Nordpfeiler - "Weg der Jugend"

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Routen Details:
Quelle: Der Bergsteiger 1930, Seite 42

Durchstieg der Nordwand des Einser. 1. Begehung am 10. und 11. September 1928 durch Hans Steger (Bozen) und Paula Wiesinger (Bozen).
Der Einstieg ist der der Dibona-Route. Man verfolgt die nach links laufenden Steilbänder bis knapp unter die gelbe Riesenwand, die links und rechts durch überhangende Nisse begrenzt wird. Knapp unter dieser Wand klettert man in einer Rinne nach rechts auf eine breite Schuttterrasse (Steinmann). Vom Steinmann geht es 40 m nach rechts zu einer rißartigen Verschneidung, die an der Kante des Risses erklettert wird. Nach ungefähr 12 m kommt man auf ein kleines Plätzchen mit guter Sicherungsmöglichkeit. Nun geht es an einer rauhen, griffarmen, ungefähr 15 m hohen Platte zu einem nach links laufenden glatten Riß empor, der äußerst schwierig auf eine schmale Leiste führt (zwei Steinmänner und Haken). Vom Haken geht es auf der Leiste nach links 15 m zu einem gutgriffigen Riß, durch diesen empor, bis er sich zum Kamin erweitert (Steinmann). Den anfangs engen Kamin verfolgt man bis zu einem Schuttplatz, dann über die linke überhangende Kaminseite sehr schwierig auf eine Art Vorsprung (Steinmann und Besuchskarte).
Eine Steilrinne wird 8 m bis zu einem steilen Schuttplatz verfolgt. Nun befindet man sich in einer Art Felskessel, der von riesigen schwarzen, überhangenden und mit Rissen durchzogenen Felswänden begrenzt ist. Der linke Riß vermittelt den Weiterweg. Er ist anfangs eine Art Verschneidung, die sich nach 12 bis 15 m zum Kamin erweitert (am Beginn des Risses Steinmann). Man erreicht ein bequemes Plätzchen, von dem man an der linken Kaminwand weiter ansteigt bis zu einem Haken. Abermals im Kamin weiter, der nun überhangend und sehr schwierig ist. Durch ihn kommt man auf ein kleines Schuttplätzchen. Hier ist der Kamin sehr weit, aber ziemlich seicht, so daß man ihn fast als Wand bezeichnen kann. Man benutzt diesmal den rechten weißgelben Riß, der mit Moos bewachsen ist und sich ziemlich überneigt. Äußerst schwierig wegen seiner Griffarmut und Brüchigkeit. Kurz hintereinander zwei Haken. Beim oberen Haken in der gelben Wand quert man in den linken Riß. In diesem empor, bis er sich überneigt und teilt. Es wird der rechte Arm gewählt, der über eine rauhe Platte zu einem kleinen schröfigen Geröllplatz führt. Nun 3 m rechts den gelben Riß hinan. Am Beginn dieses Risses biwakierten die Erstersteiger und hinterlegten eine Schachtel mit Schriftinhalt.
Durch den Riß geht es zu einer Nische hinauf, dann in einer kleinen Schleife nach rechts und in den linken Riß zurück. Diesen verfolgend, gelangt man zu einem kleinen Schrofenplätzchen. Hier spaltet sich der Riß wieder gabelförmig. Man benutzt den linken Lauf und kommt so äußerst schwierig auf ein Vortürmchen (Steinmann). Vom Steinmann wird einige Meter zu einem deutlich sichtbaren Kamin abgestiegen und dieser bis auf ein Band verfolgt. Von diesem Band einige Meter nach rechts zum Riß, der die gelbe Gipfelwand durchzieht, und durch den Riß auf den Gipfel hinauf.
Zeit der Erstbegehung: 18 Stunden reine Kletterzeit.

2. Begehung am 30. Juli 1931 durch Hans Forcher d. J., Toni Schranzhofer (beide Führer aus Sexten) und Auckenthaler (Innsbruck). Zeitdauer: 15 Stunden.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1933, Seite 43
Datum erste Besteigung:
11.09.1928
Gipfel:
Einser (Cima Una)
Erste(r) Besteiger(in):
Steger Hans (Bozen)
Steger-Wiesinger Paula