Konhäuser Toni

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Biografie:
TONI KONHÄUSER - EIN SIEBZIGER
Die Sektion Edelweiß bestand erst wenige Jahre, als Toni Konhäuser zu uns stieß. Bald zeigte es sich, daß wir mit ihm einen Mann gewonnen hatten, der dank seines Weitblickes imstande war, dem Fahrtenwesen, das in der Sektion schon immer ein Grundpfeiler unserer Mitgliederbetreuung gewesen war, neue Im-pulse zu verleihen. Die Großfahrten, mit der die Sektion damals an das Niveau größerer Reiseunternehmen herankam, haben viel für die Geltung der bis dahin reichlich unbekannten Sektion beigetragen und ihr einen gewaltigen Mitgliederzuwachs gebracht: Dies war viel der Dynamik Toni Konhäusers zu danken. Ein ebenso großes Verdienst erwarb er sich durch die Umstellung des Schilehrwesens innerhalb der Sektion, das er der damals stürmischen Entwicklung der Schitechnik anpaßte.
Dieser Pioniertaten Toni Konhäusers wollen wir gedenken, wenn wir ihn zum „Siebziger" ehren. Auch heute erfreut er sich noch immer dieser Dynamik in dem größeren Rahmen des Schilaufes im Gesamtverein und sie möge ihm noch recht lange erhalten bleiben.
R. W.
Quelle: Edelweiss Nachrichten 32. Jahrgang, 1978, Heft 3, Seite 29

Dank an Konhäuser
Im Spätherbst 1981 schied unser langjähriger Führerobmann, ÖAV-Delegierter im österr. Arbeitskreis für Schilehrwarte, Präsidiumsmitglied des VÖSL Anton „Toni" Konhäuser auf eigenen Wunsch aus allen obgenannten Gremien aus.
Seit 1949 der Sektion Edelweiß angehörend, im Handumdrehen zu deren Führerobmann — auf Grund seiner schon damals bekannten Qualifikationen — bestellt, setzte Toni ab 1952 seine ganze Freizeitkraft in den Aufbau des Schilehrwartewesens im ÖAV. Oftmals harten Widerstand erlebend gelang es ihm mit Unterstützung seiner Gattin Frau Senatsrat Mag. pharm. Eugenie Konhäuser und unserem Sekretariat eine bundeseinheitliche Organisation im Schilehrwesen zu erstellen, die die Basis für die nunmehrige Leistungsfähigkeit unseres Schilehr- und Tourenwartewesens wurde. 1981 besuchten 11.362 Teilnehmer 340 Edelweiß-Schiveranstaltungen! Der Verwaltungsausschuß hat Toni zum Ehrenvorsitzenden des Referates Schilehrwarte ernannt.
Dr. Roland Maruna
Quelle: Edelweiss Nachrichten 36. Jahrgang, 1982, Heft 3, Seite 28

Toni Konhäuser - ein Achtziger
Nun gehört auch unser Toni zu jenen wenigen, denen ein gütiges Schicksal den Eintritt ins neunte Lebensjahrzehnt beschert. Vier Jahrzehnte davon, also ein halbes Leben lang, verband ihn dabei ein enges Band mit unserer Sektion. Er war aber nicht nur ein getreuer Gefolgsmann, er gehörte auch zu jenen schon sehr selten gewordenen Menschen, die Dank ihrer Dynamik wertvolle Initiativen einbringen können. So hat sich unser Jubilar im Bereich der Fahrtentätigkeit, vor allem aber im Skilauf der Sektion eine gewichtige Stellung erarbeitet, die sogar über den Sektionsbereich hinausreicht. Mit diesen Erfolgen hat er sich einen bleibenden Platz in unserer Gemeinschaft gesichert.
Aber auch bei Toni gingen die Jahre der Arbeit nicht ganz spurlos vorüber. Er mußte in der letzten Zeit seine Beweglichkeit etwas einschränken, was ihm als nimmermüdem Sportler reichlich schwerfiel. So wünschen wir zum Abschluß unserem lieben Jubilar für das nächste Jahrzehnt von ganzem Herzen Gesundheit und volle Wiedergabe seiner Beweglichkeit und hoffen, daß auch er uns in Zukunft seine oft bewährte Treue bewahren möge. R.W.
Quelle: Edelweiss Nachrichten 1988, Heft 2, Seite 17

