Leonhard E.

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Biografie:
Oberleutnant Erich Leonhard (+)
Auf dem Felde der Ehre fiel am 16. Mai in Galizien eines der eifrigsten Mitglieder der S. Würzburg, Oberleutnant Erich Leonhard. Mancher Leser der „Mitteilungen" erinnert sich seiner touristischen Leistungen im Gebiete der Vernagt- und der Heilbronner Hütte, über die er in den Jahrgängen 1910 und 1911 interessante und belehrende Berichte erstattete. Leonhard wurde am 21. November 1883 in Mannheim als Sohn eines Fabrikdirektors geboren, besuchte die Gymnasien in Heidelberg und Mannheim und trat als Avantageur 1903 beim 9. bayr. Infanterieregiment in Würzburg ein, wo er 1905 Leutnant und 1912 Oberleutnant wurde. Vor Beginn des Krieges bildete er sich als Flieger aus und wurde nach einem rühmlichen Kampf in den Lüften schwer verwundet, aber rasch geheilt. Für seine Tapferkeit und militärische Tüchtigkeit mit dem Eisernen Kreuze I. und II. Klasse geschmückt, eilte er nach dem Osten, wo er zuletzt dem 6. österr. Armeekorps zugeteilt wurde und wo ihn gemeinsam mit einem Kameraden der Heldentod vom Leben abrief. Der unvergeßliche, in seinem Regiment wie in der S. Würzburg hochangesehene Offizier und Alpinist schrieb dem Unterzeichneten kurz nach seiner Verwundung folgende Zeilen, die von seiner Auffassung des Bergwanderns ein klares Bild geben: „Wie nützlich mir die in unserer hehren Bergwelt errungenen körperlichen und Physischen Eigenschaften sind, habe ich während meiner Kriegszeit gespürt und schätzen gelernt. Der heutige Krieg mit seinen modernen technischen Hilfsmitteln aller Art stellt riesige Anforderungen an unseren Körper und an unsere Nerven und nur derjenige, der diese während der Friedenszeit gestählt hat, wird die schweren Strapazen und Zeiten gesundheitlich gut überstehen. Wir Alpinisten sind ja gottlob gewöhnt, Gefahren ruhig ins Auge zu sehen, wir scheuen keine Hitze und Kälte, unsere Nerven sind erprobt und werden schweren Prüfungen standhalten." — Der zu rasch Verblichene, dem bei seinen Fähigkeiten eine hoffnungsberechtigte Zukunft bevorstand, war besonders auch wegen seines liebenswürdigen Wesens bei seinen Kameraden und bei den Sektionsgenossen ungemein beliebt und seine vielen Vorträge in den Alpenvereinsversammlungen in Würzburg zogen stets eine zahreiche und dankbare Zuhörerschaft an. Er ruhe sanft!
Dr. Hans Modlmayr, Würzburg.
Quelle: Mitteilungen des DÖAV 1915, Seite 141

1909 1.Beg.Wasserkofel-Nordostwand „Haupt-Mayr-Leonhard-Führe“,IV,300 HM,2915m,
(Geisler-Gruppe,Dolomiten)
G.Schauer

Geboren am:
21.11.1883
Gestorben am:
16.05.1915