Hirschlucken Nordwand Schluchtweg

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Routen Details:
Charakter:
Die Route führt durch die große Nordwand oberhalb des Hirschluckensteigs und folgt als "Normalweg" der einfachsten Linie bis zum Gipfel des linken Wandpfeilers. Sie wurde als "klassische Bergfahrt" konzipiert und ist daher auch ohne moderne Klettertechnik zu bewältigen. Die Schwierigkeiten treten nur stellenweise auf und überschreiten niemals den oberen vierten Grad. Allerdings fordert die Führe große Erfahrung im ausgesetzten alpinem Gelände. Der Fels ist teilweise brüchig, schotterdurchsetzt oder splittrig, auch Steinschlag ist möglich, dennoch ist die Linie sehr schön und abwechslungsreich zu steigen, vor allem im mittleren Teil ist das Gestein für Höllengebirgs-Verhältnisse überraschend kompakt und fest. Die Sicherung ist alpin. Stände sind mit einem oder zwei Bolts versehen, an neuralgischen Kletterstellen finden sich ebenfalls vereinzelt Bohrhaken oder Schlaghaken, die restliche Linie ist falls nötig selbst mobil abzusichern. Halbseile mit 60m erlauben ein Benutzen der Abseilpiste über die "große Platte". Die Route ist nordorientiert und liegt den ganzen Tag im Schatten, aus den Höhlen strömt kalter Wind die Wand hinab. Die Landschaft des Hirschluckenkessels beeindruckt durch schroffe Felswände und Einsamkeit. Der Charakter der Tour kann mit einfachen Gesäuse-Führen oder den klassischen Bergfahrten in der Trisselwand verglichen werden.

Genaue Routenbeschreibung:
Siehe auch Topo!

Man folgt dem normalen Hirschluckensteig über die erste versicherte Steilstufe bis zum oberen Ende der darübeliegende Wiese. Dort folgt man links einem Gamspfad in die Wand oder klettert direkt über die Felsen bis zum ersten Stand. (Felsnägel und Bolt). Dort über zwei Aufschwünge nach oben, dann einen Quergang nach links und über einen weiteren Aufschwung in den flacheren Mittelteil. Man bleibt in der Mitte der deutlichen Verschneidung bis zum Erreichen des "Kühlloches" am unteren Ende der "Großen Platte". Hier beginnt ein Geländerseil durch eine grasige und brüchige Querung nach rechts. Danach gerade am rechten Plattenrand nach oben und einem Querband folgend wieder nach links, dann gerade durch eine Verschneidung nach oben zur Platform. Man verlässt am rechten oberen Ende der großen Platte den "Normalweg IV" und steigt leicht nach rechts bis zu einer schluchtartigen Wand. Bei einem Kühloch am Wandfuß befindet sich ein Stand. Von dort die steile Verschneidung nach oben bis zu den Bolts und dann nach rechts ausgesetzt querend (VI) bis zu einem Überhang. Mit einem Spreizschritt diesen überwindend zum darüber liegenden Stand. Nun immer der Schlucht folgend nach links durch einen kleinen Kessel, dann rechts in eine nasse Verschneidung bis zum nächsten Stand. Danach vermutlich seilfrei immer dem Schluchtverlauf folgend (alle 60m Bolts) bis zum oberen Ende. Dann kurz 20m schräg nach rechts durch die Latschen zum Höllengebirgs-Wanderweg.

Der "Normalweg" führt ab der Plattform nach links auf den Pfeiler der Hirschlucken-Nordwand. Dieser ist aber nicht als eigenständiger Gipfel eingetragen und kann so hier nicht eingegeben werden. Der Normalweg (IV) ist aber die eigentliche Erstdurchsteigung der Nordwand und wurde im Team erreicht.

Varianten :
"Höhlenweg" (Projekt) : beim "Kühlloch" nach links
"Plattenweg" (Projekt) : beim "Kühlloch" gerade nach oben
"Schluchtweg" : bei der oberen Plattform geradeaus
Alle Varianten sind erheblich schwieriger als der Normalweg

Erstbegeher:
Robert Wacha, Hannah Kordes, Jasmin Landertshammer, Michael Haider
Dominik Ecker, Helwin Hinke, Sommer 2017, ground up, free onsight,

Seillänge:
2X 60 m
Expressschlingen:
12
Klemmkeile:
Grundsortiment
Friends:
Grundsortiment
Ergänzung zur Schwierigkeit:
Kletterstellen im vierten Grad werden nur stellenweise erreicht. Meist klassisches Steigen um III

Kinderfreundlich:
Nein
Bemerkung zu den Versicherungen:
Alle Stände gebohrt. Zwischensicherungen an den Kletterstellen, sonst weniger.

Ausrüstung:
Ausrüstung : Kletterausrüstung, Helm (!), eventuell Friends, 2x 60m Seil

Talort:
Ebensee
Talort Höhe:
427 m
Stützpunkt:
Parkplatz Buffet Langbathsee
Anreise/Zufahrt:
Von Norden (Linz) fährt man auf der A1 bis Abfahrt Regau und dann auf der Uferstraße den Traunsee entlang bis nach Ebensee. Dort ist bei der Kreuzung nach rechts der Langbath-See bereits angeschrieben und auf einer Bergstraße ist man auch kurz danach dort angekommen. Es gibt zumindest morgens noch genügend Parkplätze. Der Platz dort ist mit ausgiebiger Infrastruktur versehen.
Neben einer öffentlichen WC Anlage gibt es auch ein Restaurant und natürlich den Langbath-See selbst. Ich empfehle Badehose und Schwimmbrille mitzunehmen. Der Langbathsee ist einer der besten Spots fürs Freiwasser-Schwimmen. Eine Runde ist ca. 4km lang und ist zum Abkühlen und Lockern der Beinmuskulatur nach einer Bergtour genau das richtige. Auch Freitauchen lässt sich dort super, es zahlt sich also aus auch die Wasserausrüstung ins Auto zu packen. Allerdings ist der gute Ausbau im Sommer genau das Problem. Ab Juni stürmen die Massen den See, aber da seid ihr in 90min weg davon. Im Hirschluckenkessel ist dann sicher keiner mehr.
By fair means schnappt ihr Euch am besten einen Regionalzug von Linz weg. Um 0721 Uhr fährt z.Bsp der REX4422 direkt hin, früher müsst ihr nur einmal in Attnang Puchheim umsteigen. Das Fahrrad könnt ihr dabei mitnehmen, damit seid ihr von Ebensee in ca 45min am Langbathsee. (zurück geht’s bergab). Am Abend fährt der letzte Zug am Samstag um 2100 Uhr.

Ausgangspunkt:
Parkplatz Langbathsee
Ausgangspunkt Höhe:
664 m
Höhe Einstieg:
1250 m
Abstieg:
Der Abstieg erfolgt am besten durch Abseilen an den Ständen. Man benötigt 60m Halbseile, dann ist auch die Abseilpiste über die große Platte möglich. Das Abziehen ist problemlos, man sollte nur auf Geröll und Steinschlag aufpassen.

Beste Jahreszeit:
Juni, Juli, August, September
Kartenmaterial:
ÖK oder Kompass Karte
Datum erste Besteigung:
05.08.2017
Gipfel:
Brunnkogel (bei der Hirschlucke - Salzkammergutberge)
Grafik:
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HILU-NORD-TOPO
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Erste(r) Besteiger(in):
Haider Michael
Wacha Robert