Fleischhackl Michael
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Biografie:
Michael Fleischhackl, Wuppertaler Extrembergsteiger und Eisspezialist, weilte wieder einmal in Chamonix, wo für ihn dieses Jahr jedoch wenig zu holen war: Einige der Couloirs, wie Super- und Gabarrou-Couloir, waren interessante Felskletterrouten. Als einziger Eisanstieg war das »Leichentuch« begehbar, ohne allzu große Gefahren, versteht sich. Aber auch die Felskletterrouten waren durch die weit nach oben geschobene Null-Grad-Grenze äußerst steinschlaggefährdet. Anfang Juni bis Anfang August verunglückten im Montblancgebiet 32 Bergsteiger tödlich, die Zahl der durch Steinschlag Verunglückten machte 25 Prozent der Unfälle aus, gegenüber zehn Prozent im Vorjahr. Die Zahl der Bergrettungseinsätze stieg in diesen Monaten 1983 von 91 und 81 in den Vorjahren auf 142. Den Walker-Pfeiler an der Nordwand der Grandes Jorasses durchrannten in den Sommermonaten täglich bis zu 20 Seilschaften (am 7. 8. 1983 mehr als 20!), während der Croz-Pfeiler nur selten einmal Gäste sah. Dem Fréney-Zentralpfeiler scheint ein ähnliches Schicksal wie dem »Walker« beschieden zu sein: Auch er sieht mehrere Seilschaften pro Tag. Dieses Jahr waren wieder jede Menge Bergsteiger aus den verschiedensten Nationen in Chamonix. So glückte zum Beispiel einer Seilschaft aus Südafrika nacheinander der Walker-Pfeiler, die Droites-Nordwand, die Directe Américaine am Dru und einige andere Routen. Auch Mugs Stump, mit Jim Bridwell Erstbegeher der Mooses-Tooth-Ostwand in Alaska, war am Walker-Pfeiler erfolgreich. Soweit Michael Fleischhackl (mf.).
Quelle: Der Bergsteiger 1983, Heft 10, Seite 88-89