Nordkante

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Routen Details:
Zwölfer-Nordwand. 1. unmittelbare. Durchkletterung in der Fallinie des Gipfels am 30. Juli 1932 durch Toni und Franz Schranzhofer (Sexten).
Man steigt in der Ellerroute ein und verfolgt diese über Steilrinnen bis knapp unter die mit schwarzen Schleifen durchzogene Riesenwand. Von hier etwas nach rechts querend, gelangt man zu einem deutlich sichtbaren Schneekreuz, von welchem aus man direkt in der Fallinie des Gipfels etwa 100 m über Steilplatten zu einer schmalen Leiste, welche sich direkt am Fuße der gelben Überhänge befindet, emporklettert. Von dort quert man nach rechts etwa 10 m eine schwierige Wand und gelangt zu einem bequemen Schuttplätzchen (Steinmann). Auf einem schmalen Bande fetzt man die Querung 10 m weit fort und gelangt in den vom Gipfel herunterziehenden. 250 m langen Riesenkamin (Steinmann und Haken). Man klettert nun in dem Kamin über nasse Überhänge und griffarme Stellen 40 m schwierig zu einem guten Sicherungsplatz empor. Nach weiteren 40 m gleichen Charakters erreicht man wieder einen guten Sicherungsplatz. Der Kamin erweitert sich hier sehr stark, so daß man ihn fast als Schlucht bezeichnen kann, um nach 40 m wieder enger und stark überhangend zu werden. Von hier klettert man an der Kaminwand 20 m zu einem großen, im Kamin eingeklemmten Block empor (Steinmann und Namenkarte). Man klettert abermals über die rechte Kaminwand 30 m empor zu einer schmalen Leiste, verfolgt diese 8 m nach rechts zu einem deutlich sichtbaren, schräg nach links laufenden Riß (Haken).
Den Riß 30 m schwierig verfolgend, gelangt man in den Kamin zurück. (Links in dem Kamin ein großer, eingeklemmter Block sichtbar, gutes Orientierungszeichen.) Von hier quert man einige Meter, nach links aufwärts und gelangt dann über Platten und Geröll zu einem Schuttbände, welches sich am Fuße der deutlich sichtbaren Gipfelwand befindet.
Man quert unter der gelben Gipfelwand nach rechts über eine schmale Leiste zu einem Riß und steigt in ihm bis auf einen Vorsprung. Dort etwa 5 m nach rechts zu einem deutlich sichtbaren Block absteigen und von hier hinter dem Block weiter nach rechts aufwärts querend, erreicht man einen neuen Vorsprung (gute Sicherungsmöglichkeit und Haken). Vom Haken steigt man 5m zu einer schmalen Leiste ab und verfolgt dieselbe nach rechts etwa 20 m, bis sie endet (Haken). Jetzt 6 m abseilen, dann 4 m nach rechts queren zu einem schiefen, vorne gespaltenen Block. Vom Block aus quert man nun 15 m nach rechts zur Kante. Die letzten 2 m vor der Kante äußerst schwierig.
Von der Kante 4 m nach rechts querend, gelangt man zum Fuße der Gipfelwände. Man klettert nun in der Mitte der schwarzen, teilweise überhangenden und äußerst ausgesetzten Wand 40 m äußerst schwierig zu einer schmalen Leiste empor (gute Sicherungsmöglichkeit). Von der Leiste 5 m über Stufen empor, gelangt man zur nächsten 35°m»Wand; nach Überwindung dieser äußerst schwierigen, zum Großteil überhangenden Wand erreicht man einen guten Sicherungsplatz, und von dort links auswärtsquerend, gelangt man zu einem kleinen Schuttplätzchen (Steinmann). Nun durchklettert man, etwa 40 m, eine gutgriffige, rauhe Wand und erreicht ein großes Schuttband (Steinmann). Nach 10 m gelangt man zu einem deutlich sichtbaren Nitz und über diesen 30 m hinan auf eine Steinplatte (Steinmann). Von hier klettert man 15 m über eine gutgriffige Wand empor und gelangt über Schrofen zum Gipfel.
Reine Kletterzeit der Erstbesteiger 10 Stunden.
Der gleiche Aufstieg wurde schon im Vorjahr durch Hans Forcher (Sohn) und Toni Schranzhofer versucht, scheiterte aber nach 11 Stunden 80 m unter dem Gipfel wegen Schneesturmes und einer dadurch veranlaßten Beiwacht.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1933, Seite 43-44
Quelle: Rivista Mensile 1932, Seite 754
Datum erste Besteigung:
30.07.1932
Gipfel:
Zwölfer Hoher (Croda dei Toni, Cima Dodici)
Erste(r) Besteiger(in):
Schranzhofer Anton (Toni)
Schranzhofer Franz