Ostnordostgrat (Normalweg)

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Routen Details:
Grohmannspitze (neuer Anstieg). 23. August 1895.
Frau Luise von Chelminski - München, mein Bruder Ernst und ich verliessen die Langkofelhütte um 5 Uhr 35. Fünffingerscharte 7 Uhr 20 — 8 U. Ueber steiles, aber gut gangbares Geschröfe nach links zum Fusse des untersten, senkrecht abfallenden Thurmes im Nordostgrate (8 Uhr 40 — 9 U.uhr, wo wir die Kletterschuhe anlegten. Während Albrecht von Krafft bei seiner im Juli 1894 ausgeführten Ersteigung ein langes Schnee- und Eiscouloir benützte, das an der (orographisch) linken Seite des Grates eingeschnitten ist, und den Nordostgrat selbst erst in seinem letzten Theile erreichte, giengen wir auf die (orographisch) rechte Flanke des Thurmes über. Zwischen diesem und einem südlich davon liegenden, losgesprengten Felszacken zieht ein langer, schiefer Kamin zu einer Art Schartel empor. Noch etwas unterhalb dieses Scharteis zweigt rechts in die Thurmwand ein enger, senkrechter Riss ab, der oben in eine Geröllrinne übergeht und zum Grate emporführt. Dieser wurde in der Einschartung hinter dem untersten Thurme betreten. Von nun an hielten wir uns streng an die Schneide des langen und schwierigen Grates (vier Thurme), der schliesslich zu jener Scharte führt, an welcher das Nordostcouloir und der Johanneskamin zusammentreffen. An Gipfel 11 U. Der neue Weg ist ein reiner Felsenweg, ausserdem von Wasser und Steinfall frei und daher den anderen Routen vorzuziehen, obwohl er dieselben an Grosse und Dauer der Schwierigkeiten übertreffen soll. Für seine praktische Bedeutung spricht der Umstand, dass er innerhalb acht Tagen nach seiner ersten Begehung viermal wiederholt wurde.
J. Enzensperger, S. Algäu-Immenstadt.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1895, Seite 285

Grohmannspitze (3111 m.).
Ueber den Nordostgrat erreichten diesen Gipfel am 23. August Julius und Ernst Enzensperger und Frau Louise v. Chelminski-München. Dieser Weg, für dessen praktische Bedeutung der Umstand spricht, dass er innerhalb 8 Tagen nach seiner ersten Begehung viermal wiederholt wurde, ist ein reiner Felsenweg, ausserdem von Wasser und Steinfall frei (M. A.-V., S. 285).
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1896, Seite 136



Datum erste Besteigung:
23.08.1895
Gipfel:
Grohmannspitze - Punta Grohmann
Erste(r) Besteiger(in):
Chelminski Luise von
Enzensperger Ernst
Enzensperger Josef