Südgrat

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Routen Details:
Wilde Leck, 3358 m, I. vollste. Begehung des Südgrates, II. Überschreitung am 8. Juli 1920. W. Engelhaft.
Von der Bamberger Hütte im Sulztal zur Zunge des Sulztalferners und auf den Seitenmoränen der westlichen Seite des Ferners hinan, bis man durch den von rechts herabkommenden Wilde-Leck-Ferner gezwungen ist, den Sulztalferner zu betreten. Nun am 0.-Grat vorbei (wo der gewöhnliche Einstieg) über den bei Ausaperung stark zerklüfteten Ferner hinan bis zur Höhe von 3000 m an den Fuß des Felssporns, der zum Punkt 3322 der A.V.-Karte hinanführt. Der unterste Steilabsturz wird im Anstiegssinne rechts über plattige Rinnen überwunden und der P. 3322 über einen Schneegrat leicht erreicht. Nun folgt in nordwestlicher Richtung abbiegend eine horizontale Gratstrecke, die mit einem kurzen Schneegrat beginnt. Die darauf folgenden scharfen Grattürme werden sämtlich in schwerer Kletterei überwunden bis zur Scharte zwischen Atterkar und Wüthekar (Steindaube). Diese Scharte ist nicht schwer aus diesen beiden Karen und aus dem Wildkar (das Kar zwischen Wilde-Leck S.O.-Grat und P. 3322) über die Ferner zu erreichen. Hier setzt der Steilaufschwung zum Gipfel an. Bis zu einer Schulter leicht über steil aufgeschichtete Blöcke (Steinmann) und über einen Gratabsturz, der von weitem sichtbar ist und in der rechten Flanke sehr schwer überwunden wird. Nun in schöner schwerer Kletterei immer am Grat bis zur Spitze (Atterspitze der A.V.-Karte, Blatt Sölden-Ranalt).
Anstiegszeiten: Amberger Hütte - oberster Sulztalferner 3 Stunden, P 3322 1 Stunde, Spitze 1 1/2 Stunden. Abstieg bis zum Ferner 1 Stunde, bis zur Hütte 2 Stunden.
Tur im Ganzen schwierig, prächtige Urgesteinskletterei. (I. Überschreitung durch Oskar Schuster.)
Quelle: 28. Jahresbericht des Akademischen Alpenvereins München 1919/1920, Seite 55

Datum erste Besteigung:
08.07.1920
Gipfel:
Wilde Leck
Erste(r) Besteiger(in):
Engelhaft W.