Ehrenmitglied Anton Konhäuser 6. 4. 1908 bis 3. 3. 1991
Lieber Toni!
Wenn jemand von sich behaupten kann, er habe ganz persönlich Tausenden Menschen Freude bereitet, ihnen schöne, manchmal unvergeßliche Stunden geschenkt, so bist Du es.
Als mich Deine liebe Jenny am 9. März d. J. anrief, um mir einfach zu sagen, Du wärest hinübergegangen, da war ich traurig.
Da tauchten aber auch Erinnerungen auf:
Es war nachts vom 5. zum 6. Februar 1949: Der Alpenverein hatte einen Sonderzug ins oberste Mürztal geführt. In Neuberg gegen 8 Uhr abends waren wir aufgebrochen, stiegen über Krampen und das Tirol auf die Hinteralm. Die Lehrerhütte liegt ja am Nordrand einer muldenartigen Wiese, auf deren Südseite man heraufkommt. Es ist gegen Y21 Uhr früh, stockfinster, dichter Nebel, ich an der Spitze eines Tausendfüßlers von gut 80 Leuten. Da taucht gerade in Sichtweite links von mir eine vermummte Gestalt auf, offenbar um mir zu helfen, die Hütte zu finden. Wir haben sie gefunden, und dieser Finder warst Du, mein lieber Toni.
Da stellte sich heraus, Du hattest schon, als Heimkehrer aus dem Krieg ins Mühlviertel verschlagen, in Rohrbach eine Alpenvereinssektion aufgezogen, wo es vorher nie eine solche gegeben hatte.
Als Du zurück nach Wien kamst, um Deinen Beruf als Bürokaufmann fortzusetzen, da stießest Du zu uns, zur Sektion Edelweiß. Ein wahres Glück für diese!
Du besaßest erhebliches organisatorisches Talent; Du warst ein guter Bergsteiger, ja, Mitglied des elitären Österreichischen Alpenklubs, und Du machtest — wahrlich nicht mehr der Jüngste — den anspruchsvollen Österreichischen Lehrwart für Skilauf.
So führtest Du, gemeinsam mit mir, die erste Auslandsfahrt des ÖAV im Sommer 1949 in die Dolomiten — es ist mehr als 40 Jahre her — und warst der Initiator der ersten Ski-Groß-Auslandsfahrt des ÖAV ins Engadin zu Ostern 1951 mit insgesamt mehr als 170 Teilnehmern.
Als Du bald nach Deinem Eintritt bei uns die Leitung der Führerschaft von unserem Rudi Wismeyer übernahmst, warst Du in Deinem Element! An die 35 Jahre hast Du es verstanden, nicht nur eine erhebliche Zahl von Männern, aber auch Frauen zu motivieren, gleich Dir Menschen in die Berge zu führen, ja bisweilen sicherlich auch zum Erlebnis „Berg".
Aber Du warst wahrlich nicht einseitig. Du hattest erhebliche künstlerisch-kulturhistorische Interessen, und Du wußtest sehr glücklich, daß künstlerische Eindrücke jene in der Natur großartig zu ergänzen vermögen.
Diese Eindrücke, aber auch viele aus Deinen Auslands- ja außereuropäischen Reisen wußtest Du auch in beliebten Vorträgen lebendig zu machen.
Und Du gehörtest immerhin 18 Jahre dem Vorstand unserer Sektion an. Und diese hat Dich zu ihrer eigenen höheren Ehre zum Ehrenmitglied ernannt.
Endlich hat es das Schicksal nicht gut mit Dir gemeint Dein Herz, das Du so freigiebig verschenkt hattest, wollte nicht mehr so recht mit und verwehrte Dir Dein so liebes Gehen, und endlich brach es überhaupt.
Toni, Du hast ein erfülltes Leben gehabt, wie es nicht vielen vergönnt ist. Um so zahlreicher sind die, die Dir Dank schuldig sind, und ich bin es auch, weil Du ein so guter Kamerad warst.
Der Herr schenke Dir die ewige Ruhe. Du hast diese verdient, Franz
(Dr. Franz Hiess ist Ehrenmitglied des Gesamtvereins und Ehrenvorsitzender der Sektion Edelweiß des ÖAV.)
Quelle: Edelweiss Nachrichten 1991, Heft 3, Seite 56

