Lex A.F.

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Biografie:
A. F. Lex.
Am 24. Februar 1904 starb zu Gleiwitz im Alter von erst 48 Jahren Generalagent Anton Friedrich Lex, Schriftführer der S. Gleiwitz. In ihm, dessen Name in bergsteigerischen Kreisen bestbekannt war, verliert der Alpenverein eines seiner tätigsten und treuesten Mitglieder. Ein begeisterter Freund der Berge, begabt mit offenem Blick für die Schönheiten der Natur, zu dem sich Kühnheit und eine durch turnerische Durchbildung erreichte große körperliche Gewandtheit gesellte, hatte er von Jugend an seine Kräfte durch ausgedehnte Wanderungen, zunächst in seinen heimatlichen Bergen, den Sudeten und Beskiden erprobt, um sich dann der Tatra und den Alpen zuzuwenden. Namentlich in der Tatra, um deren Erschließung für die Touristik er sich große Verdienste erwarb und zu deren besten Kennern er zählte, dürfte es kaum einen Hochgipfel geben, den er nicht öfters und zum Teil unter schwierigen Verhältnissen betreten hatte. Benützte er doch seit vielen Jahren jede, wenn auch noch so karg bemessene Erholungspause, um dieses ihn besondersinteressierende Gebirge, in dem er zahlreiche Erstersteigungen ausführte, zu besuchen. In den Alpen waren es namentlich die Tauern und die Dolomiten, denen er sein Interesse zuwandte und in denen er eine größere Anzahl schwierigerer Touren ausführte. Im Jahre 1002 unterzog er sich der Aufgabe, im Interesse der S. Gleiwitz einen Verbindungsweg zwischen der Gleiwitzerhütte und dem Heinrich Schwaiger-Hause auszukundschaften, worüber er in Nr. 15 der „Mitteilungen", S. 178 ff., berichtete. Auch sonst weisen die „Mitteilungen" Beiträge von ihm auf, so „Aus der Hohen Tatra" (1902, S. 276), „Die Cinque Torri d'Averau" (1903, S. 203) etc. Nicht allein in der S. Gleiwitz, sondern auch in den befreundeten Gebirgsvereinen waren seine zahlreichen Vorträge eine reiche Quelle der Anregung und Belehrung. Seine Verdienste um die Erschließung der Tatra fanden seitens des Ungarischen Karpathenvereins gerechte Würdigung dadurch, daß er in den Zentral-Ausschuß des Vereins gewählt wurde. Im Vorstande der S. Grleiwitz, zu deren ältesten und eifrigsten Mitgliedern er gehörte, verwaltete er seit 1896 das mühevolle und arbeitsreiche Amt des ersten Schriftführers. Seine außerordentliche Erfahrung, sein praktischer Sinn und sein gesundes, treffendes Urteil waren oft von ausschlaggebender Bedeutung für die Entschließungen der Sektionsleitung. Zur Verherrlichung der Feste der Sektion stellte er freudig sein prächtiges dichterisches Talent und seine reichen gesellschaftlichen Fähigkeiten zur Verfügung. Allen Teilnehmern an der Eröffnungsfeier der Gleiwitzerhütte wird das von Lex verfaßte, ebenso würdige wie formvollendete Weihegedicht in schöner Erinnerung bleiben.
Allzufrüh ist er durch ein Herzleiden, das ihn vor wenigen Monaten überfiel, dahingerafft worden. Mit tiefer Trauer beklagt die S. Gleiwitz den Verlust eines ihrer Besten. Seine Verdienste um die Sektion und um den Alpenverein sichern ihm ein dauerndes, ehrenvolles Andenken. Dr. H.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1904, Seite 60-61

Geboren am:
1856
Gestorben am:
24.02.1904