Pichler Lotte

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Biografie:
Warum AV-Funktionär?
Lotte Pichler, ab 1. Januar 1975 Bundesjugendleiterin des DAV, vorher 12 Jahre lang Jungmannschaftsleiterin der Sektion Leitzachtal, seit 1970 im Bundesjugendausschuß des
DAV:
„Ich engagiere mich zunächst aus persönlichen Gründen: aus Interesse am Bergsteigen, aus Freude an der Möglichkeit, das Erlebnis weiterzuvermitteln.
Daß ich in die Jugendarbeit einstieg, ist eigentlich ein Zufall. Bei der Jugendarbeit in der Sektion habe ich dann die Einsicht gewonnen, daß man sich auch in der Jugendarbeit des Hauptvereins engagieren sollte.
Ich sehe den AV als Verein mit ideeller Zielsetzung, die besonders in bezug auf Umweltschutz und Freizeitverhalten eine neue gesellschaftspolitische Bedeutung gewinnt. Für einen AV, der sich nur als Dienstleistungsverein verstünde, würde ich mich nicht ein-setzen!“
Quelle: Der Bergsteiger 1974, Heft 12, Seite 742

Lotte Pichler zum 50. Geburtstag, den sie am 14. Mai feiert. Mancher Leser, der Lotte als Bundesjugendleiterin kennengelernt hat, wird ob der runden Zahl erstaunt die Brauen hochziehen. Und er hat Recht. Ihre Erfolge in der Jugendarbeit waren nur unter einer Voraussetzung möglich: daß sie im Herzen jung geblieben war. Sie packte nicht nur alle gleich wie widrig aussehenden Probleme mit Schwung und einer gehörigen Portion Optimismus an, sie sah sie auch mit den Augen der viel Jüngeren. Kein Wunder, daß es denen leicht fiel, Lotte als ihre Vertreterin zu akzeptieren.
Von 1975-80 wirkte sie als Bundesjugendleiterin. Es war die Zeit, wo die Jugend des DAV sich um mehr als das Bergsteigen zu kümmern begann. Die Erkenntnis, daß ein guter Jugendleiter ein guter Pädagoge sein muß, wurde in die Tat umgesetzt. Unter Lottes Führung gewann die JDAV auch jene Identität, die sie heute nicht mehr missen möchte.
Lotte hat die JDAV immer vorzüglich vertreten. Das erkannten auch andere. Nicht ohne Grund wurde sie in die Vorstände des Bayerischen Jugendrings und des Bundesjugendrings gewählt. Die Alpenvereinsjugend hat dadurch geistig wichtige Anstöße erhalten, die Öffnung ihrer Jugendarbeit und der Einbezug jugendpolitischer Themen wäre ohne dieses Wirken nicht möglich gewesen.
Ihre Kritiker, die sich gerne an ihrer Weigerung stießen, unpolitische Jugendarbeit zu machen, haben nie erkannt, welch gebildete und exzellente Bergsteigerin sie war. Ihr mineralogisches Fachwissen, ihre tiefe Kenntnis alpiner Literatur und auch die Fähigkeit, einen Vierer vorauszuklettern: ihnen sollte sie auch künftig einen Teil ihrer Zeit widmen können. Die Freude, das glauben wir zu wissen, wird dann nicht ausbleiben.
L. B.
Quelle: Mitteilungen des DAV 1983, Seite 138


Geboren am:
14.05.1933
application/pdf WIKIPichler Lotte - DAV Mitteilungen 1981.pdf