Kurz Walther

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Biografie:
Walther Kurz
*26. August 1888 — (+) Frühjahr 1970
In unserer ÖAZ, Folge 1210, November-Dezember 1939, finden wir eine Arbeit des Verstorbenen: „Abenteuer auf dem Brouillardgrat", eine höchst dramatisch verlaufene, schwierige Bergfahrt, die uns in anschaulicher Weise ein Bild unseres Mitgliedes Walther Kurz, Fabrikant in Düsseldorf, gibt. Er war in Meerane in Sachsen geboren, seit dem 30. Jänner 1928 ununterbrochen unser Mitglied, ein hervorragender, begeisterter Bergsteiger und treuer Klubkamerad. Er dürfte schon längere Zeit ohne jeglichen Anhang gewesen sein, und so fanden wir keine Freundeshand (Bergkamerad), die seine alpinen Taten würdigen konnte.
Wir werden dem Verstorbenen stets ein gutes Gedenken bewahren!
E. Hofer
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1970, Juli/August, Folge 1372, Seite 120

Walther Kurz 1)
26. August 1888 — (+) Frühjahr 1970
Aus dem Augustheft der ÖAZ erfuhr ich die traurige Nachricht, daß Freund Walther Kurz, unser Tourengefährte, verstorben ist. Emerich Hofer meldete pflichtgemäß das Ableben und verwies als einzige bekannte alpine Betätigung auf die „Abenteuer am Brouillardgrat" des Verstorbenen, die in einem Briefaufsatz in der ÖAZ 1939 beschrieben wurden. Es war im Klub anscheinend nicht bekannt, daß Egon Benisch und ich mit Walther Kurz befreundet waren und viele gemeinsame Bergfahrten ausführten.
Wir lernten Kurz Anfang der dreißiger Jahre in Zermatt kennen, freundeten uns bald an, und in den folgenden Jahren stimmten wir unsere Sommerurlaube gegenseitig so ab, daß jedes Jahr eine oder mehrere gemeinsame Unternehmungen durchgeführt werden konnten. Dabei lernten wir in dem Fabrikanten aus Meerane in Sachsen, der erst mit 40 Jahren zum Bergsteigen fand, einen feinsinnigen, wertvollen und liebenswerten Menschen kennen. Kurz ging mit Führer und liebte besonders großangelegte Überschreitungen. In Josef Lerjen, Täsch, einem der besten damaligen Schweizer Bergführer, fand er den geeigneten Mann für seine Wünsche. Das wunderbare Einvernehmen zwischen den beiden „Berggefährten", wie Kurz sich und Lerjen nannte, schuf die Voraussetzung für die hervorragenden alpinen Erfolge der beiden.
Eine kurze Auslese, soweit sie mir in Erinnerung ist: Matterhorn-Überschreitung: Zmutt — italienischer Grat, Grat vom Zinal-Rothorn zum Weißhorn, Täschhorn (Teufels-grat-)Dom, besonders bemerkenswert Mt. Blanc: Peteretgrat Aufstieg — Abstieg Brouil-lardgrat. Meije-Überschreitung und viele andere.
War Lerjen anderwärts verpflichtet und Kurz war frei, ging er mit uns am Seil. Ich erinnere mich gerne und mit viel Freude an eine gemeinsame Palü — Bellavista- und Ber-nina-Überschreitung. Ich stand mit Kurz auf der Droites und Aig. Verte. Anläßlich eines Österreichbesuches stiegen wir über Dachstein-Mitterspitz und Torstein.
Soviel Freude und Glück Walther Kurz in den Bergen erleben durfte, im privaten. Leben schlug das Schicksal gnadenlos zu. 1939 als Oberleutnant zur Wehrmacht eingezogen, mußte er 1945 Heimat und Besitz verlassen und in Düsseldorf versuchen, einneues Leben z u beginnen. Es gelang nicht mehr.
Der Österreichische Alpenklub verliert in Kurz ein treues, wertvolles Mitglied.
Karl Kadlec
1) Siehe auch ÖAZ, Folge 1372, Juli-August 1970, Seite 116 und 120.
Quelle: Österreichische Alpenzeitung 1970, November/Dezember, Folge 1374, Seite 173-174





Geboren am:
26.08.1888
Gestorben am:
1970