe nach links auf¬wärts bis zu einem dreieckigen, schwarzgelben Überhang.
Von hier aus mittels Querganges (Sicherungshaken) nach links und gerade empor zu einer Nische. Nun 8 m rechts steil hinauf in eine Verschneidung und dann mittels 5 m langer Querung nach links zu gutem Sicherungsplatz. Durch die hier ansetzende Verschneidung hinauf und über das folgende Plattenband weiter nach links aufwärts. Zunächst einige Meter gerade empor bis zu einem Mauerhaken und dann über zwei Rippen nach links querend gewinnt man eine Steilrinne, die von der großen Schlucht westlich des Vorgipfels herab¬zieht. In ihr empor, bis man einen gerölligen Absatz erreicht. Nun steigt man links abwärts auf ein Band, das leicht hinter einen abgesprengten Felskopf leitet. Über eine Steilrampe zu gutem Stand und durch die ansetzende Ver¬schneidung nach links auf einen Felskopf. Weiter um eine Ecke nach links und über einen Überhang hinweg unter einer Überdachung einige Meter nach rechts, von wo aus man über steilen Fels die Kante erreicht. Vom Verlassen des Nordwandbandes bis hierher fast durchwegs sehr schwierig, teilweise äußerst schwierig.
Auf der Kante leicht empor bis zu einem Band. Eindrucksvoller Blick in die große Schlucht, durch die der gerade Nordwandanstieg führt und in die hinüber gequert werden kann. Nun in den links der Kante eingeschnittenen Rissen sehr schwierig aufwärts bis zum nächsten Band, auf dem man durch eine 35 m lange Querung nach links einen ca. 35 m hohen Kamin erreicht, der zu steilem Geschröf leitet. Über Graspolster weiter in einen ca. 50 m hohen, sehr schweren Kamin, nach dessen Ausstieg man über die sich zurücklegende schrofige Kante den Vorgipfel und vollends über Grasboschen den Gipfel erreicht.
Felshöhe 600 m, Kletterzeit 4-6 Stunden, äußerst schwierig. Eine der großzügigsten und eindruckvollsten Fahrten in den Tannheimer Bergen.
Hochgimpelspitze 2176 m. 1. Aufstieg über die Südostwand: Detlof Frhr. v. Schwerin. Datum fehlt. Beschreibung siehe Tannheimer Führer.
Quelle: 20 Jahresbericht (Vereinsjahr 1921-24) der Sektion Bayerland des DÖAV München, , Seite 77-78


Datum erste Besteigung:
05.08.1923
Gipfel:
Gimpel (Tannheimer Berge)
Erste(r) Besteiger(in):
Leis Toni
Merkl Willy