Ing. Anton Konhäuser (+)
völlig unerwartet verließ uns unser Anton. Als hervorragender Allround-Bergsteiger hast Du nach dem Zweiten Weltkrieg eine besondere Liebe zum Skilauf entwickelt und gemeinsam mit Deiner Gattin das „Ski-Reisen" für den ÖAV entdeckt. Elanvoll hast Du das Fahrtenwesen in der EDELWEISS gegründet und warst bis 1974 deren Leiter. Deine ganz besondere Bedeutung lag aber darin, daß Du der Begründer des Skilehr- und Skitourenwartewesens im österreichischen Alpenverein warst. Du bautest in zähen Auseinandersetzungen und gegen viele Widerstände die Organisation von hohem Wert auf und aus. Auf Deiner Arbeit beruhen die heutigen Skierfolge im ÖAV!
Quelle: Edelweiss Nachrichten 1991, Heft 3, Seite 57

Ing. Anton Konhäuser
* 6. April 1908 ? (+) 8. März 1991
Es war doch erst vor kurzem, als wir uns gemeinsam über den Demonstrationsauftritt der öster. Skilehrer beim lnterski in Sexten unter-hielten. Wie hat sich der Skilauf im Laufe Deines Lebens verändert!
Gerade der Skilauf aber war es, der Dein Leben entscheidend beeinflußt und damit auch verändert hat.
Aufgewachsen in der Austria-Jungmannschaft kamst Du früh zu großen Touren, einige Erstbegehungen in den Karnischen Alpen zeugen von Deinem Klettertalent, das dir dann, klassische ?Touren im Dachstein, Kaiser, Wetterstein und in den Dolomiten ermöglichte. Doch im Unterbewußtsein fehlte Dir damals schon etwas, wie Du mir in den ?Sechziger" Jahren erzähltest, der Fels genüge Dir nicht, es mußte Schnee dabei sein. So kamst Du in die Westalpen. Monte Rosa ? Überschreitung, Lyskamm ? Traversierung, Mont Blanc, 2 x Matterhorn (Zmuttgrat im Aufstieg, Tyndallgrat im Abstieg) waren die logische Folge. Du konntest nahezu alle Viertausender besteigen, warst am Sprung zum außereuropäischen Höhenbergsteiger, als der ?Krieg" hier eine Schranke setzte.
Da half Dir eine ?Ideeninjektion" Deiner Gattin Eugenie (1938 habt Ihr Euch kennengelernt) über diese triste Zeit hinweg: Das Skifahren ? und ließ Dich in der Folge nicht mehr los.
Nach sommerlichen Marathon-Radtouren durch beide Tirol, Schweiz und Italien ? und wieder streutest Du Berggipfel dazwischen ? kamst Du per Zufall mit der AV-Sektion Edelweiß zusammen ? wo du binnen kürzester Zeit ein funktionierendes Fahrtenprogramm auf die Beine stelltest. Und noch mehr: Du wolltest unbedingt das in österreichischen Orten schlechte Skiniveau verbessern und begründetest in Folge das Skilehr- und Skitourenwartewesen im Gesamt-ÖAV mit einer tollen Organisation und großem Echo.
Du warst einer der ersten, der im Wallis großartige ?Skivariationen" erprobte, nahezu alle Westalpengruppen skimäßig überquertest und vielen von uns entscheidende Tipps von großen Fahrten mitgab. Ein später Berghöhepunkt sollte noch eine Kilimanjarobesteigung sein, danach sollte Dich immer mehr die ?Skiabfahrt" beherrschen. Trotzdem warntest Du, ich höre es noch deutlich ? vor Übertreibungen wie maßlosen Sommerski und Liftausbauten, denn die heile Natur, die Dich immer eine ?gewisse noble Distanz von übertriebener Berufshektik" einnehmen ließ, ging Dir über alles!
Wir werden Dich nicht vergessen.
Roland Maruna
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1992, Folge 1501, Seite 13


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1908