Cockin Garforth John,
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Biografie:
Cockin John Garforth, * Pendleton, Manchester (England), später Lincoln's Inn, Liverpool
John Garforth Cockin wurde 1846 in Pendleton, Manchester, geboren. Er unternahm längere Reisen durch die Vereinigten Staaten, Mexiko, Kalifornien usw.; sein intensives Interesse und seine Hingabe zum Bergsteigen begannen jedoch erst spät im Leben. Er wurde einer der erfahrensten und geschicktesten Bergsteiger in England. Obwohl seine Alpenbesteigungen in den vorangegangenen Jahren außergewöhnlich waren, wurde er erst nach seiner ersten Expedition in den Kaukasus 1884 Mitglied des Alpenclubs und dessen Mitgliedern bekannt. Auf dieser Expedition bestieg er erstmals Janga, Shkara und den Nordgipfel des Uschba. Diese Erfolge zeugten von Cockins unbeugsamer Ausdauer und Entschlossenheit. Er bezeichnete seine Besteigung des Shkara stets als die vielleicht größte Ausdauerprobe, die er je erlebt hatte. Um den Uschba zu bezwingen, musste er spät in der Saison den Zanner-Pass überqueren. Erst beim dritten Versuch waren seine Bemühungen von Erfolg gekrönt. Damals maß er diesem Aufstieg wenig Bedeutung bei. John Cockin erreicht mit dem Schweizer Führer Ulrich Almer jun. den Sattel zwischen Nordostgipfel und Südwestgipfel des Uschba, entschied sich nach reiflicher Überlegung für den Nordost- gipfel und erstieg denselben am frühen Nachmittag des 28 September 1888. Erst nach der Entdeckung seiner meist gefährlichen und schwierigen Bedingungen erkannte er den Wert dieser Leistung.
Er interessierte sich außerordentlich für den Kaukasus als Bergsteigergebiet, nachdem er das Land bereits fünf Mal besucht hatte. Die Erhabenheit der Gipfel und die Einsamkeit und völlige Stille des Landes übten auf ihn eine wunderbare Anziehungskraft aus.
Nach 1892 stellte er keine Führer mehr ein, und seine große Freude in der Schweiz bestand darin, die Aufstiege, die er zuvor unternommen hatte, ohne Führer zu wiederholen. Als Bergsteiger war er mit außergewöhnlicher Kraft ausgestattet und konnte Kälte und Strapazen ertragen. Seine Trittsicherheit und seine Fähigkeit, im Dunkeln zu klettern, erregten oft den Neid seiner Gefährten.
Obwohl er ein guter Kletterer war, hatte er mehr Erfahrung und Wertschätzung in der Arbeit mit Schnee und Eis und drückte sein Bedauern darüber aus, dass sich so viele moderne Bergsteiger so ausschließlich dem Klettern widmeten. Er schloss nur wenige enge Freundschaften, war aber denen, die er kennengelernt hatte, treu und ergeben; im Falle von Meinungsverschiedenheiten verlor er nie ein böses Wort über diejenigen, mit denen er anderer Meinung war. Nach seinem Rückzug aus der Anwaltstätigkeit widmete er sich lateinischen Prosaautoren, Reise- und Bergsteigerbüchern sowie Werken der allgemeinen Literatur und unternahm täglich seinen „10-Meilen-Spaziergang“, um fit zu sein, wenn sich die Gelegenheit bot, die Berge wieder zu besuchen. Er war vielen Clubmitgliedern nicht persönlich bekannt, aber für diejenigen, die ihn am besten kannten, ist sein Verlust der Verlust eines treuen, wahren und warmherzigen Freundes. und so mancher Schweizer Führer und kaukasische Bauer wird es bedauern zu hören,
dass sie sein Gesicht nie wiedersehen werden.
Er verlor sein Leben durch seine mutige Entschlossenheit, seine Gefährten zu retten.
1888 1.Best.Janga (Jangi-Tau oder Dzhangi-Tau),5085m, (Kaukasus)
1888 1.Best.Shkara (Schchara)-Hauptgipfel über Nordwestgrat,V,5184m,5201m, (Kaukasus,Georgien)
1888 1.Best.Uschba-Nordostgipfel über Ostseite durch Uschba-Couloir vom Gulgletscher,4698m, (Kaukasus)
1888 1.Best.Dych-Tau (Gora Dykh Tau) von Südseite,5204m, (Besingi-Wand,Kaukasus,Rußland)
1890 1.Best.Adai-Choch,4647m, (Kaukasus)
Gerd Schauer, Isny im Allgäu
Erste Besteigung des Uschba-Nordgipfels (Kaukasus) mit dem Bergführer Ulrich Almer und Roth am 28. September 1888;
Quelle: Archiv Proksch (Österr. Alpenklub)