Ficker Cenzi
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Biografie:
Frau Dr. Sild (geb. Cenzi von Ficker) feiert am 1. September dieses Jahres ihren 50. Geburtstag.
Schon in früher Jugend durchstreifte sie die Innsbrucker Bergwelt und folgte im Karwendel mit ihrem Bruder, dem bekannten Meteorologen Heinz von Ficker, und anderen Gefährten auch den Spuren Hermann von Barths. Auch in anderen nahen Gebirgen pflückte sie Bergsteigerlorbeeren, im Klettern ebenso gewandt wie in Eis und Schnee. Lange vor der Einführung der Schier ergötzte sie sich auf Schneereifen an der Winterlichen Bergespracht. Auch in andere Berggebiete zog sie die Sehnsucht, namentlich in die Dolomiten, in den Ortler und in die Walliser Alpen. Mit ihrem Bruder und einer Reihe anderer begeisterter Bergsteiger zog sie 1903 in den Kaukasus. Damals gelang die (führerlose) Bezwingung des Uschba. Zwar mußte sie unter den Gipfelfelsen zurückbleiben, weil ihr Mitkommen die Tour gefährdet hätte; doch ihre Ausdauer, ihre alpine Unerschrockenheit erregten die Bewunderung des Fürsten von Swanetien, und in feierlicher Form machte er ihr den Uschba, das „Matterhorn des Ostens", zum Geschenk. Drei Jahre später bewährte sie ihre hohen bergsteigerischen Fähigkeiten neuerdings auf einer Fahrt mit Rickmers in das Turkestan, wobei sie den Atschiktas (6000 m) bestieg. Dahin und in den Kaukasus drang sie auch später noch mit ihrem berggewohnten Gatten. Die Berge gaben ihr Freunde fürs Leben und unerschöpfliche, in der Erinnerung nie verblassende Freuden. Wiederholt schilderte sie in Schrift und Wort ihre Bergerlebnisse, und ihre Vorträge machten stets tiefen Eindruck auf die zahlreiche Hörerschaft. Mögen ihr die Berge auch ferner Freunde» und Freudenspender sein.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1928, Seite 131
Ficker-Sild von Creszentia „Cenzi“ Dr., * Innsbruck, später Wien, Nürnberg und St. Gallen,
+ Burg Stauf bei Nürnberg
Cenzi führte viele schwere Bergtouren im Wetterstein,im Karwendel,in Tirol,in den Dolomiten,in den Ortler Alpen und in den Walliser Alpen durch.
Ihr gelangen verschiedene Erstbesteigungen im Pamirgebirge (Turkestan).
Ein Höhepunkt ihrer bergsteigerischen Tätigkeit war im Jahre 1903 die Teilnahme, zusammen mit ihremBruder Heinrich, an der Uschba-Expedition von Rickmer-Rickmers im Kaukasus. Zenzi war ab 1908 mit dem bekannten Wiener Bergsteiger Dr. Hannes Sild verheiratet. Sie galt damals als die kühnste Innsbrucker Kletterin und zählte zu den bedeutendsten Bergsteigerinnen ihrer Zeit.
1903 Teilnehmerin Kaukasus-Expedition Willi Rickmer-Rickmers
1903 1.Best.Schtawler,3976m, (Kaukasus)
1903 1.Best.Tschentsi Tau,3860m, (Kaukasus)
1903 Best.Vers.Uschba-Südgipfel,4737m, (Kaukasus)
1906 Best.Atschik Tasch,6000 m, (Pamir,Turkestan)
1913 Teilnehmerin Pamir-Expedition
1913 1.Frauenskibest.Großvenediger,3666m, (Venedigergruppe,Hohe Tauern)
G.Schauer,Isny
Geboren am:
01.09.1878
Gestorben am:
26.08.1956
Sild Cenzi - ÖAZ 1956-1290, Seite 157.pdf
Sild Cenci - DAV Mitteilungen 1956-10, Seite 166.pdf