Etzenberger Karl
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Biografie:
Karl Etzenberger
*22. Juni 1900 — (+) 3. November 1974
Unser Klubkamerad, Dr. Karl Etzenberger, war in unserem Klubheim seltener Gast, dafür war er mehr in den Bergen unterwegs, die einen großen Teil seines Lebensinhaltes bildeten. Schon bei seiner Aufnahme in den Klub im Mai 1937 war er in der Lage, ein ganz honoriges Tourenverzeichnis vorzulegen, das er aber dann in den weiteren Jahren noch reichlich erweitern konnte. Begleitet von seinen Gefährten W. Christen und K. Kacerek, vielfach aber auch allein, hat er in den Ost- und Westalpen, in Fels und Eis, Fahrten von überdurchschnittlicher Schwierigkeit gemeistert und ist bei allen Unter-nehmungen fast immer als Führender gegangen. Sein Lieblinggebiet war das Gesäuse, dessen Berge er auf den verschiedensten Anstiegen besuchte; erwähnt seien nur: Nordwand des Hochtors, Pfannl- und Jahn-Zimmer-Weg; Festkogel, Nordwand, Pichl- und Zimmer-Weg; weiters die großen Grate: Hochtor—Ödstein; Buchstein, Überschreitung von Ost nach West; und Überschreitung des Admonter Reichensteins, ebenfalls von Ost nach West; im Dachsteingebiet: Dirndl, Südwand mit direktem Ausstieg; und im „Kaiser": Kopftörlgrat und Totenkirchl, nebst einer großen Anzahl weiterer Ersteigungen. Aus der Silvretta meldet er: Litzner-Seehorn-Überschreitung; aus dem Ötztal: Hintere Schwärze, Nordgrat; Weißkugel, Nordgrat; Watzespitze, Ostgrat. Im Berner Oberland gelangen ihm: Schreckhorn, Lauteraarhorn, Finsteraarhorn, Jungfrau und Mönch und eine Überschreitung der Grünhörner. Wir sehen, unser verstorbener Klubkamerad war ein Bergsteiger klassischer Prägung.
Seinem Wesen entsprechend hat er sich aber auch geistig mit seinen Bergen beschäftigt und unter anderem eine „Erschließung der Gesäuseberge" geschrieben, die uns seine Frau liebenswürdigerweise für die Klubbücherei zur Verfügung gestellt hat, wofür herzlich gedankt sei. Wie Etzenberger als Bergsteiger gründlich und zielstrebend war, so hat er auch sein Berufsleben mit starkem Willen und harter Arbeit geformt. Es ist sicher nicht alltäglich, wenn man vom Mechanikerlehrling über die Reifeprüfung an der Arbeitermittelschule und nach dem Universitätsstudium mit Auszeichnung promoviert, Fachlehrer an einer Berufsfachschule wird, zum Berufsschulinspektor vorrückt und als Regierungsrat in den Ruhestand tritt (1965); wie gerne hätten wir ihm nach diesem Leben voll Arbeit noch viele Jahre im Sonnenschein seiner geliebten Berge gewünscht. Aber „mit des Geschickes Mächten ist kein ewiger Bund zu flechten". Und so wollen wir unserem dahingegangenen Klubbruder ein frohes Auferstehen wünschen, drüben, in der anderen Welt, in der sich ja, sagt man und wir wollen es hoffen, alle Bergsteiger wiedersehen werden.
Berg-Heil!
Walcher
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1975, Juli/August, Folge 1402, Seite 88-89
Beg.Hochtor-Nordwand „Pfannlweg“, (Ennstaler Alpen,Gesäuse)
Beg.Hochtor-Nordwand Jahn-Zimmer-Weg, (Ennstaler Alpen,Gesäuse)
Beg.Festkogel-Nordwand „Pichlweg“, (Gesäuse)
Beg.Festkogel-Nordwand „Zimmer-Weg“, (Gesäuse)
Überschr.Hochtor-Ödstein, (Ennstaler Alpen,Gesäuse)
Überschr.Buchstein von Ost nach West, (Ennstaler Alpen,Gesäuse)
Überschr.Admonter Reichenstein von Ost nach West, (Gesäuse)
Beg.Dirndl-Südwand mit direktem Ausstieg; (Dachsteingebirge)
Beg.Kopftörlgrat (Wilder Kaiser)
Best.Totenkirchl, (Wilder Kaiser)
Überschr.Litzner-Seehorn, (Silvretta)
Beg.Hintere Schwärze-Nordgrat, (Ötztaler Alpen)
Beg.Weißkugel-Nordgrat, (Ötztaler Alpen)
Beg.Watzespitze-Ostgrat, (Ötztaler Alpen)
Best.Schreckhorn, (Berner Alpen)
Best.Lauteraarhorn, (Berner Alpen)
Best.Finsteraarhorn, (Berner Alpen)
Best.Jungfrau, (Berner Alpen)
Best.Mönch, (Berner Alpen)
Überschr.Grünhörner, (Berner Alpen)
Geboren am:
22.06.1900
Gestorben am:
03.11.1974