Mussler Willi
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Biografie:
Dr. Willi Mussler (+) Völlig unerwartet verlor die Sektion Freiburg-Breisgau am 20. 3. 1965 ihren langjährigen und allseits beliebten 1. Vorsitzenden Dr. Willi Mussler durch Schlag¬anfall. Als Nachfolger des um die Sektion so hochverdienten Prof. Dr. Carl Schilling hatte Mussler 1960 kein leichtes Amt übernommen. Hatte Schilling als glänzender Organisator die Sektion nach dem Zusammenbruch 1945 in schwerster Zeit wieder gesammelt und zur alten Höhe geführt und vor allem die Freiburger Hütte an der Roten Wand durch großzügigen Erweiterungsbau zu einer der leistungsfähigsten und bestgeführten Hütten umgewandelt, so blieb Mussler die schwere Aufgabe der Beseitigung der infolge des Hüttenumbaus unvermeidbaren Schuldenlast und der Reorganisation der außerordentlich rasch wachsenden Sektion nach innen. Als Wirtschaftsfachmann hat Mussler die erste Aufgabe so gut gemeistert, daß die Sektion Ende 1965 nicht nur schuldenfrei sein wird, sondern bereits dazu übergehen kann, Rücklagen für den so dringend notwendigen Neubau des Jugendheims auf dem Rauhen Joch und für die Stromversorgung der Freiburger Hütte zu sammeln. Weit nachhaltiger wirkte sich aber auch der angesichts der Mitgliederzunahme (1955: 678, 1960: 876, 1965: 1 340) dringend notwendige innere Ausbau der Sektionsführung aus. Die unbedingt kameradschaftliche und doch bestimmte Art, mit der Mussler Meinungsverschiedenheiten und Gegensätze auszugleichen und zu begeisterter Mitarbeit bei der immer umfangreicher werdenden Arbeit im Sektionsausschuß umzuwandeln wußte, wurde unterstützt durch eine die Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten der einzelnen Ehrenämter regelnde Geschäftsordnung, durch eine Arbeitsverteilung auf funktionsfähige kleine Ausschüsse, durch die genaue Aufstellung der Haushaltsvoranschläge und einer allen Mitgliedern offenstehenden Vermögensbilanz. Die jede Erwartung übertreffende günstige Entwicklung der Mitgliederbewegung und der Teilnehmerzahlen bei den Sektionsveranstaltungen, der steigende Besuch der Hütten und die laufend notwendige Erweiterung des Wander-, Bergfahrten- und Ausbildungsprogramms sind ein unübersehbares Zeichen der Anerkennung für das Wirken Musslers als 1. Vorsitzender Schwerste gesundheitliche Schädigung, die Mussler zuletzt fast völlig des Augenlichts beraubte, konnte ihn von seinen ihm immer schwerer werdenden Verpflichtungen als Vorsitzenden nicht abhalten; ihre klaglose und immer humorvoll verbindliche Durchführung bis zu dem Zeitpunkt, wo er die Verantwortung in die Hände eines jüngeren Bergkameraden (Finanzgerichtsrat Herbert Schäufele) legen durfte, trugen Mussler die höchste Achtung aller ein, die um sein Leiden wußten. Seine von echtem Idealismus und unbeirrbarer Bergkameradschaft getragene Haltung steht als verpflichtendes Vorbild in der Geschichte der Sektion Freiburg-Breisgau eingetragen.
Quelle: DAV Mitteilungen 1965, Seite 85
Gestorben am:
20.03.1965